Lebensdaten
1656 – 1718
Geburtsort
Rochefort
Sterbeort
Mailand
Beruf/Funktion
kaiserlicher Statthalter in Bayern und Mailand
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120532611 | OGND | VIAF: 50059416
Namensvarianten
  • Löwenstein-Wertheim, Maximilian Carl Fürst von
  • Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maximilian Karl Fürst von
  • Löwenstein-Wertheim, Maximilian Carl Fürst von
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maximilian Karl Fürst von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120532611.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand Carl Gf. (1616–72), kaiserl. Kämmerer, Reichshofrat, führte 1651 in d. Gfsch. Wertheim d. kath. Gottesdienst öffentl. wieder ein, S d. Gf. Johann Dietrich (1585–1644) u. d. Josine Gfn. v. d. Mark;
    M Anna Maria (1634–1705), T d. Fürsten Egon zu Fürstenberg-Heiligenberg u. d. Anna Maria Gfn. v. Hohenzollern;
    Om Franz Egon Gf. Fürstenberg ( 1682), seit 1663 EB v. Straßburg, Wilh. Egon Gf. Fürstenberg ( 1704), seit 1682 EB v. Straßburg;
    B Franz Leopold (1661–82), kaiserl. Gen.-Major, Ferdinand Hermann (1663–84), kaiserl. Hauptmann, Wilhelm (1668–93) kaiserl. Oberstleutnant;
    - Innsbruck 1678 Maria Polyxena (1658–1712), T d. Matthias Gf. Khuen v. Lichtenberg u. Belasi, k. k. Geh. Rat u. Obersthofmeister d. Kaiserin Eleonore, u. d. Anna Susanne Gfn. v. Meggau;
    7 S (5 jung †), 3 T, u. a. Maximilian Karl Anton (1681–1710), kaiserl. Kämmerer u. Reichshofrat, Dominikus Marquard (1690–1735) trat d. väterl. Erbe an.

  • Biographie

    Der junge L. stand nach dem Tod des Vaters unter seinen Vormündern Franz Egon und Wilhelm Egon von Fürstenberg zunächst unter franz. Einfluß, blieb nach seinem Regierungsantritt 1679 aber der habsburg. Tradition seiner Familie treu und trat in Wien in kaiserl. Dienste. Im Mai 1684 wurde er zum Wirkl. Reichshofrat ernannt und übernahm vier Monate später im Rang eines Hauptmanns der Leibgarde ein Ehrenamt bei Hofe im Dienste der Kaiserinwitwe Eleonore. Das Vertrauen des Kaisers brachte L. 1699 die Berufung in den Geh. Rat der Eiblande ein. Am 20. Okt. desselben Jahres wurde er zum kaiserl. Bevollmächtigten im Oberrhein, und Fränk. Reichskreis ernannt – als Führer der Grafenbank im Fränk. Kreis war er bei den Standesgenossen kein Unbekannter mehr. – Die Vorderen Reichskreise hatten sich angesichts des drohenden Krieges zwischen Frankreich und Habsburg um das span. Erbe für die Neutralität entschieden. Es ist dem Wirken L.s wesentlich zuzuschreiben, daß diese Kreise nacheinander seit Ende 1701 auf die habsburg. Linie einschwenkten und Subsidienbündnisse mit dem Kaiser schlossen. Nach der Niederlage bei Höchstädt wurde das Kurfürstentum Bayern von österr. Truppen besetzt. L., seit 1704 Statthalter der Oberpfalz, erhielt im Mai 1705 das Amt des kaiserl. Administrators in Bayern. In dieser Funktion erfüllte er die Forderungen nach weitestgehender Heranziehung Bayerns zu den Kriegslasten. Der verzweifelte Aufstand der Bauern des bayer. Ober- und Unterlandes gegen die Kontributionen, die wachsende Steuerlast und die Zwangsrekrutierungen im Winter 1705 wurde mit aller Härte niedergeschlagen. Doch erntete L. auch Anerkennung für seine Verwaltung, als Bayern Anfang 1715 wieder an Kf. Max Emanuel restituiert wurde.

    Am 3.4.1711 wurde L. in den Reichsfürstenstand erhoben; der Rang wurde im folgenden Jahr auf die ganze Linie ausgedehnt. Das Amt eines Kaiserl. Kammerrichters in Wetzlar (1711–14) konnte er persönlich nicht ausüben. 1712 wurde er zum kaiserl. Prinzipalkommissar auf dem Reichstag in Regensburg ernannt, wo er mit der Friedensregelung von 1714 und der Vorbereitung eines neuen Türkenkrieges befaßt war. Sein Wirken wurde allerdings zunehmend durch gesundheitliche Beschwerden beeinträchtigt. Die letzten beiden Lebensjahre verbrachte L. in der Nachfolge des Prinzen Eugen als habsburg. Gubernator und Generalkapitän im Hzgt. Mailand. Er bemühte sich, die Stellung Habsburgs in dessen neuen lombard. Besitzungen zu stärken, konnte jedoch nicht verhindern, daß sich die Spanier Sardiniens bemächtigten.

  • Literatur

    Ch. Hutt, M. C. Gf. zu L.-W.-R. u. d. fränk. Kreis 1700–02, Diss. Würzburg 1969 (P);
    Wurzbach 15.

  • Porträts

    Kupf. v. F. X. Späth n. J. A. Wolff (München, Stadtmus.);
    Stich v. M. Bernigeroth (Wien, Nat.-bibl.), Abb. b. Ch. Hutt, s. L.

  • Autor/in

    Karl-Heinz Zuber
  • Zitierweise

    Zuber, Karl-Heinz, "Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maximilian Karl Fürst von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 98-99 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120532611.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA