Lebensdaten
1896 – 1997
Geburtsort
Hanekenfähr (Kreis Lingen-Ems)
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Bibliothekarin ; Kulturhistorikerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119027844 | OGND | VIAF: 51813363
Namensvarianten
  • Schnack, Ingeborg

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schnack, Ingeborg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119027844.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1848–1926), Reg.- u. Baurat;
    M Minna Meyer.

  • Biographie

    Nach dem Oberlyzeums-Abschluß an der Hilda-Schule in Koblenz studierte S. 1916 in Bonn Geschichte und Germanistik, anschließend in Marburg auch Mathematik und Physik. 1920 wurde sie bei dem Mediävisten Karl Wenck mit einer Dissertation über „Richard von Cluny, Seine Chronik und sein Kloster in den Anfängen der Kirchenspaltung 1151“ promoviert. 1923-25 absolvierte S. die Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst an der Universitätsbibliothek Marburg und wurde nach der Abschlußprüfung dort angestellt. 1935 wurde sie zur ersten weiblichen Bibliotheksrätin in Deutschland ernannt. Während des 2. Weltkriegs war sie mit der Auslagerung und nach 1945 mit der Rückführung der Buch- und Zeitschriftenbestände der Marburger Universitätsbibliothek befaßt. Aufgrund ihres Kontakts zu dem Ehepaar Anton (1874–1950) und Katharina Kippenberg (1876–1947) vermittelte S. die Erwerbung des Privat- und des Verlagsarchivs des Hauses Kippenberg (Insel-Verlag) durch die Universitätsbibliothek Marburg, hinzu kamen Rilkeana, Teile des Savigny-Nachlasses und Handschriften der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm. S. war maßgeblich an der Organisation und Durchführung der Rilke-, Faust- und Goethe-Ausstellungen 1947-49 aus Exponaten der Sammlungen Kippenberg beteiligt. 1956-61 amtierte sie als stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek. In Editionen und Monographien leistete sie für die Erschließung von Rilkes Nachlaß, Schriften und Briefen sowie|für die genaue Dokumentation seiner Biographie die Grundlagenarbeit. Die Herausgabe und Kommentierung des „Briefwechsels zwischen Friedrich Carl Savigny und Stephan August Winkelmann (1800–1804) mit Dokumenten und Briefen aus dem Freundeskreis“ (1984) gilt als S.s größtes wissenschaftliches Verdienst.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Hist. Komm. f. Hessen (1936);
    Goldene Ehrennadel d. Stadt Marburg (1976);
    Silberne Philipps-Plakette d. Univ. Marburg;
    Goldene Ehrennadel d. Ver. f. Hess. Gesch. u. Landeskunde (1979, Ehrenmitgl. 1985).

  • Werke

    u. a. Btrr. z. Gesch. d. Gel.porträts, Die Entstehung d. Bildnisslg. Marburger u. Gießener Univ.lehrer 1629-1649, 1935;
    Fünfzig J. Insel-Verlag, 1949;
    Rilkes Leben u. Werk im Bild, 1956, ²1966;
    Rilke in Ragaz 1920-1926, 1970, ²1981;
    Rainer Maria Rilke, 1973, ⁴1985;
    Rainer Maria Rilke, Chronik seines Lebens u. Werkes, 2 Bde., 1977, ²1997;
    Über Rainer Maria Rilke, Aufss., Mit e. Geleitwort v. S. Unseld hg. v. R. Scharffenberg, 1996;
    W-Verz.:
    A. M. Mariscotti de Görlitz, in: Gestalten u. Profile, 1986 (s. L), S. 16-43, R. Scharffenberg, Nachtrr. 1986-96;
    Hg.:
    Lb. aus Kurhessen u. Waldeck 1830-1930, 6 Bde., 1939-58;
    Selbstbiogrr. v. Jacob u. Wilhelm Grimm aus d. Juli u. Sept. 1830, 1958;
    Reden u. Schrr. Anton Kippenbergs, 1952;
    Briefe d. Brüder Grimm an Savigny, 1953;
    Alma Mater Philippina, Zs. d. Univ.bundes, 1961-85;
    Briefe Friedrich Kreuzers an Savigny, 1972;
    Marburger Gel. in d. ersten. Hälfte d. 20. Jh., 1977;
    Rainer Maria Rilke, Briefwechsel mit Anton Kippenberg 1906 bis 1926, 2. Bd., 1995 (mit R. Scharffenberg);
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: Univ.bibl. Marburg.

  • Literatur

    Gestalten u. Profile, Hommage an e. gel. Bibliothekarin, 1986 (W);
    J. W. Storck, Hommage à I. S., in: Bll. d. Rilke-Ces., H. 13, 1986, S. 147-50, ders., Von Savigny zu Rilke, Zum 100. Geb.tag v. I. S., ebd., H. 21, 1995, S. 9-14;
    D. Barth, in: Alma Mater Philippina, 1986, S. 34;
    ders., in: Es begann vor hundert J., Die ersten Frauen an d. Univ. Marburg u. d. Studentinnenvereinigungen bis z. „Gleichschaltung“ im J. 1934, Ausst.kat. d. Univ.bibl. Marburg 1997, S. IX f. u. 123;
    L. Jäger, in: FAZ v. 6.11.1997, S. 44;
    Kürschner, Gel-Kal. 1941-1996;
    Kürschner, Lit.-Kal. Nekr. 1971-1998, 1999;
    R. Scharffenberg, in: Berühmte u. vergessene Frauen in Marburg, ³2000;
    A. Habermann u. a., Lex. dt. wiss. Bibliothekare, 1985.

  • Autor/in

    Johannes Buder
  • Zitierweise

    Buder, Johannes, "Schnack, Ingeborg" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 276-277 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119027844.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA