Lebensdaten
1718 – 1789
Geburtsort
Königshof bei Beraun (Böhmen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121089185 | OGND | VIAF: 50073197
Namensvarianten
  • Bergl, Johann Baptist
  • Bergl, Johann
  • Bergl, Johann Baptist
  • mehr

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Zitierweise

Bergl, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121089185.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Künstlerfamilie;
    V Wenzel, Maler und Stukkateur;
    T des Dekorationsmalers Johann Bernhard Märsch; 8 K.

  • Biographie

    B. erhielt seine erste künstlerische Ausbildung vom Vater, besuchte seit 1749 die Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er unter dem Rektorat Paul Trogers Schüler der Maler-Professoren Karl Aigen und Josef Mildorfer war. Zweimal (1751 und 1752) erhielt er akademische Preise und ließ sich ständig in Wien nieder. Bis zu seinem Lebensende verband ihn enge Freundschaft mit dem größten Meister der österreichischen Rokokomalerei, Franz Anton Maulbertsch, der auch sein Trauzeuge und Taufpate seiner Kinder war. Von seinem Schwiegervater beim Wiener kaiserlich-königlichen Hofbauamt eingeführt, erhielt er seit 1760 Aufträge für Landschaftsveduten in den kaiserlichen Schlössern Ober-St.-Veit (1762–1763), Schönbrunn (Goess-Appartement 1774/75), Laxenburg (Blauer Hof 1776), später auch von Privaten in Pielach (1766) und Donaudorf (1778). Seit ungefähr 1765 wandte er sich hauptsächlich religiösen Themen zu und schuf zahlreiche Altar-, Wand- und Deckengemälde im Auftrage der Benediktiner in Melk (Gartenpavillon und Bibliothekssaal 1763/64, 67), Seitenstetten (Naturkabinett, 1769), Kleinmariazell (1765), Dreieichen (1768), Thenneberg (1766), der Zisterzienser in Säusenstein (1767) und Wiener-Neustadt (1774), der Schotten in Wien, der Serviten in Schönbühel (Peregrinuskapelle, 1767) und des ungarischen Ordens der Pauliner in Budapest (Pauliner-, heute Universitätskirche 1776), Felsöelefant (1775) und Mariacsalad (1777/78).

    Neben Maulbertsch ist B. der bedeutendste Vertreter der österreichischen Freskomalerei im späten Rokoko. In den profanen Werken seiner Frühzeit erscheinen alle tektonischen Grenzen der Malkunst aufgehoben, der Illusionismus ist ins Extreme gesteigert. Die Vorliebe für das Exotische lag im Zuge der Zeit und in deren romantischer Einstellung zur Natur. Seine religiösen Werke sind durch eingehendes Studium der holländischen Malerei, durch individuell empfundene volkstümliche Typen und durch unbefangene Naivität in der Darstellung gekennzeichnet. Seine Maltechnik ist flott und leicht, die Farben bis zur Durchsichtigkeit hell und freudig.

  • Werke

    Weitere W Altarbilder: Stiftskirche Klosterbruck b. Znaim, 1778;
    Wand- u. Deckenfresken: Melkerhofkapelle Wien, 1773, Augustinersaal (heute Lesesaal) Nat.bibl. Wien, 1773, großer Bibl.saal Neukloster Wiener-Neustadt, 1774.

  • Literatur

    Die ältere Lit. vgl. b. A. Weichselgärtner, J. B., in: Jb. d. k. k. Zentralkomm, etc., NF I, Wien 1903;
    Österr. Kunsttopographie, Bd. 2, 3, 5/2, 14, 18, Wien 1907 ff.;
    A. Schnerich, Wiens Kirchen u. Kapellen, ebenda 1921;
    M. Riesenhuber, Die kirchl. Barockkunst in Österr., Linz 1924;
    A. Feulner, Skulptur u. Malerei d. 18. Jh. in Dtld., in: Hdb. d. Kunstwiss., Bd. 30, 1929;
    J. Fleischer, J. B. u. die Deckengem, in d. Paulinerkirche in Budapest, Budapest 1931;
    ders., Das kunstgeschichtl. Material d. geh. Kammerzahlbücher in d. staatl. Archiven Wiens v. 1705 bis 1790, Wien 1932;
    H. Tintelnot, Die barocke Freskomalerei in Dtld., 1951;
    ThB.

  • Autor/in

    Julius Fleischer
  • Zitierweise

    Fleischer, Julius, "Bergl, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 85-86 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121089185.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA