Lebensdaten
1415 – 1484
Geburtsort
Osnabrück
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Kartäuser ; Schriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121231941 | OGND | VIAF: 13158497
Namensvarianten
  • Heinrich von Dissen
  • Dissen, Henricus de
  • Henricus de Dissen
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Zitierweise

Dissen, Heinrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121231941.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren stammen aus Dissen, (Kr. Osnabrück).

  • Biographie

    Als Fünfzehnjähriger begann D. das Studium in Köln, 1435 beschloß er es als Baccalaureus in decretis. Er erhielt die Priesterweihe und legte am 14.7.1437 in der Kölner Kartause Sankt Barbara Profeß ab. D. hat das Kloster nie gewechselt, bekleidete schließlich das Amt des Propräfekten (Vicarius) und war fleißig mit Bücherschreiben beschäftigt. Er hat Texte der Kirchenväter und andere Werke abgeschrieben, aber auch eigene Predigten, exegetische und asketische Traktate mit schneller, aber deutlicher Kursive niedergeschrieben, auch Kompilationen verfaßt, in denen eigenes und fremdes Gut nicht leicht zu trennen sind. In deutscher Sprache hat er unter anderem eine Erklärung des Vaterunsers und auf Bitten eines Nonnenkonvents eine Genealogie Christi verfaßt. Aus dem Lateinischen hat er biblische und patristische Texte recht frei und gewandt übersetzt, wiederum für Kölner Klosterfrauen, wobei er seine abweichende Mundart entschuldigte: „want ich geyn Colner byn geboren, mer van Osenbrugge“. Ob D.s Schriften wirklich weite Verbreitung gefunden haben, darf man trotz älterer Versicherungen bezweifeln, gedruckt ist ganz wenig.

  • Werke

    D.s Werke lagen als Autographe in d. Bibl. v. St. Barbara, wo J. Hartzheim (Bibl. Coloniensis, 1747, S. 116) 24 D.-Mss. angetroffen hat. Sie teilten das Schicksal d. Kartäuserbibl. Einige hat Wallraf erworben u. dem Kölner Stadtarchiv hinterlassen, einige sind über Leander van Eß an Sir Th. Phillipps gekommen, aus dessen Nachlaß d. Berliner Staatsbibl. e. lat. u. e. wichtige dt. Hs. (Ms. germ.fol. 1236) erwerben konnte. Die meisten Hss. kamen mit d. Slg. Hüpsch an d. Hess. Landes- u. Hochschulbibl. Darmstadt. Nach K. Löffler (Köln. Bibl.gesch. im Umriß, 1923, S. 67-73, L) hat A. Wrede im Vf.-Lex. d. MA 1, Sp. 440-42, e. Signaturenliste zusammengestellt u. dabei auch 10 Darmstädter Hss. genannt. Ich füge noch 8 weitere Hss. d. Darmstädter Bibl. hinzu: Hs. 11, 402, 770, 1073, 1076, 1078, 1079, 1230.

  • Literatur

    H. Degering, in: Mitt. a. d. Kgl. Bibl. Berlin, 1914, S. 66 ff.;
    E. Zimmermann, H. D.s Auszug a. d. Proverbien, in: Alttestamentl. Texte z. Bibelverdeutschung d. MA, = Bibel u. dt. Kultur 7, 1937, S. 195 f.;
    W. Stammler, Ma. Prosa in dt. Sprache, in: Dt. Philol. im Aufriß, 1954, Sp. 1435 u. 1455.

  • Autor/in

    Hermann Knaus
  • Zitierweise

    Knaus, Hermann, "Dissen, Heinrich von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 743-744 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121231941.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA