Lebensdaten
1847 – 1914
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Ingenieur
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119106337 | OGND | VIAF: 50028321
Namensvarianten
  • Rietschel, Hermann
  • Rietschel, H. I.
  • Rietschel, Hermann Immanuel

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rietschel, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119106337.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (s. 1);
    M Marie Hand;
    Stief-M Friederike Oppermann;
    1) 1871 Martha Leinhaas (1850–1905), 2) Berlin 1910 Magdalene Piesnack (1856–1916);
    1 T aus 1) Else (1872–1930, Arthur Frhr. v. Salmuth, 1861–1937, preuß. Polizeipräs.).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Dresden studierte R. seit 1863 am Dresdner Polytechnikum und 1867-70 an der Gewerbeakademie in Berlin. Anschließend arbeitete er bei der Firma „J. & A. Aird“ am Bau der Entwässerungsanlagen für die Kriegs-Lazarette-Anlagen in Berlin-Kreuzberg, die als Vorbild für die Kanalisierung Berlins dienten. Im Juli 1871 gründete er einen Installationsbetrieb, der 1872 den Firmennamen „Rietschel & Henneberg, Fabrik für Zentralheizungen, Wasser- u. Gasanlagen, Pumpwerke, Kanalisation, Specialität: Wasserheizungen u. Ventilation“ erhielt. Die für die Installation benötigten Armaturen, Kessel, Heizkörper, Pumpen und Ventilatoren wurden von R. hier entworfen und hergestellt.

    1880 gründete R. den „Verband Dt. Ingenieure für Heiz- und Gesundheitstechnische Anlagen“ (stellv. Vors. 1880–83). Er war Vorsitzender des Planungsausschusses für die Hygiene-Ausstellung 1882 in Berlin, untersuchte 1885 die Heizungs- und Lüftungsanlagen vieler Berliner Schulen und Universitätsgebäude und trug zur Klärung der Wechselbeziehungen von Gesundheitstechnik und Hygiene bei. 1885 wurde er als Professor für Ventilations- und Heizungswesen an die Architekturabteilung der TH Berlin-Charlottenburg berufen (1893-95 Rektor bzw. Prorektor), dem 1887 eine „Versuchsstation f. Heizungs- u. Lüftungseinrichtungen“ angegliedert wurde (heute Hermann-Rietschel-Inst.). 1893 erschien sein „Leitfaden zum Berechnen u. Entwerfen v. Heizungs- u. Lüftungsanlagen“ (zuletzt 151968/69). Die Berechnung solcher Anlagen „nach Rietschel“ wird bis heute durchgeführt. – R. war Gutachter und Berater beim Bau des neuen Reichstagsgebäudes in Berlin (1883), des Reichsgerichts in Leipzig, des Hamburger Rathauses, des Berliner Schauspielhauses, des Dresdner Fernheizwerks (1881), von Ministerien in Tokio (1890) und beim Ausbau der Münster in Ulm (1898) und Straßburg (1899).|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Dresden, 1907);
    Mitgl. d. Ak. Ver. Hütte (seit 1867) u. d. Reichsgesundheitsrates (1899–1910);
    Vorstandsmitgl. d. Dt. Mus., München (1903);
    Ehrenmitgl. d. Österr. Ing.- u. Architekten-Ver. (1912), d. Royal Sanitary Inst., London (1912);
    korr. Mitgl. d. Schwed. Ak. d. Wiss. (1914);
    R.-Plakette d. Bundesind.verbandes Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik (seit 1924);
    H.-R.-Medaille d. VDI (seit 1991).

  • Werke

    u. a. Über Schulheizung, 1880;
    Lüftung u. Heizung v. Schulen, 1886;
    Vorlesungen über Heizung u. Lüftung, 1890/91;
    Sicherheitsregeln b. Heizungsanlagen, in: Gesundheits-Ing. 26, 1903, S. 422-27;
    Bestimmung d. Grenzen d. Luftwechsels, in: Dt. Vj.schr. f. öff. Gesundheitspflege, 1913.

  • Literatur

    VDI-Zs. 58, 1914, S. 725-27 (P);
    K. W. Usemann, in: Gesundheits-Ing. 85, 1964, S. 33-36 (P);
    ders., Entwicklung v. Heizungs- u. Lüftungstechnik z. Wiss., H. R., Leben u. Werk, 1993 (P);
    ders., in: Berlin. Lb., Techniker, 1990, S. 325-39 (P);
    H. Esdorn, H. Knabl u. J. Rheinländer, 100 J. Hermann-Rietschel-Inst. f. Heizungs- u. Klimatechnik, 1985 (P).

  • Autor/in

    Klaus W. Usemann
  • Zitierweise

    Usemann, Klaus W., "Rietschel, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 614-615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119106337.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA