Lebensdaten
um 1446 – 1506 oder 1527
Sterbeort
Valladolid (?)
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 11900321X | OGND | VIAF: 37105288
Namensvarianten
  • Ackermann, Alexander (eigentlich)
  • Alexander (genannt)
  • Isaac, Agricola
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Agricola, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11900321X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Florenz 1470.

  • Biographie

    A., de alamania cantor, dessen Herkunft und Jugend unbekannt sind, war in Mailand und später in Mantua Kapellsänger. Nach diesen erfolgreichen italienischen Jahren ging er am 10.6.1474 nach den Niederlanden. Seit dem August 1500 war er am Hofe Philipps des Schönen in der Brüsseler Hofkapelle tätig. 1501 und 1505/6 begleitete er den Fürsten auf beiden Spanienreisen und starb wie dieser dort an der Pest. A. gehört zu den hervorragendsten deutschen Komponisten des 15. Jahrhunderts. Seine Werke waren weit verbreitet (frühe Drucke durch Ottavio Petrucci in Venedig, 1502–05). Seine Messen, Motetten, Chansons, Lauten- und Orgelintavolierungen vereinigen in sich spätburgundisches Erbe und niederländische Vokalpolyphonie. Bemerkenswert sind die klassischen Lösungen einer Satzdurchmelodisierung in seinen Messen, so in „Missa In die pasce“, und in seinen Motetten, so in „Regina coeli“.

  • Werke

    Weitere W s. a. Trésor musical, Comme femme, hrsg. v. A. W. Ambros, in Gesch. d. Musik V, 1882, S. 180; s. a.
    MGG.

  • Literatur

    ADB I;
    H. J. Moser, Gesch. d. dt. Musik I, ⁵1930, S. 412 f.;
    H. Kinzel, Der dt. Musiker A. A. in seinen weltl. Werken, Diss. Prag 1934;
    P. Müller, A. A., seine Missa In minen zin, chansonale Grundlagen u. Analyse, Diss. Marburg 1939;
    ders. in: MGG;
    Enc. Catt. I., 1949

  • Autor/in

    Carl Benedict
  • Zitierweise

    Benedict, Carl, "Agricola, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 97-98 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11900321X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Agricola: Alexander A., manchmal auch nur unter seinem Vornamen Alexander vorkommend, berühmter niederländischer Tonmeister, Schüler des Okenheim, um 1500 blühend. Wiewol Zeitgenossen und Nachkommen (Gafurius, Pietro Aron, Seb. Heyden und andere) ihn häufig anführen and zu den angesehensten Meistern des Josquin’schen Zeitalters zählen, wissen wir von seinem Leben doch nur sehr wenig; nicht einmal sein Geburts- und Todesjahr sind bekannt, doch lassen sie sich wenigstens annähernd und nicht ohne Wahrscheinlichkeit bestimmen. Er stand als Capellsänger in Diensten des Erzherzogs Philipp von Oesterreich, Regenten der Niederlande, und folgte dem Erzherzoge 1505 nach Spanien. Als Philipp 1506 starb, wird A. bei dessen Nachfolgern Ferdinand von Aragonien und Karl V. in Diensten geblieben sein; aus einigen seinen Tod beklagenden Versen (vgl. Gerber im alten Lexikon) geht hervor, daß er 60 Jahre alt zu Valladolid gestorben ist. Indem der spanische Hof sich 1527 bei Philipps II. Geburt zu Valladolid befand, mag auch Agricola's Tod in diesem Jahre erfolgt sein; dann wäre 1467 sein Geburtsjahr. Auch seine Werke und sonstige Kunstthätigkeit sind wenig bekannt; in jenen Versen wird er Clarus vocum manuumque genannt, woraus man schließen möchte, daß er auch Instrumentist gewesen sei. Die meisten seiner Tonsätze sollen sich in spanischen Bibliotheken befinden, eine Anzahl ist gedruckt in den frühesten Publicationen des Ottavio Petrucci zu Venedig, nämlich: Motetten 3 voc. in den 33 Motetten von 1502, und im 4. Buche von 1505; verschiedene Gesänge 4voc. in den Canti cento cinquanta ebd. 1503; 5 Messen, ebd. 1504 (die Titel bei Becker); Lamentationen 3- und 4 voc. im 1. Buche der Lamentationen ebd. 1506; ferner noch Bruchstücke von Messen, und ein Bicinium in Rotenbacher's Diphona amoena, Nürnb. 1549. Stilproben gibt Seb. Heyden, De arte canendi, 1537.

  • Autor/in

    v. Dommer.
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von, "Agricola, Alexander" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 142-143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11900321X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA