Lebensdaten
um 1751 – 1816
Geburtsort
Lobkowitz (Westböhmen)
Sterbeort
Donaueschingen
Beruf/Funktion
Musiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119135094 | OGND | VIAF: 56796066
Namensvarianten
  • Fiala, Joseph
  • Fiala, Giuseppe
  • Fiala, J.
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Zitierweise

Fiala, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119135094.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Lehrer;
    München 1777/78 Josepha ( 1824), T d. bayer. Waldhornisten Matthias Prohaska;
    S Franz (* 1782), Bratscher d. bad. Hofkapelle in Karlsruhe; unehel. S Franz Xaver F. (1776–1825), Arzt u. Schriftsteller (s. HBLS);
    E (S d. Franz Xaver) Frdr. (1817–88), Bischof v. Basel, schweizer. Historiker (s. ADB 48; HBLS, P).

  • Biographie

    F. erhielt seine musikalische Ausbildung durch J. Stiasny (Oboe) und Werner (Violoncello) und spielte als Leibeigener in der Kapelle der Gräfin Netolické in Lochovice und Prag. Wegen schlechter Behandlung floh er im Spätsommer 1770 nach Regensburg. Versprechungen veranlaßten ihn zur Rückkehr, doch nach neuen Enttäuschungen verließ er die Heimat endgültig und trat 1774 als Oboist in das Orchester des Fürsten Craft Ernst zu Öttingen-Wallerstein ein. 1777 wechselte er in das Münchener Hoforchester des Kurfürsten Max III. Joseph über. Obwohl sein Bleiben auch unter Kurfürst Karl Theodor gesichert war, ging F. im Herbst 1778 nach Salzburg, wo er in der erzbischöflichen Kapelle 1779-85 hauptsächlich als Gambist und Violoncellist wirkte und viel bei den Mozarts verkehrte. Nach kürzerem Aufenthalt in Wien richtete er in Rußland die Kapelle des Fürsten Orlow de Tchesmensky ein. Auf der Rückreise nach Deutschland konzertierte F. 1791 unter anderem in Prag, Breslau und Berlin mit Gambe und Oboe und blieb dann als Kammervirtuose in fürstenbergischen Diensten zu Donaueschingen. F. ist einer der sympathischsten böhmischen Kleinmeister der Mozartzeit und steht der Mannheimer Schule nahe. Seine Werke zeichnen sich weniger durch ausgefeilte Satzkunst als durch gute melodische Erfindung aus. Als Oboist und Gambenvirtuose wie auch als Komponist war er zu seiner Zeit berühmt; auch W. A. Mozart schätzte ihn.

  • Werke

    Sinfonien;
    Konzerte f. Flöte, Oboe, Englischhorn, Klarinette u. Viola, Fagott, Gambe, Violoncello, Violoncello u. Cembalo, 2 Hörner;
    Divertimenti u. Partiten f. Bläser;
    Tänze;
    Quintette;
    Quartette f. Streichinstrumente: 12 gedr. als op. 1, ca. 1777, 3, 4, 1785, u. mit Blasinstrumenten;
    Trios, Duos, 12 gedr. ohne op., 1798, op. 4 (!), 1806;
    Sonaten u. Einzelstücke;
    Rondo f. Violine u. Klavier, gedr. 1783. – Neuausg.: Konzert f. Englischhorn, Prag 1957.

  • Literatur

    Allg. musikal. Ztg. 1, 1800, Sp. 224 (Rezension);
    Biogrr. Salzburg. Tonkünstler, 1845;
    L. Schiedermair, Die Blütezeit d. Öttingen-Wallerstein. Hofkapelle, in: Sammelbde. d. Internat. Musikges. IX, 1907, S. 91 f.;
    ders., Die Briefe W. A. Mozarts u. s. Fam., 1914;
    W. Hummel, Nannerl Mozarts Tagebuchbll., 1958;
    J. Racek, Česka hudba, Prag 1958 (L);
    T. Volek, Čtyři Studie k dějinám české hudby 18. století, in: Miscellanea Musicologica VI, ebd. 1958, S. 58 u. 111;
    E. F. Schmid, in: MGG IV, Sp. 151-53 (W, L);
    Wurzbach IV;
    Pazdírkův hudebni slovnik naučný, Prag 1937;
    J. Prosnak, Kultura muzyczna Warszawy XVIII wieku, Warschau 1955;
    eigene Archivstudien.

  • Autor/in

    Robert Münster
  • Zitierweise

    Münster, Robert, "Fiala, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 120 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119135094.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA