Langwerth von Simmern, Heinrich
- Lebensdaten
- 1833 – 1914
- Geburtsort
- Hannover
- Sterbeort
- Wichtringhausen bei Barsinghausen (Hannover)
- Beruf/Funktion
- Politiker ; Schriftsteller
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 119034425 | OGND | VIAF: 37717895
- Namensvarianten
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- Langwerth von Simmern, Heinrich
- Langwerth von Simmern, H.
- Langwerth von Simmern, Heinrich Frh.
- Langwerth von Simmern, Heinrich L.
- Langwerth von Simmern, Heinrich von
- Simmern, Heinrich L. von
- Simmern, Heinrich Langwerth von
- Simmern, Heinrich von Langwerth von
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Adolf (1797–1846), Offz. d. King's German Legion u. d. hannov. Armee, Gutsbes., S d. Brigadegen. →Ernst (⚔ 1809, s. ADB 17) u. d. Juliane v. Ahlefeld;
M Isabella (1810–92), T d. dän. Geh. Konferenzrats Heinrich v. Bülow u. d. Isabella Gfn. zu Lynar;
⚭ Schelenburg 1861 Klara (1833–1912), T d. Ludwig Frhr. v. Schele u. d. Adelheid Freiin v. d. Bussche-Ippenburg;
4 S, 1 T, u. a. →Ernst (1865–1942), 1919 Unterstaatsekr. d. Auswärtigen Amts, 1920 Botschafter in Madrid, 1925-30 Reichskommissar f. d. besetzten rhein. Gebiete. -
Biographie
Als Romantiker bejahte L. die Elemente Standes- und stammesmäßiger Ordnung im Deutschland des 19. Jh.; er empfand sie als Gegensatz zur modernen entwurzelten Massengesellschaft, die Volksverführern nachläuft – für ihn ein Problem nur der romanischen Völker („Cäsarismus“). In diesem Sinne verurteilte er die Entwicklung, die in Deutschland mit dem Krieg von 1866 begann; sie motivierte ihn, Politiker der deutschhannov. (Welfen) Partei zur werden. Im Reichstag (1880–90) betonte er die großdeutsche Komponente der Partei und half ihr damit aus der Sackgasse des bloßen Ablehnens jedweder Entwicklung nach 1866; so bejahte er die Erwerbung der Kolonien und das Eingreifen in Bulgarien. Gegen die Innenpolitik →Bismarcks (Sozialistengesetz, Gewerbegesetz, Sozialgesetze) konnte er sich nicht durchsetzen, als er 1884 versuchte, über die Grenzen der Parteien hinweg eine Opposition aller liberalen Kräfte gegen den Kanzler zu sammeln. Die Sozialdemokratie lehnte auch er als Vertreterin einer bindungslosen Massengesellschaft ab. In seinen Schriften betonte er den Wert von „Corporationen“ – Familie, Freundeskreis, studentische Vereinigung, Kirche u. a. – als Selbsthilfeorgane („Selfgovernment“) und die Bedeutung der Volksstämme als Einheiten, die die Nation gliedern und formen. Er war damit ein wichtiger Wegbereiter föderalistischen politischen Denkens in Deutschland.
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Werke
Für Österreich, 1866;
Der „Hannöv. Particularismus“, 1867;
Von 1806 bis 1866, Zur Vorgesch. d. neuen Dt. Reiches, 1872;
Österreich u. d. Reich im Kampfe mit d. Franz. Rev., Von 1790–97, 2 Bde., 1880, ²u. d. T.: Der Rev.krieg im Lichte unserer Zeit …, 1882;
Die dt.-hannov. Partei u. d. Rechtsprincip, 1882;
Die dt.-hannov. Partei u. d. Braunschweiger Frage, 1885;
Aus d. Mappe e. verst. Freundes …, 1891/93;
Aus meinem Leben - Erlebtes u. Erdachtes, 2 Bde., 1898;
Aus Krieg u. Frieden, 1906;
Der engl. Nat.charakter, 1906;
Fam.gesch. d. Frhr. Langwerth v. Simmern (auch u. d. T.: Die Langwerth v. Simmern), 1909. -
Literatur
H. Prilop, Der Kampf um d. Vorabstimmung in Hannover 1924, Diss. Hamburg 1954 (ungedr.);
E. Kalthoff, in: Nd.sächs. Lb. VIII, 1973 (P). -
Autor/in
Edgar Kalthoff -
Zitierweise
Kalthoff, Edgar, "Langwerth von Simmern, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119034425.html#ndbcontent