Lebensdaten
wohl zwischen 1212 und 1216 – 1272
Sterbeort
Bologna
Beruf/Funktion
König von Sardinien
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119443740 | OGND | VIAF: 103146094161100330582
Namensvarianten
  • Heinrich (eigentlich)
  • Enzo (aus dem deutschen Heinz)
  • Enzio
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Zitierweise

Enzio, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119443740.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaiser Friedrich II ( 1250);
    M Adelheid, aus unbek. dt. Adelsgeschlecht;
    1) Oktober 1238 Adelasia, Wwe des Ubaldo Visconti, Richter v. Cagliari, Erbin der Judikate Torre u. Gallura in Sardinien (Ehe 1243 v. Innocenz IV. für aufgelöst erklärt), 2) Januar 1249 N des Ezzelino da Romano;
    K aus 1) Helena ( Gf. Guelfo d' Ugolino da Donoratico della Gherardesca); uneheliche Kinder.

  • Biographie

    E., vermutlich der älteste der unehelichen Söhne Friedrichs II., erhielt im Oktober 1238 in Cremona von seinem Vater den Ritterschlag. Im gleichen Monat heiratete er die Erbin des größten Teils von Sardinien und nahm den Titel eines Königs dieser Insel an. Bei der Neuordnung der Verwaltung Italiens ernannte ihn der Kaiser im Frühjahr 1239 zum Generalvikar der Romagna, im Juli desselben Jahres zum Generallegaten für ganz Italien. Als solcher entfaltete er eine umfassende militärische und politische Wirksamkeit, die in der Rückgewinnung des Herzogtums Spoleto und der Mark Ancona 1239/40 sowie dem wohl von ihm maßgeblich vorbereiteten Sieg der kaiserlichen und pisanischen Flotte über die Genuesen bei Montecristo am 3.5.1241 (Gefangennahme zahlreicher zum Konzil in Rom reisender Prälaten) gipfelte. Seit Juli 1242 war E. teils selbständig, teils im Zusammenwirken mit dem Vater vorwiegend als Heerführer in Oberitalien tätig. In fast unaufhörlichen Kriegszügen bekämpfte er die kaiserfeindlichen Städte, bis er am 26.5.1249 an der Fossalta bei Modena von den Bolognesen besiegt und gefangengenommen wurde. Alle Versuche Friedrichs II., den Sohn wieder freizubekommen, scheiterten. E. wurde in Bologna bis zu seinem Tode in strenger, aber ehrenvoller Haft gehalten. Unter den Söhnen Friedrichs II. soll E. dem Vater äußerlich am meisten geglichen haben. Als kühner und entschlußfreudiger Soldat mag er den Kaiser übertroffen haben; geistig reichte er nicht an ihn heran, wiewohl auch er als Dichter von italienischen Kanzonen und Sonetten hervortrat. Die tragische Gestalt des jungen blonden Königs, der hinter Kerkermauern den Untergang seines ganzen Hauses miterleben mußte, wurde früh von Sagen umrankt und lebte weiter als Idealbild staufischen Rittertums.

  • Literatur

    ADB VII (bei Friedrich II.);
    F. W. Grossmann, Kg. E., Ein Btr. z. Gesch. d. J. 1239 bis 1249, Diss. Göttingen 1883;
    H. Blasius, Kg. E., Diss. Breslau 1884;
    E. Winkelmann, Zum Leben Kg. E.s, in: F z. dt. Gesch. 26, 1886, S. 308-13;
    L. Frati, La prigionia del re Enzo a Bologna, Bologna 1902;
    M. De Szombathely, Re Enzo nella storia e nella leggenda, ebd. 1912;
    H. H. Thornton, The poems ascribed to king E., in: Speculum 1, Cambridge 1926, S. 398-409;
    E. Kantorowicz, Kaiser Friedrich d. Zweite, 1927, S. 427 f., 614-20, Erg.bd., 1931, S. 187, 246 f.;
    B. Panvini, La scuola poetica siciliana, Florenz 1955, S. 173-82, 271-82, 380-86.

  • Autor/in

    Hans Martin Schaller
  • Zitierweise

    Schaller, Hans Martin, "Enzio" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 541-542 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119443740.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA