Lebensdaten
1903 – 1945
Geburtsort
Krotoschin (Provinz Posen)
Sterbeort
bei Straubing (Niederbayern)
Beruf/Funktion
Ingenieurin ; Fliegerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119036134 | OGND | VIAF: 67266989
Namensvarianten
  • Schiller, Melitta Klara (geborene)
  • Stauffenberg, Melitta Gräfin von
  • Schenk von Stauffenberg, Melitta Gräfin
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Zitierweise

Schenk von Stauffenberg, Melitta Gräfin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119036134.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Pelzhändlerfam.;
    V Michael Schiller (jüd., später ev.), preuß. Baurat in K., später in Hirschberg (Niederschlesien);
    M Margarete Eberstein (ev.), aus Bromberg;
    1 B, 3 Schw;
    - Berlin-Wilmersdorf 1937 Alexander Schenk Gf. v. Stauffenberg (1905–64, 2] Marlene, * 1913, T d. Heinrich Hoffmann, Pfarrer in Großroppershausen, u. d. Hermine Döhrer), Prof. f. Alte Gesch. in Würzburg u. München (s. L).

  • Biographie

    Nach dein Besuch der Höheren Mädchenschule in Krotoschin und des Gymnasiums in Posen und Hirschberg (Schlesien) studierte S. seit 1922 Technische Physik an der TU München und besuchte flugtechnische Vorlesungen (Dipl.-Ing. 1927). 1928 begann sie ihre Tätigkeit bei der Dt. Versuchsanstalt für Luftfahrt in Berlin-Adlershof, wo sie im Institut für Aerodynamik Untersuchungen an Flügeln und über die Wirkungsweise von Propellern machte. Seit 1936 arbeitete S. im Auftrag militärischer Stellen für die Askania-Werke in Berlin-Friedenau an Problemen der automatischen Steuerung von Flugzeugen und an der Entwicklung eines Sturzflugvisiers für Sturzkampfbomber, wobei sie auch als Versuchspilotin eingesetzt und im Blindflug ausgebildet wurde. Als ihr 1937 der Titel „Flugkapitän“ verliehen wurde, besaß sie Flugzeugführerscheine für alle Klassen von Motorflugzeugen, für Kunst-, Segel- und Segelkunstflug. Im Sept. 1938 entsandte das Nationalsozialistische Fliegerkorps S. mit der Sportfliegerin Elly Beinhorn (* 1907) zu einem internationalen Flugmeeting in Chigwell (England).

    Mit Beginn des 2. Weltkriegs wurde S. als Ingenieurflugzeugführerin dienstverpflichtet und an die Luftwaffenerprobungsstelle Rechlin (Meckl.) kommandiert, wo sie ihre Arbeit an der Entwicklung von Sturzflug- und Schießvisieren fortsetzte. Seit 1942 machte sie als verantwortliche Pilotin Sturzflugerprobungen für die Technische Akademie der Luftwaffe in Berlin-Gatow und wertete die gefilmten und gemessenen Versuchsergebnisse aus. 1942 wurde S. Vorstand der „Versuchsstelle für Flugsondergeräte e. V.“, wo sie weitere Forschungsaulgaben wahrnahm (seit 1.5.1944 alleiniger Vorstand). 1943 hielt sie im Auftrag des Reichspropagandaministeriums vor hohen dt. und schwed. Würdenträgern in Stockholm einen Vortrag über „Eine Frau in der Flugerprobung“.

    Nach dem mißglückten Attentat auf Hitler durch Claus Schenk Gf. v. Stauffenberg im Juli 1944 wurde S. am 25. Juli verhaftet. Ihr Mann, der ebenfalls nichts mit dem Anschlag zu tun hatte, wurde in ein Konzentrationslager gebracht. Wegen Unentbehrlichkeit kam S. am 2.9.1944 frei. Im April 1945 versuchte sie mit einem Flugzeug den Gefangenentransport zu erreichen, in dem sich ihr Mann befand. Hierbei von einem amerik. Jäger nahe Straubing abgeschossen, starb sie an ihren Verletzungen.|

  • Auszeichnungen

    E. K. II. Kl. u. Mil.fliegerabzeichen in Gold mit Rubinen u. Brillanten (beides 1943).

  • Werke

    unveröff. Forsch.berr. zu experimentellen Unterss. u. a. über Luftschrauben u. Flügel aus d. Bestand d. Zentralstelle f. Luftfahrtdok. u. Information, Archiv d. Dt. Mus., München.

  • Literatur

    G. Bracke, M. Gfn. Stauffenberg, Das Leben e. Fliegerin, 1990 (P);
    M. Fuchs, „Wir Fliegerinnen sind keine Suffragetten“, Die Versuchsingenieurin u. Sturzflugpilotin M. v. Stauffenberg (1903–1945), in: Kultur u. Technik 2, 1994, S. 50-57 (P);
    Peter Hoffmann u. C. A. Hale, in: Amazons top Fighter Pilots, A Biographical Dict. of Military Women, hg. v. R. Pennington, II, 2003;
    zu Alexander:
    J. Vogt, in: HZ 199, 1964, S. 262-64;
    A. Katsch, A. Gf. S. v.|S., Diss. Leipzig 1968;
    V. Losemann, Nationalsozialismus u. Antike, 1977;
    Biogr. Lex. Gesch.wiss.;
    W. Günther, in: 100 J. Alte Gesch. an d. LMU München, 1901–2001, hg. v. J. Seibert, 2002, S. 107-28;
    Munzinger.

  • Autor/in

    Margot Fuchs
  • Zitierweise

    Fuchs, Margot, "Schenk von Stauffenberg, Melitta Gräfin" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 678-679 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119036134.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA