Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Comasker Künstlerfamilie
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119556065 | OGND | VIAF: 52502037
Namensvarianten
  • Carlone
  • Karlone

Orte

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Zitierweise

Carlone, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119556065.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die C. gehören zu jenen als Comasken bezeichneten Bauhandwerkern aus der Gegend des Comersees, die in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts als Wanderkünstler nach Österreich, der Schweiz und Süddeutschland kamen. Von den beiden Hauptzweigen der Familie verblieben die aus Rovio (Bezirk Mendrisio) stammenden Mitglieder in Italien, während|die aus dem benachbarten Scaria (Val d'Intelvi) gebürtigen im Norden Arbeit und später auch bleibenden Wohnsitz nahmen. Als Maurer und Stukkatoren beginnend, wuchsen sie zu künstlerischer Bedeutung empor, und einzelne Mitglieder gehörten zu den wichtigsten Baumeistern und hervorragendsten Stukkatoren und Stuckbildhauern des 17. und 18. Jahrhunderts. In ihren Bauten und deren dekorativer Ausstattung prägten sie einen eigenen, häufig als carlonesk bezeichneten Stil. Ihre Bedeutung liegt auch darin, nach Deutschland, in dem als Folge des 30jährigen Krieges die künstlerische Tradition unterbrochen worden war, italienische Kunst- und Dekorationsformen gebracht zu haben. Die überaus große Zahl der Familienmitglieder - oft mit gleichem Vornamen -, erstaunlich fruchtbare Tätigkeit und gemeinsames Schaffen an vielen Bauten, wobei alle über ein gleichermaßen virtuoses handwerkliches Können verfügten, erschweren die biographische und kunsthistorische Untersuchung. Eine monographische Bearbeitung des Werkes der Familie oder auch einzelner ihrer Mitglieder fehlt. - Mangels biographischer Notizen läßt sich der genealogische Zusammenhang mit anderen Trägern des Namens nicht herstellen bei Sebastiano (Ende 16./Anfang 17. Jahrhundert). Er ist der geniale Schöpfer des prunkvollen Grabdenkmales Erzherzog Karls II. und seiner Gemahlin Maria im Mausoleum der Stiftskirche in Seckau (1589–95), des bedeutendsten Spätrenaissance-Grabdenkmals nördlich der Alpen, sowie der kostbaren Stukkaturen an den Wänden und der Decke des Mausoleums (1597–1612).

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: C. Gurlitt, Gesch. d. Barockstiles u. d. Rococo in Dtld., 1889;
    P. M. Riesenhuber, Die kirchl. Barockkunst in Österr., Linz 1924, S. 220 ff.;
    H. Hoffmann, Die Entwicklung d. Architektur Mailands von 1550-1650, in: Wiener Jb. f. Kunstgesch., NF 9, 1934, S. 100;
    H. Tuschnigg, Die Steir. Zweige d. Künstlerfam. C., Diss. Graz 1935 (ungedr., beschränkt sich auf d. Geneal.);
    R. Kohlbach, Die Stifte Steiermarks, Graz 1953;
    ThB. - Zu Sebastiano:
    H. Schnell, Die Basilika zu Seckau, 1939.

  • Autor/in

    Ursula Röhlig
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Röhlig, Ursula, "Carlone" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 140-141 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119556065.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA