Lebensdaten
1879 – 1951
Geburtsort
Grätz (Posen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 119065002 | OGND | VIAF: 13109479
Namensvarianten
  • Müller, Hans Heinrich
  • Müller, Hans
  • Müller, Hans Heinrich
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Zitierweise

Müller, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119065002.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich, Landes-Ökonomierat in G.;
    M Emma Franz;
    verheiratet 1) 1905 Luise (1879-1922), 2) 1924 Susanne (gestorben 1950), beide Tochter d. Paul Mehring (1843-vor 1907), Justizrat, Rechtsanwalt u. Notar; Gvv d. Ehefrauen Alexander Mehring (1802–71), Geh. Reg.- u. Provinzialschulrat in Posen;
    1 S aus 1) Klaus (1906–36), Architekt.

  • Biographie

    M. besuchte Gymnasien in Meseritz, Wollstein und Lissa. Im Herbst 1898 schrieb er sich an der TH Charlottenburg für Maschinenbau ein, wechselte jedoch nach einem Semester zum Architekturstudium, das er Ende 1903 abschloß. Dazwischen absolvierte er 1900/01 seinen Militärdienst in Lissa. Nach dem Studium ließ sich M. zum Regierungsbaumeister (1909) ausbilden. In dieser Zeit wurde er vor allem durch Paul Mebes (1872–1938) beeinflußt, der auf die Tradition des|preuß. und dän. Klassizismus verwies. 1909 wurde M. Gemeindebaumeister und Leiter der Hochbauabteilung in Steglitz. Er baute u. a. vier Schulen und erstmals ein Elektrizitätswerk (1910/11). Den 1. Weltkrieg erlebte M. zunächst als Leutnant des Fliegerbataillons in Königsberg, dann – nach einer Verletzung 1915 – als Fesselballonbeobachter und schließlich als Lehrer an der Feldluftschifferschule in Namur. Nach der Eingemeindung von Steglitz 1920 wurde M. Stadtrat für den Berliner Bezirk Neukölln, 1924 schließlich leitender Architekt der Berliner Elektrizitätswerke (BEWAG), mit deren Vorstandsvorsitzenden Martin Rehmer ihn eine enge Freundschaft verband. Julius Posener und Egon Eiermann gehörten im Baubüro der BEWAG zu seinen Mitarbeitern. Binnen weniger Jahre entstanden über 40 große Werksanlagen, die den 2. Weltkrieg größtenteils überstanden haben. M. ließ sich bei seinen Industriebauten sowohl von der norddeutschen Backsteingotik (vor allem Lübecks und Stralsunds) als auch von den visionären Projekten des Expressionismus inspirieren. Seine geometrischen, streng funktionalen Baukörper bestechen durch ihre handwerkliche Präzision und materialgerechte Detailbearbeitung. Indem M. die Möglichkeiten der modernen Tragkonstruktion des Stahlskeletts nutzte, gelangen ihm wohlproportionierte, rhythmische Fassadengliederungen, die Harmonie und Eleganz ausstrahlen und sowohl der Baumasse wie dem Baumaterial (meist Backstein) die Schwere nehmen. – Als das Bauprogramm zur Stromversorgung Berlins Anfang der 30er Jahre beendet war, schuf M. eine Reihe von Landhäusern. Daneben arbeitete er weiter für die BEWAG, 1938/39 auch für die Reichsbahn. 1943 wurde er als Leiter des Berliner Baubüros für Fliegerschädenbeseitigung verpflichtet. 1945-49 leitete er in Steglitz das Amt für Stadtplanung.

  • Werke

    u. a. Wasserturm in Steglitz (1913–15);
    Schloßparktheater in Steglitz (1920/21);
    Abspannwerke Kottbusser Ufer in Kreuzberg (1924–26), Humboldt (1924–26), Wilhelmsruh (1925/26), Wittenau (1925/26), Marienburg (1927/28), Leibniz (1927–29), Scharnhorst in Wedding (1927–29), Buchhändlerhof (1928), Uklei in Spandau (1928/29), Kreuzberg (1929), Oberspree (1933), Rummelsburg (1935);
    Umspannwerke Tiergarten (1926), Penzlauer Allee (1926), Richardstraße (1926/27);
    Stützpunkte Christiana in Wedding (1927/28), Adlershof in Köpenick (1931);
    Gleichrichterwerk Zehlendorf (1928/29). – Schr.: Berliner Industriebauten, in: Die Baugilde, H. 7, 1938, S. 205-12.

  • Literatur

    . Th. Nagel, Die Luisenstadt im System d. Berliner Energieversorgung, in: Kreuzberger Mischung, Ausst.kat. Berlin 1984, S. 104-08;
    D. Hoffmann-Axthelm, Stadtbild-Baumeister, in: Die Metropole, Industriekultur in Berlin im 20. Jh., 1986, S. 73-79;
    W. Ribbe u. W. Schäche (Hrsg.), Baumeister, Architekten, Stadtplaner, 1987;
    M. Klinkott, Die Backsteinbaukunst d. Berliner Schule, 1988;
    P. Kahlfeldt, H. H. M., 1879-1951, Berliner Industriebauten, 1992 (W, L, P).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Müller, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 398 -399 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119065002.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA