Lebensdaten
1760 – 1837
Geburtsort
Kloster Rohr bei Regensburg (?)
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Dirigent ; Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119508036 | OGND | VIAF: 32265607
Namensvarianten
  • Brandl, Johann
  • Brandl, Johann Evangelist
  • Brandel, Johann
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Zitierweise

Brandl, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119508036.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V „Jäger und Bürger“;
    Christine Ott;
    T Anna ( 1874, Oberhofprediger Ludwig Friedrich Deimling, 1791–1861).

  • Biographie

    B. erhielt den ersten Musikunterricht mit 6 Jahren und war 1770 in einem Kloster in München und Kapellknabe am Hofe. Der Umgang mit J. E. Valesi, A. Bernasconi und J. L. Schubaur bestimmte ihn zur Musik. Nach längerem Unterricht als Seminarist in Neuburg/Donau (ab 1774) setzte er 1778 seine Studien bei R. Schlecht in Eichstätt fort. Einem kurzen Klosteraufenthalt 1779 folgten Reisen mit dem Geiger Westermaier, auf denen er mit seinem Violinspiel und seinen Kompositionen Erfolge errang. 1784 fand er Anstellung als Kapellmeister des Fürsten von Hohenlohe-Bartenstein, 1789 als bischöflicher, später Hochfürstlich Speierischer Hofmusikdirektor in Bruchsal. In Karlsruhe, wo er (1806 ?) zunächst als 2. Musikdirektor mit dem Patent als 1. Geiger, später als 1. Musikdirektor wirkte, blieb er bis zu seinem Tode. Fanden schon seine ersten gedruckten Werke eine gute Kritik, so machten ihn seine späteren Kompositionen auch im Ausland bekannt. Von Zeitgenossen wurde er als einer „der bedeutendsten und achtungswerthesten Componisten unserer Zeit“ gesehen, während man seine in der Nähe von Haydn und Mozart stehenden Werke „zu den wahrhaft classischen“ rechnete. Seine Lieder waren für Fétis remarquables par Ja beauté des mélodies.

  • Werke

    Messen;
    Oratorien;
    Opern (u.a. Omar d. Gute, Triumph d. Vaterherzens);
    Lieder u. Gesänge nach Texten v. Ch. Schubart, E. Schneider, F. Schütt u. a. Dichtern;
    Symphonien (Es, F, D) u. a. Orchesterwerke;
    Quartette (davon d. 6 Streichquartette op. 17 J. Haydn gewidmet);
    Quintette in verschiedenen Besetzungen;
    vollst. Verz. b. Eitner II, S. 172 f.

  • Literatur

    ADB III;
    E. L. Gerber, Neues hist.-biogr. Lex. d. Tonkünstler I, 1812, Sp. 495 ff.;
    G. Schilling, Enc. d. gesamten musikal. Wiss., Neue Ausg., Bd. 2, 1840, S. 5 ff.;
    O. Danzer, J. B., Leben u. Werke, Brünn 1936;
    Fétis II;
    H. Giehne, in: Bad. Biogrr. I, S. 115-17.

  • Porträts

    in d. Ausw. v. B.s Gesängen, erschienen 1833/34 b. Veiten in Karlsruhe.

  • Autor/in

    Günter Birkner
  • Zitierweise

    Birkner, Günter, "Brandl, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 528 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119508036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brandl: Johann B., großherzogl. badischer Musikdirector zu Karlsruhe, geb. 14. Nov. 1760 zu Kloster Rohr bei Regensburg. Schon seit frühester Jugend empfing er mit bestem Erfolge Unterricht im Singen und Violinspielen, kam 1770 als Capellknabe nach München, 1774 nach Neuburg a. Donau, 1778 nach Eichstädt, wo er beim Domcapellmeister Schlecht Composition zu studiren begann, und trat 1779 als Novize in das Benedictinerkloster Heiligenkreuz zu Donauwörth, wurde jedoch, da ihm das Klosterleben nicht zusagte, bald wieder entlassen. Nachdem er auf einigen Reisen sich bekannt gemacht und fleißig fortgearbeitet hatte, wurde er 1784 Capellmeister des Fürsten Hohenlohe-Bartenstein, 1789 bischöflicher Musikdirector zu Bruchsal und nachher zu Speier, trat 1802 als Mitbewerber um die durch Zumsteeg's Tode erledigte Capellmeisterstelle zu Stuttgart auf, kam 1806 nach Karlsruhe und verblieb daselbst bis zu seinem 26. Mai 1837 erfolgten Tode. An seinen sehr zahlreichen Compositionen lobte man, neben der Correctheit, gute Erfindung, Ernst und einen Zug zum Edlen und Großartigen. Gedruckt sollen gegen 70 Opera sein (Speier bei Boßler, Heilbronn bei Amon, Augsburg bei Gombart, Offenbach bei André, Bonn bei Simrock, Leipzig bei Kühnel, Karlsruhe, Paris etc.). Es befinden sich darunter außer einigen Symphonien viele Quartette, Quintette und Sextette, von denen manche sehr geschätzt waren; Stücke für einzelne Instrumente, Chöre, Lieder und Gesänge für eine Stimme; verschiedene Oratorien und in gutem Stil gesetzte Messen (darunter eine Militärmesse für 4 Männerstimmen mit voller Militärmusik, aufgeführt zu Karlsruhe am 9. Febr. 1828), wovon jedoch nichts im Drucke heraus gekommen ist; endlich die Opern „Hermann“ (welcher erhabener Stil und gründliche Arbeit nachgerühmt wird, Allg. Mus.-Ztg. IV, 765; V, 324), und „Nanthilde, das Mädchen aus Valbella“ (1814 zu Karlsruhe gegeben, a. a. O. XVI, 703); auch ein Monodrama „Hero“ (Clav-Ausz. bei Velten in Karlsruhe).

    • Literatur

      Biogr. von Christmann bis 1802 a. a. O. V, 149 (mangelhaft); Gaßner, Univ.-Lex. d. Tonk. 156.

  • Autor/in

    Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Brandl, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119508036.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA