Lebensdaten
vermutlich 1646 – 1712
Geburtsort
Schärding
Sterbeort
Freising
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118917994 | OGND | VIAF: 74043703
Namensvarianten
  • Mayr, Rupert Ignaz
  • Mager, Ignatio
  • Mayer, Ignatio
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Zitierweise

Mayr, Rupert Ignaz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118917994.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Achatius ( 1663/66), Weinwirt u. Grenzaufschlagsgegenschreiber in Sch.;
    M Maria Salome N. N.;
    B Achatius, Notar in Traunstein, Ferdinand, Bgm. u. Stadtrichter in Sch.;
    1667 (?) Anna Cäcilia, vermutl. T d. bayer. Schanzkommissars Joh. Georg Freyhammer; kinderlos.

  • Biographie

    M. war 1670 als Geiger Mitglied der Freisinger Hofkapelle, kam 1678 in derselben Funktion nach Eichstätt und in den folgenden Jahren auch mehrfach nach Regensburg; ebenso ist 1683 ein kurzer Aufenthalt in Passau in bischöfl. Dienst nachweisbar. Vermutlich verbrachte er 1683-85 zwei Studienjahre in Paris bei Jean-Baptiste Lully. Anschließend trat M. als Violinist in die kurfürstl. Hofkapelle in München ein. Nach Auflösung der Hofkapelle durch die Vertreibung des Kf. Max Emanuel 1706 berief ihn Bischof Johann Franz als Hofkapellmeister nach Freising.

    M.s vielfältiges kirchenmusikalisches Schaffen ist sowohl vom „stile antico“ als auch von der konzertanten Monodie geprägt; erhalten sind außer einem Trauergesang zum Tod Bischof Marquards von Eichstätt drei Sammlungen: „Sacri Concentus“ (Psalmen, Antiphone, geistl. Gesänge, 1681), „Gazophylacium musicosacrum“ (Offertorien, Motetten, 1702), und „Psalmodia brevis“ (Psalmen, geistl. Gesänge, 1706, Neudr.: K. G. Feller [Hrsg.], DTB 37). Die Texte sind streng liturgisch komponiert; die musikalische Gestaltung dient nur der Ausdeutung des Wortes. An weltlicher Instrumentalmusik, die mehr als die anderen Werke in franz. Tradition steht, sind zwei Suitensammlungen erhalten: „Arion sacer“ (teilweise) und die „Pythagorischen Schmids-Füncklein“ (1692), die M. schon zu Lebzeiten hohe Wertschätzung eintrugen. Für die „Münchner Größere Lateinische Kongregation“ vertonte M. den größten Teil der zwischen 1685 und 1706 aufgeführten „Fastenmeditationes“. In kleiner Besetzung, ohne große musikalische Anforderungen und im Stil an die venezian. Oper anschließend, stellen sie den umfangreichsten Teil seines musikdramatischen Werkes dar. Die Vertonungen der größeren und prunkvolleren Herbstdramen der Jesuiten und der Freisinger Benediktiner sind verschollen. In künstlerisch-musikalischer Hinsicht zählen die Jahre in München sicher zu M.s bedeutendsten. Mit franz. und ital. Musik bestens vertraut, blieb er in seinen Kompositionen dennoch eigenständig. – Die wirkungsvolle Schlichtheit seiner musikalischen Erfindung mit ihrer liedhaften, klar umrissenen Thematik ist für seinen Stil ebenso bezeichnend wie perfekte kontrapunktische Verarbeitung, kompakte Klanggestaltung, feinfühlige Textbehandlung und klangschöne Instrumentation.

  • Werke

    Weitere W 24 Meditationes, in: F. Lang (Hrsg.), Theatrum Solitudinis Asceticae, Theatrum Affectuum Humanorum, beide 1717.

  • Literatur

    B. Ulrich, Die „Pythagor. Schmids-Füncklein“, in: Sammelbde. d. Internat. Musikges. 9, 1907, S. 75-82;
    K. G. Fellerer, R. I. M. (1646-1712) u. s. Kirchenmusik, in: Archiv f. Musikforschung 1, 1936, S. 83-103 (W-Verz.) u. 200-22;
    I. Schmid. R. I. M. (1646-1712): Die Kompositionen f. d. Musiktheater, Diss. Salzburg (in Vorbereitung);
    MGG VIII (W);
    Riemann;
    The New Grove.

  • Autor/in

    Irmgard Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Irmgard, "Mayr, Rupert Ignaz" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 568 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118917994.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA