Lebensdaten
1865 – 1927
Geburtsort
Sigmaringen
Sterbeort
Bukarest
Beruf/Funktion
König von Rumänien ; Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119346397 | OGND | VIAF: 15062733
Namensvarianten
  • Ferdinand von Rumänien
  • Ferdinand
  • Ferdinand von Rumänien
  • mehr

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Zitierweise

Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119346397.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Fürst Leopold I. v. H.-S. (1835–1905), Kandidat f. d. span. Thron 1870, S d. Fürsten Karl Anton v. H.-S. ( 1885), preuß. Min.präs.;
    M Antonia (1845–1913), T d. Kg. Ferdinand II v. Portugal ( 1885, s. NDB V);
    Ov Kg. Karl I. v. R. ( 1914);
    Sigmaringen 1893 Maria (1875–1938), T d. Hzg. Alfred v. Sachsen-Coburg u. Gotha (1844–1900, S d. Prinzgemahls Albert v. England, 1861, s. NDB I);
    3 S, 3 T, u. a. Carol II. (1893–1953), verzichtet 1925 auf d. Thronfolge, reg. als Kg. v. Rumänien 1930–40, übergibt Reg.gewalt s. S Michael.

  • Biographie

    F. trat nach dem Abitur am Gymnasium Düsseldorf in das 1. Garderegiment zu Fuß ein und studierte anschließend 3 Semester Jurisprudenz, Volkswirtschaft und Geschichte in Tübingen und Leipzig. 1889 siedelte er als Thronfolger seines nunmehr 60jährigen, kinderlosen Onkels Karl von Hohenzollern-Sigmaringen nach Rumänien über. Dieser weihte ihn persönlich in die Regierungsgeschäfte ein und vermittelte auch die Ehe mit der englischen Prinzessin Marie. Im 2. Balkankrieg führte der Thronfolger die Armee bis vor Sofia. Ein Jahr später bestieg er nach dem Tode seines Onkels (10.10.1914) den Thron. Vergeblich stemmte er sich gegen die zum Kriegseintritt an der Seite der Alliierten drängende Stimmung der Hofkreise, vor allem seiner Gemahlin, und der überwiegenden Mehrheit des Volkes. An dem unter stärkstem außenpolitischem Druck|gefaßten Entschluß zur Kriegsteilnahme hielt er aber auch dann fest, als die Mittelmächte zwei Drittel seines Reiches erobert hatten. 1922 wurde F. in Alba Julia (Karlsburg) zum „ersten König aller Rumänen“ gekrönt. Der Thronverzicht seines Sohnes Carol verdüsterte F.s letzte Lebensjahre. Schon seit seiner Schulzeit auf sein künftiges Amt vorbereitet, wuchs F. allmählich in seine schwere Aufgabe hinein. Er regierte streng verfassungsmäßig und stellte seine persönlichen Gefühle (im Weltkrieg für sein deutsches Vaterland, 1925 für seinen Sohn Carol) hinter seinen Pflichten als Herrscher Rumäniens zurück. Ausgezeichnet durch nimmermüden Pflichteifer, durch ein ausgeprägtes soziales Denken und die Fähigkeit, Gegensätze auszugleichen, hat er, unterstützt von seiner sehr populären, tatkräftigen und willensstarken Gattin, sein Land durch die Krise des Weltkrieges hindurchgeführt und sich durch die von ihm sehr geförderte Agrarreform und eine versöhnliche Minderheitenpolitik bemüht, das in den Pariser Vorortverträgen geschaffene „Großrumänien“ innerlich zu stabilisieren. An dem schließlichen Zusammenbruch des großrumänischen Staatsgedankens, hauptsächlich als Folge der geänderten außenpolitischen Konstellation und der Uneinigkeit der rumänischen Parteien, kann man F. keine Schuld beimessen. – Von seinen Herrscherpflichten erholte sich der König bei der Jagd und botanischen Studien, in denen er überdurchschnittliche Kenntnisse entwickelte. Seine große Bescheidenheit, Zurückhaltung, ja Gehemmtheit verbarg ein reiches Innenleben. F.s politische Weitsicht konnte sich infolge seiner durch die Verfassung eingeschränkten Stellung nicht voll in entsprechende Taten umsetzen.

  • Literatur

    Marie, Queen of Roumania, The story of my life, 3 Bde., London 1934 f. (P);
    E. Wolbe, F. I., d. Begründer Großrumäniens, 1938 (L, P);
    J. v. Kürenberg, Carol II. u. Madame Lupescu, 1952 (P); krit.,wiss. Biogr. fehlt. – zu V Leopold:
    BJ X (Tl. 1905, L);
    DW 14446.

  • Autor/in

    Gerhard Grimm
  • Zitierweise

    Grimm, Gerhard, "Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 94-95 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119346397.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA