Lebensdaten
1871 – 1952
Geburtsort
Kleinheubach
Sterbeort
Bronnbach
Beruf/Funktion
Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118880330 | OGND | VIAF: 42635902
Namensvarianten
  • Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Alois Prinz zu
  • Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Alois Fürst zu
  • Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Alois Prinz zu
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Alois Fürst zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118880330.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (s. 2);
    M Sophia Prn. v. u. zu Liechtenstein (1837–99);
    Adlerkosteletz 1898 Josephine (1874–1946), T d. Josef Gf. Kinsky v. Wchinitz u. Tettau u. d. Sophia Gfn. Mensdorff-Pouilly;
    4 S, 5 T, u. a. Karl (* 1904) Dr. phil. et iur., Präs. d. Zentralkomitees d. dt. Katholiken 1948–68, suchte die Verbindung mit den Christen anderer Länder, von Papst Paul VI. als Mitglied in den „Weltlaienrat“ berufen, Felix (1907–86), Jesuit, Ferdinand (* 1909) Jesuit, Sophie (* 1900) Benediktinerin (Monica) in St. Hildegard b. Eibingen/Rüdesheim, Agnes (* 1902) Herz-Jesu-Schwester in Preßbaum (Österreich).

  • Biographie

    L. erhielt seine Gymnasialausbildung im Jesuitenkolleg in Feldkirch und studierte seit 1889 in Prag, seit 1890 in Freiburg (Schweiz) Jura (1895 Dr. iur. utr. ). Nach einer Englandreise, bei der er u. a. von Kgn. Viktoria empfangen wurde, begann er die Verpflichtungen des Vaters zu übernehmen, zunächst als Mitglied der Ersten Kammer in Württemberg (1895), dann auch in Hessen-Darmstadt, Bayern und Baden (1897). 1907 wurde er als Abgeordneter des Zentrums im Wahlkreis Daun-Prüm-Bitburg in den Reichstag gewählt. Neben der eigentlichen politischen Tätigkeit galt sein Einsatz in der Nachfolge des Vaters vor allem der kath. Laienarbeit. 1898 war er Vizepräsident des Katholikentags in Neisse und wurde Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken; 1905 fand erstmals ein Katholikentag unter seinem Vorsitz statt. Sein besonderes Interesse galt der Heidenmission, was sich u. a. in der Gründung des Instituts für missionswissenschaftliche Forschungen in Münster (1911) niederschlug. – Zu Beginn des 1. Weltkriegs meldete sich L. freiwillig zum Heeresdienst, nahm daneben aber weiterhin seine Aufgaben als Reichstagsabgeordneter wahr. Nach Kriegsende gab er die politische Tätigkeit auf und widmete sich ganz der kath. Laienarbeit. 1920 wurde L. zum Präsidenten des Zentralkomitees gewählt. Sein öffentliches Engagement gründete in seiner Glaubensüberzeugung, die ihn trotz seines patriarchalischen und ständisch geformten Bildes von der Gesellschaft vielfach in Gegensatz zur herrschenden politischen Meinung brachte. Das zeigt sich etwa in seiner Kritik der deutschen Außenpolitik vor 1914, ebenso in der Kriegszieldiskussion während des 1. Weltkriegs, wo er eine mäßigende Haltung einnahm. Als Präsident des Zentralkomitees bemühte er sich, die Katholikentage aus der aktuellen politischen Diskussion herauszuhalten. – Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung mußte die Arbeit des Zentralkomitees eingestellt werden. L. begab sich 1936 auf seine böhm. Besitzungen, von denen er 1945 vertrieben wurde. 1948 konnte er wieder einen Katholikentag nach Mainz einberufen, wo sein Sohn, Erbprinz Karl, zu seinem Nachfolger als Präsident des Zentralkomitees gewählt wurde.

  • Literatur

    A. Friese, in: Ll. aus Franken VI, 1960, S. 365-81;
    K. Buchheim, Ultramontanismus u. Demokratie, 1963;
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    Gem., Abb. in: GHdA VIII.

  • Autor/in

    Hermann Ehmer
  • Zitierweise

    Ehmer, Hermann, "Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Alois Fürst zu" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 100 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118880330.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA