Lebensdaten
1548 oder 1549 – 1597
Geburtsort
Rödingen bei Jülich
Sterbeort
Aachen
Beruf/Funktion
reformierter Prediger
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 11961197X | OGND | VIAF: 18034991
Namensvarianten
  • Schuhmacher, Johannes
  • Badius, Johannes
  • Schuhmacher, Johannes
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Zitierweise

Badius, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11961197X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto Schomacher, Schuhmacher in Rödingen;
    M geborene Metzgenn.

  • Biographie

    Vorgebildet in Düsseldorf, Köln und Heidelberg, wurde B. 1573 vom Kirchenrat in Heidelberg ordiniert und zum Pfarrer an St. Peter dort berufen, 1575 Lehrer an der hohen Schule in Selz. Die nach dem Tode Friedrichs des Frommen von der Pfalz einsetzende lutherische Reaktion machte seinem Wirken dort ein Ende. 1578 ging er als Prediger an die heimliche deutsche reformierte Gemeinde nach Köln. Hier hat er 12 Jahre unter schwierigsten Verhältnissen auf gefahrvollem Posten gestanden und daneben auch andere auswärtige Gemeinden versorgt. Entscheidend wirkte er mit in der Leitung der Jülicher Synode. 1589 organisierte er das bergische Kirchenwesen und leitete die erste Synode zu Neviges am 21. Juli 1589. Ein Ersuchen des Grafen Adolf von Neuenar zur Durchführung der calvinistischen Reformation in der Grafschaft Mörs lehnte er ebenso ab, wie ehrenvolle Berufungen in andere wichtige Ämter, z. B. auch eine Berufung in eine Professur an die Hohe Schule zu Steinfurt. Am 10.4.1590 wurde B. während eines Gottesdienstes verhaftet, mehrmals verhört, sonderlich durch den Pastor und Canonicus zu St. Kunibert in Köln, Kaspar Ulenberg, und dann aus der Stadt verwiesen. Diese Maßnahmen erregten weithin Aufsehen und gaben Anlaß zu einem energischen Versuch, dem protestantischen Bekenntnis neben dem katholischen zur rechtlichen Anerkennung in Köln zu verhelfen. B. fand ein neues Arbeitsgebiet in Aachen. - Ulenberg veröffentlichte über den Verlauf seines Gespräches mit B. eine „Summaria descriptio“, die 1590 und 1591 zweimal in lateinischer und dreimal in deutscher Sprache erschien. B. antwortete in einer „Warnung für die Summarische Beschreibung“ und in einem „Wahrhaftigen und beständigen Gegenbericht“ (Bremen 1591), worauf Ulenberg nochmals entgegnete (die genauen Titel bei Hollweg, s. L).

  • Werke

    Weitere W Andechtige, Christliche Hausgebet… Sampt angehengter Trostschrift des heiligen Märtyrers Caecilii Cypriani vom Christlichen sterben, Herborn 1616; Fast- und Bettag, Das ist christlicher Bericht, wie man Fast- und Bettage ordentlich anstellen und recht halten soll, ebenda 1608.

  • Literatur

    Confessio D. Johannis Badii de Coena Domini contra transsubstantiationem Pontificam, mitgeteilt v. W. Rotscheidt, in: Mhh. f. Rhein. Kirchengesch. 1, 1907, S. 555-58;
    E. Simons, Fasttage in den alten calvinischen Kirchen, 1912;
    ders., Ein Brief des B. an Piscator, in: Theol. Arbb. a. d. Rhein, wiss. Predigerverein NF XIV, 1913, S. 61 bis 63;
    W. Hollweg, Johannes Schumacher genannt B. ein wahrer Reformator am Niederrhein, ehenda XIV, 1913, S. 1-60, XV, 1914, S. 47-61;
    van Schelven in: Nieuw biograf. Ned. Woordenboek II, Sp. 65 f.;
    L. Hahn, Zwei ostfries. Chronisten d. 16. Jh.s, 1951, S. 13 f. (widerlegt d. neuerl. aufgestellte Vermutung, B. sei ident. mit d. ostfries. Chronisten gleichen Namens). – Qu.:
    Protokoll üb. ein Religionsgespräch zw. Lutheranern u. Reformierten in Aachen v.31.7.-2.8.1580 (Staatsarchiv Düsseldorf.

  • Autor/in

    Walter Hollweg
  • Zitierweise

    Hollweg, Walter, "Badius, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 513 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11961197X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA