Lebensdaten
1683 – 1735
Geburtsort
Laino Como
Sterbeort
Ludwigsburg
Beruf/Funktion
Stukkator ; Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119045001 | OGND | VIAF: 20481823
Namensvarianten
  • Frisoni, Donato Giuseppe
  • Frison, Donato Gioseppe
  • Frisoni, Donato Gioseppe

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Zitierweise

Frisoni, Donato Giuseppe, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119045001.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paolo ( ca. 1697);
    1) Prag 1708 N. N., 2) Maria Cath. Fontana aus Como;
    1 S aus 1) Paul Carl, württ. Genieoffz., 1736 Adjunkt d. Baudir. Retti. F. zog z. Ludwigsburger Schloßbau zahlr. Glieder seiner engeren u. weiteren Familie heran: die Retti (Donato Riccardo, 1601–1741, Stukkator, Livio, 1751, Maler, Paolo, 1691–1748, und Leopoldo, 1705–51, Baumeister), die Carlone (Diego, 1750, Bildhauer, Carlo, 1775, Maler, s. NDB III), die Scotti, Ferretti, Bettedini, Pedetti, Corbellini u. a.

  • Biographie

    Wohl kurz nach 1700 kam F. nach Prag, wo er sich als Stukkateur betätigte. Von dort wurde er 1709 als Kompagnon von Tommaso Soldati an den Schloßbau nach Ludwigsburg berufen. Seit 1712 arbeitete er mit eigener|Truppe, 1715 ernannte ihn Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg gegen die Baudeputation, ausdrücklich als Architekt, zum Nachfolger J. F. Nettes (1672–1714) in der Oberleitung des Bauwesens. F. zeigte sich der neuen Aufgabe durchaus gewachsen, auch wenn er seinem Neffen P. Retti als Bauunternehmer die Ausführung überließ und sich für die künstlerische Ausstattung fast ausschließlich Glieder seiner Familie bediente. – Ein erster Erweiterungsplan von 1715 knüpfte noch vielfach an Ideen Nettes an; danach entstanden Hof- und Ordenskapelle und die beiden Kavaliersbauten. Neben Planungen für die Ludwigsburger Residenzstadt wurde 1717 das nahe Lusthaus Favorite begonnen, zugleich setzten die Planungen für Kloster Weingarten ein. Ein 2. Erweiterungsplan von 1721 wurde zugunsten eines neuen Südtraktes aufgegeben, der nach verschiedenartigen Projekten 1725 begonnen wurde und mit dem bis 1733 das Schloß im wesentlichen vollendet werden konnte. – F., der 1717 Landbaumeister, 1726 Obristlieutenant wurde und auf großem Fuße lebte, wurde 1733 sofort nach dem Tod des Herzogs mit P. Retti der Unterschlagung angeklagt und überlebte seine Rehabilitierung 1735 nur um wenige Monate. Als Stukkateur verbreitete F. frühzeitig den Bandelwerkstil, den er in einer persönlichen, feinnervigen Formensprache von großer Qualität ausbildete. Als Architekt verarbeitete er, neben dem angestammten oberitalienischen, Prager (J. B. Mathey, Ch. Dientzenhofer), Wiener (J. B. Fischer von Erlach) und, etwas allgemeiner, französisches Gedankengut zu einem künstlerischen Gesamtwerk, das für sein Gastland Württemberg ohne barocke Tradition richtungweisend wurde.

  • Werke

    Weitere W Stukkaturen: Prag, Palais Sternberg, 1706;
    – Ludwigsburg 1709–11, mit T. Soldati:
    Fürstenbau Erdgeschoß, Spiegelkab., Bacchuszimmer, allein: Blumen-, Jupiter- u. Porzellanzimmer;
    1712-15: Bildergal., Satyr- u. Apollkab.;
    außerdem im alten Seehaus, im Prinzenbau u. im Alten Schloß Stuttgart u. a. m.;
    Architekturen:
    Schloß Ludwigsburg 1715-33: Kavaliersbauten seit 1715, Kapellen seit 1716, Neues Corps de logis mit Verbindungsgalerien u. Nebenhöfen seit 1725;
    seit 1717 Favorite, Planungen f. Ludwigsburg, Einzelbauten: Haus Gen. v. Phull, 1720, Grafenbau, 1724, „Frisonisches Gartenhaus“ (kath. Kirchensaal), 1724;
    Castrum doloris f. d. Erbprinzen Frdr. Ludw., 1731;
    Planungen f. Kloster Weingarten seit 1717: obere Teile d. Türme u. d. Fassade, Kuppel, Hochaltar, Seitenaltäre im Querhaus, Convent (Idealplan). – Stichwerk: Vues de la residence ducale de Louisbourg, Unterschiedl. Prospect u. Grundriß d. Hzgl. Würt. Residenz-Schlosses Ludwigsburg, Augsburg 1727.

  • Literatur

    Kunst- u. Altertumsdenkmale in Württemberg, Oberamt Ravensburg, 1931, S. 161 ff., 178 ff.;
    W. Fleischhauer, Barock im Hzgt. Württemberg, 1958 (L);
    O. Freiermuth, D. G. F. u. d. Architektur d. Barock in Böhmen, in: Das Münster, 1959, S. 77-100 (L);
    ThB (auch f. J. F. Nette).

  • Autor/in

    Hans A. Klaiber
  • Zitierweise

    Klaiber, Hans, "Frisoni, Donato Giuseppe" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 621-622 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119045001.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA