Lebensdaten
1849 – 1945
Geburtsort
Leipnitz Kreis Wittenberg
Sterbeort
Burghorn Kreis Celle
Beruf/Funktion
preußischer Generalfeldmarschall
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 119243334 | OGND | VIAF: 67271443
Namensvarianten
  • Mackensen, August von
  • Mackensen, Anton Ludwig Friedrich August
  • Mackensen, August

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Zitierweise

Mackensen, August von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119243334.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig M. (1817-90), Administrator d. Gutes L., Gutsbes. in Geglenfelde, Ökonomierat, S d. hannov. Amtmanns Ludwig u. d. Pastoren-T Antoinette Tuve;
    M Marie (1826–1916), T d. preuß. Forstmeisters August Rink u. d. Friederike Hayner;
    1) Königsberg 1879 Dorothea (1854–1905), T d. Karl v. Horn (1807–89), Oberpräs. d. Prov. Posen 1862–69, d. Prov. Preußen 1869–78, d. Prov. Ostpreußen 1878-82 (s. Altpr. Biogr.), u. d. Doris Martens, 2) Gr.-Jannewitz 1908 Leonie v. d. Osten (1879–1963), T d. Leopold Gf. v. d. Osten, Fideikommißherr auf Jannewitz, u. d. Helene v. Barby;
    3 S, 2 T (1 früh †) aus 1), u. a. Hans-Georg (1883–1947), Botschafter (1938–43 in Rom) (8. Wi. 1935), Eberhard (1889–1963), Gen.oberst (Leibhusar, 1937/38 Kdr. d. Kav.brigade, 1942 Kommand. Gen. d. III. Panzerkorps, 1942 Oberbefehlshaber d. 1. Panzer-Armee, 1943 d. 14. Armee) (s. Dt. Soldatenjb. 1965 u. 1974, P).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Torgau und des Realgymnasiums der Franckeschen Stiftungen in Halle, das er 1868 nach der Unterprima verließ, absolvierte M. eine Landwirtschaftslehre. Im Oktober 1869 trat er als Einjährig-Freiwilliger in das Leib-Husaren-Rgt. Nr. 2 in Lissa (Posen) ein und nahm mit diesem Regiment am Feldzug 1870/71 teil. Für wagemutige Patrouillenritte erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse und wurde im Dezember 1870 zum Leutnant d. Res. befördert. Auf Wunsch des Vaters studierte M. 1871-73 Landwirtschaft an der Univ. Halle und hörte zudem Nationalökonomie bei G. Schmoller und Geschichte bei G. Droysen. Nach heftigem Drängen erhielt er die Einwilligung seines Vaters zum aktiven Militärdienst; im Mai 1873 wurde er zum Sekondeleutnant im 2. Leib-Husaren-Rgt. ernannt. Bereits 1876 wurde M. Adjutant der 1. Kavallerie-Brigade in Königsberg, wo ihn General Verdy du Vernois, der spätere Kriegsminister, zur Lösung taktischer Aufgaben heranzog. 1880 erfolgte ohne Besuch der Kriegsakademie die Kommandierung zum Generalstab, 1882 seine Versetzung als Hauptmann in den Großen Generalstab. Nach kurzen Truppenkommandos und Dienststellungen als Generalstabsoffizier wurde er 1891 1. Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee, Alfred Gf. Schlieffen.

    1894 wurde M. Kommandeur des 1. Leib-Husaren-Rgt. Nr. 1 in Danzig (1894 Oberstleutnant, 1897 Oberst), 1898 diensttuender Flügeladjutant des Kaisers, an dessen Palästinareise er teilnahm. 1900 zum Generalmajor befördert, wurde er 1901 unter Belassung in dem Verhältnis als General à la suite zum Kommandeur der neugebildeten Leibhusarenbrigade in Danzig-Langfuhr ernannt. Dort blieb er bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs – seit 1903 als Generalleutnant und Kommandeur der 36. Division, seit 1908 als General d. Kav. und Kommandierender General des XVII. Armeekorps und in der Stellung à la suite des 1. Leib-Husaren-Rgt. Nr. 1. Bereits früh hatte sich M. mit der Geschichte der Leibhusaren beschäftigt; seine 1892 erschienene zweibändige Regimentsgeschichte setzte auf diesem Sektor der heereskundlichen Literatur neue Maßstäbe.

    Bei Ausbruch des Weltkriegs nahm M.s XVII. Armeekorps im Verbande der 8. Armee an den Schlachten von Gumbinnen, Tannenberg, den Masurischen Seen sowie am Herbstfeldzug in Polen teil. Am 1.11.1914 erfolgte die Ernennung zum Oberbefehlshaber der 9. Armee, mit der er den Angriff der Nordflanke der russ. Hauptkräfte auf die Provinzen Posen und Schlesien zum Stehen brachte. Auf Grund dieser Leistung verlieh ihm der Kaiser am 27.11.1914 den Orden Pour le mérite und beförderte ihn am 17.12.1914 zum Generaloberst. Am 16.4.1915 erfolgte seine Ernennung zum Oberbefehlshaber einer neugebildeten 11. Armee (Generalstabschef: Oberst Hans v. Seeckt), die (mit unterstellten österr.-ungar. Kräften) Galizien befreien sollte. M.s operativer Durchbruch der russ. Front bei Tarnow-Gorlice am 2. Mai, die anschließende Befreiung Lembergs (22.6.) und die Eroberung der russ. Festung Brest-Litowsk (26.8.) führten zu einer Entlastung der österr.-ungar. Ostfront und zum Beginn des Aufrollens der russ. Karpartenfront. Diese Erfolge machten M. nächst Hindenburg zum populärsten deutschen Heerführer und brachten ihm die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens (10.5.1915) und die Ernennung zum Generalfeldmarschall (22.6.1915) ein.

    Am 16.5.1915 wurde M. (vor allem auf Betreiben des neuen Bündnispartners Bulgarien) das Oberkommando einer Heeresgruppe übertragen mit dem Auftrag, im Zusammenwirken mit Österreichern, Bulgaren und Türken den Widerstand Serbiens zu brechen und die Landverbindung zur Türkei herzustellen. Am 9. Oktober fiel Belgrad, bis Ende des Jahres war das Unternehmen erfolgreich durchgeführt. Nach der Kriegserklärung Rumäniens rückte M. mit verbündeten Truppen Anfang September 1916 in die Dobrudscha ein und eroberte, unterstützt von Falkenhayn, Rumänien nach harten Kämpfen bis Mitte Januar 1917, wofür ihm – als zweitem General im Weltkrieg – das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen wurde. Er verblieb mit seiner in drei Armeen geteilten Heeresgruppe bis Kriegsschluß in Rumänien. Trotz der franz. Forderung nach Internierung der Heeresgruppe Mackensen konnte M. die Rückkehr seiner Truppen nach Deutschland sicherstellen.

    Er selbst wurde in Ungarn, später in Saloniki interniert und konnte erst im November 1919 heimkehren.

    Seit 1920 trat M., der nun in der Nähe Stettins lebte, bei zahlreichen Traditionstreffen von Soldaten- und Veteranenverbänden auf. Den preuß. Reitergeneral schlechthin verkörpernd, wurde das Bild des – nach Hindenburgs Tod 1934 – letzten Feldmarschalls der alten Armee immer stärker idealisiert. Hitler suchte diese Popularität für sich propagandistisch zu nutzen, indem er M. 1933 in den Preuß. Staatsrat berief, ihm 1935 die Domäne Brüssow (Uckermark) als Dotation übergab und ihn 1936 zum Chef des Kavallerie-Rgt. 5 in Stolp ernannte, welches u. a. die Tradition der Leibhusaren fortführte. M.s Religiosität und Hinneigung zur Bekennenden Kirche ließen ihn jedoch Partei ergreifen für jene, die durch den Kirchenkampf verfolgt wurden. So intervenierte er – wenn auch vergeblich – u. a. zugunsten von Niemöller und Rendtorff bei Hitler und Göring. Insbesondere aber wurde er als integere und moralische Instanz für die Belange der Armee angesehen. So versuchte er eine Ehrenrettung für die beiden während der Röhm-Affäre ermordeten Generale Kurt v. Schleicher und Ferd. v. Bredow zu erreichen, gehörten sie doch als ehemalige Generalstabsoffiziere der Vereinigung Graf Schlieffen an, deren Vorsitzender M. war. Diese Intervention war ebensowenig erfolgreich wie sein Brief an den Oberbefehlshaber des Heeres Walther v. Brauchitsch vom Februar 1940, in dem er sich zum Sprecher jener machte, die die Untaten während des Polenfeldzugs verurteilten.|

  • Auszeichnungen

    Zahlr. Ordensauszeichnungen, Ehrenbürgerschaften u. Ehrendoktorate.

  • Werke

    Gesch. d. 2. Leibhusaren-Rgt. im Feldzuge 1870/71, 1877;
    Von d. Kavalleriemanövern bei Konitz, in: Jbb. f. d. dt. Armee u. Marine, 1881;
    Gemeinsame Waffentaten d. Leibhusaren u. Zieten-Husaren, 1883;
    Die Zusammengehörigkeit d. beiden Leibhusaren-Regimenter d. preuß. Armee, 1883;
    Das 2. Leib-Husaren-Rgt. Nr. 2 v. 1741-1886, 1886;
    Das 1. Leib-Husaren-Rgt. Nr. 1, 1891;
    Schwarze Husaren, Gesch. d. 1. Leib-Husaren-Rgt. Nr. 1 u. d. 2. Leib-Husaren-Rgt. Kaiserin Nr. 2, 2 Bde., 1892;
    Die Leibhusaren, Ihre Gesch. d. Unteroffizieren u. Mannschaften u. solchen, d. es werden wollen, erzählt v. e. alten Leibhusaren, ²1910. -
    Hrsg.: Der Leibhusar, 8 Hh., 1912-14 (P).|

  • Nachlass

    Nachlaß: Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.

  • Literatur

    W. Renner, FM v. M., 1915 (P);
    M. Luyken, GFM v. M., Von Bukarest bis Saloniki, 1920 (P);
    Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914–18, 12 Bde., 1925-39;
    FM v. M., Eine Festschr. z. s. 80. Geb.tag, 1929;
    M. Lezius, GFM v. M. u. d. „Ges. f. Heereskde.“, in: Zs. f. Heereskde., 1929;
    K. Schlegel, Ein unbek. M.-Brief, ebd., 1968;
    A. Möller, Gesch. d. Ritter d. Ordens „pour le mérite“ im Weltkrieg II, 1935, S. 1-6;
    C. Lange, GFM v. M., 1935 (P);
    W. Foerster, (Bearb.), M., Briefe u. Aufzeichnungen d. GFM aus Krieg u. Frieden, 1938 (P);
    H. Meier-Welcker, Seeckt, 1967;
    G. Stolz, in: Westpreußen-Jb. 19, 1969;
    W. Nehring, ebd. 24, 1974 (P);
    G. Stolz, FM v. M. privat, ebd.;
    K. J. Müller, Das Heer u. Hitler, Armee u. nat. Sozialist. Regime 1933–40, 1969;
    ders., General Ludwig Beck, 1980;
    Altpr. Biogr. III;
    Rhdb. (P);
    - G. H. Mackensen v. Astfeld, Ahnentafel d. GFM v. M., in: Archiv f. Sippenforschung, 1929, S. 239 ff.

  • Autor/in

    Joachim Niemeyer
  • Zitierweise

    Niemeyer, Joachim, "Mackensen, August von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 623-624 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119243334.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA