Lebensdaten
1463 – 1529
Geburtsort
Danzig
Sterbeort
Dirschau
Beruf/Funktion
Bürgermeister von Danzig ; Gesandter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119670372 | OGND | VIAF: 18036509
Namensvarianten
  • Ferber, Eberhard
  • Ferber, Eberhard von
  • Ferber, Eberhard
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ferber, Eberhard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119670372.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann ( 1501), Bgm. v. Danzig, S d. Ebert ( 1451), d. 1415 aus Calcar in Danzig einwanderte u. es dort zu großem Wohlstand brachte, u. d. Margarethe Rogge;
    M Barbara, T d. Ratsherrn Hildebrand Tannenberg aus Danzig;
    B Joh. (1464–93), Dr. iur., Domherr in Kulm, Pfarrer b. St. Marien in Danzig, Mauritius s. (3);
    1) N. N., 2) Margarete Valant, 3) Gertrud, T d. Kaufm. Martin v. Ruden;
    K, u. a. Joh. (1496–1530), Domdechant in Frauenburg, Sekretär d. Kg. v. Polen, Konstantin s. (2).

  • Biographie

    Als Page am Hofe des Herzogs Magnus von Mecklenburg erhielt F. seit 1481 fünf Jahre hindurch eine höfisch-ritterliche Erziehung, leistete 1486 Kriegsdienste für die Hanse in Flandern, nahm 1488 an einem ritterlichen Rennstechen in Lübeck teil und kehrte noch im gleichen Jahre in seine Vaterstadt zurück, wo er 1494 Schöffe wurde. Neben anderen Danziger Patriziern begleitete er 1496 Herzog Bogislaw X. von Pommern ins Heilige Land, wo er am Heiligen Grabe zum Ritter geschlagen wurde. Nach seiner Rückkehr erschwerten Streitigkeiten zwischen seiner Sippe und andern regierenden Ratsgeschlechtern zunächst seinen Aufstieg. 4 Jahre verwaltete er die Hauptmannschaft des an Danzig verpfändeten Gebiets Putzig. 1506 wurde F. Ratsherr. Von nun an erscheint er häufig als Vertreter Danzigs im preußischen Landesrat und auf Hansetagen, bewährt sich überall als geschickter und energischer Verhandlungsführer und wurde 1510 Bürgermeister. Sein großer Reichtum, teils ererbt, teils durch bedeutenden Holzhandel und aus Einkünften eines ausgedehnten Grundbesitzes vermehrt, steigerte sein Ansehen. Eine mit glänzendem Gefolge 1515 unternommene Gesandtschaftsreise nach Krakau und zum Fürstentag nach Preßburg bedeutete den Gipfel seiner Laufbahn. König Sigismund von Polen bestätigte die Privilegien der Stadt Danzig, versprach, künftig Appellationen an das Hofgericht nicht mehr zu dulden, erwirkte die Aufhebung der über Danzig verhängten Reichsacht und verlieh F. die Starostei Dirschau. Trotz dieser Erfolge begann mit der Rückkehr sein Abstieg. Durch Härte und herrisches Wesen verscherzte er sich den guten Willen seiner Amtsbrüder und die Beliebtheit unter der Bürgerschaft. Ein Erbschaftsprozeß entfachte erneut den alten Familienstreit. Der Hochmeisterkrieg (1520) stürzte die Stadt in große Kosten und brachte eine gefährliche Lage; das Volk murrte, Verdächtigungen wurden laut. 1521 suchte F. durch eine Expedition im Bunde mit Lübeck gegen Dänemark erfolglos sein Ansehen wiederherzustellen. Nun wandte sich eine demokratische Bewegung der Handwerker vor allem gegen ihn und seine autokratische Amtsführung; zudem gewannen seine früheren Feinde im Rat die Oberhand. Allgemeines Mißtrauen und der Vorwurf unerlaubter Bereicherung führten 1522 zu seiner Amtsentsetzung und Verbannung. F. betrieb seinen Prozeß gegen die Vaterstadt beim König von Polen. Dieser entschied jedoch erst zu seinen Gunsten, als die demokratische und die religiöse Opposition 1525 im Aufstand die Oberhand gewann, einen neuen Rat wählte und die Reformation durchführte. Der König suchte in Danzig die alte Ordnung wiederherzustellen und setzte F. wieder in sein Amt ein. Dieser trat jedoch gleich wieder zurück und begab sich, in seiner Kraft gebrochen, in die Starostei Dirschau.

  • Literatur

    E. Kestner, in: Zs. d. Westpreuß. Gesch.Ver. 2, 1800, S. 17-95, 3, 1881, S. 1-50;
    J. N. Pawlowski, Populäre Gesch. Danzigs, T. III, 1888, S. 52-77 u. ö.

  • Autor/in

    Ernst Bahr
  • Zitierweise

    Bahr, Ernst, "Ferber, Eberhard von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 79 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119670372.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA