Lebensdaten
um 1370 – 1437
Geburtsort
Soest (Westfalen)
Sterbeort
Regensburg
Beruf/Funktion
Bischof von Regensburg ; Theologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120798417 | OGND | VIAF: 54987810
Namensvarianten
  • Konrad VII.
  • Konrad VII. von Soest
  • Konrad von Soest
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Konrad von Soest, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120798417.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    K. war Kleriker der Erzdiözese Köln, wurde im Wintersemester 1387 in Heidelberg immatrikuliert, wo er 1391 Magister in artibus, 1401 Baccalaureus und 1407 Doktor der Theologie wurde. 1397, 1401 und 1410 war er Rektor der Universität. Er ist Mitverfasser der „Postillen“, der Einwände gegen das Konzil von Pisa und gehörte 1409 zur Gesandtschaft König Ruprechts nach Pisa. K. verhandelte vorher in Rimini mit Papst Gregor XII. In Pisa, wo er Ende März 1409 eintraf, übergab er am 16.4. die Bedenken gegen das Pisanum und forderte die Berufung eines wahrhaft allgemeinen Konzils. Am 19.4. appellierte er im Namen des deutschen Königs an ein künftiges legitimes Konzil. Am 26.4. verließ er Pisa und ging zu Gregor XII. nach Rimini, wo seine Anwesenheit am 10.5.1409 bezeugt ist. Er nahm 1409 am Konzil Gregors XII. in Cividale teil, auf dem seine Konzilsappellation die Zustimmung der Konzilsväter fand. In den nachfolgenden Jahren wirkte er als Legat Gregors XII. in Deutschland. Auf dem Konstanzer Konzil (1414–18) gehörte K. zu den angesehensten deutschen Theologen und nahm als Vertreter der Deutschen Nation 1417 an der Papstwahl Martins V. teil. Als Präsident der Deutschen Nation gab er 1423|auf dem Konzil von Pavia die Zustimmung zur Verlegung des Konzils nach Siena. 1428 wurde er zum Bischof von Regensburg ernannt. Auf dem Basler Konzil (1431 ff.) war er Mitglied der Glaubenskommission und führte die Reformbeschlüsse des Konzils über die regelmäßige Abhaltung von Diözesansynoden in seinem Bistum durch. Die Spaltung zwischen Eugen IV. und den Konzilsvätern in Basel 1437 erlebte er nicht mehr, da er einige Monate vorher starb.

  • Werke

    Sentenzenkommentar (Clm 14202, vgl. F. Stegmüller, Rep., 1947, 76);
    Mitvf. d. „Postillen“: RTA VI, Nr. 268;
    Schr. gegen d. Hussiten (Clm 5411);
    gegen d. Wucher (Cod. Helmstedt 178).

  • Literatur

    RTA III, VI, VII;
    R. Kötzschke, Ruprecht v. d. Pfalz u. d. Konzil v. Pisa, Diss. Leipzig 1889, S. 28-36;
    G. Poensgen, Berühmte Lehrer d. Heidelberger Univ. a. d. ersten J.zehnten ihres Bestehens, in: Ruperlo-Carola 8, Bd. 19, 1956, S. 23 ff.;
    H. Lieberich, Die gel. Räte, in: Zs. f. bayer. Landesgesch. 27, 1964, S. 120-89, bes. 161 f.;
    P. Moraw, Beamtentum u. Rat Kg. Ruprechts, in: ZGORh 116, 1968, S. 59-126, bes. 116;
    R. Bäumer, K. v. S. u. s. Konzilsappellation 1409 in Pisa, in: Westfalen 48, 1970, S. 26-37;
    ders., Paderborner Theologen u. Kanonisten auf d. Reformkonzilen, in: Festschr. f. Lorenz Kardinal Jaeger, 1972, S. 154-60;
    K. Wriedt, Der Heidelberger Hof u. d. Pisaner Kardinäle, in: Festschr. Jordan, 1972, S. 272-88;
    H. Heimpel, K. v. S. u. Job Vener, Vf. u. Bearb. d. Heidelberger Postillen (Glossen), zu d. Berufung d. Konzils v. Pisa, in: Westfalen 51, 1973, S. 115-24.

  • Autor/in

    Remigius Bäumer
  • Zitierweise

    Bäumer, Remigius, "Konrad von Soest" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 523-524 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120798417.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA