Lebensdaten
1416 – 1448
Beruf/Funktion
König von Dänemark, Schweden und Norwegen ; Pfalzgraf bei Rhein ; Herzog in Bayern
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118871099 | OGND | VIAF: 13105437
Namensvarianten
  • Christoph III.
  • Christoph von Neumarkt
  • Christoph
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Zitierweise

Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118871099.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. (1383–1443), Pfalzgraf zu Neumarkt, S des dt. Kg. Ruprecht ( 1410) u. der Elis. (1358–1411), T des Burggrafen Frdr. V. v. Nürnberg;
    M Cath. (1390–1426), T des Hzg. Wratislaw VII. v. Pommern ( 1395);
    Om Erich, Kg. v. Dänemark, Schweden u. Norwegen (1382–1459);
    Kopenhagen 12.9.1445 Dorothea (ca. 1430-95, 2) 1449 Christian I., Kg. v. Dänemark [s. NDB III]), T des Kf. Joh. (des Alchimisten) v. Brandenburg (1406–64).

  • Biographie

    Am Hofe Kaiser Sigismunds erzogen, wurde Christoph nach der Absetzung des dänischen Königs Erich VII. von Pommern 1438 als Reichsverweser nach Dänemark gerufen und 1440 in Dänemark, 1441 in Schweden und 1442 in Norwegen zum König gewählt. 1440 warf der im Kampf gegen die Hussiten erprobte Fürst einen Bauernaufstand auf Seeland nieder. Im gleichen Jahr belehnte er Graf Adolf VIII. von Holstein mit dem Herzogtum Schleswig. Im folgenden kam es auf dänisches Drängen zum Frieden zwischen den Hansestädten, Dänemark und Holland. In seinem Königtum keineswegs fest gegründet, wurde Christoph durch die Rücksichtnahme auf Reichsräte und Adel in seinen Reichen in der Entfaltung einer selbständigen Außenpolitik sehr beschränkt. Er unterstützte die auf Machtminderung der Städte gerichteten Bestrebungen der norddeutschen Fürsten. 1443 nahm er am Fürstentag in Wilsnack teil. Mit Christophs Namen ist außer anderen auch das Stadtrecht von Kopenhagen (1443) und eine Fassung des schwedischen Reichsgrundgesetzes verbunden. Bayerische Adlige wie Christoph Parsberg und Albrecht Morer waren seine vertrauten Berater.

  • Literatur

    ADB IV;
    W. Christensen, Unionskongerne og Hansestaederne, Kopenhagen 1895, S. 32-161;
    I. Andersson, Schwed. Gesch., 1950, S. 122-26;
    C. F. Bricka, in: Dansk Leks. III, Kopenhagen 1889, S. 578-80;
    Norsk biogr. Leks. III, Oslo 1926, S. 147-150;
    Dansk Leks. V.

  • Porträts

    im Cab. des estampes, Paris; Stich v. J. G. Puschner (Veste Coburg, Kupf.-Kab. Dresden).

  • Autor/in

    Gottfried Ernst Hoffmann
  • Zitierweise

    Hoffmann, Gottfried Ernst, "Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 245 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118871099.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Christoph III., Pfalzgraf am Rhein und Herzog in Baiern, geb. 26. Febr. 1418, war ein Schwestersohn des Königs von Dänemark und Schweden, Erichs des Pommern, und wurde 1439 vom dänischen Reichsrathe berufen, die Verwaltung des Reiches zu übernehmen, das durch König Erich in übeln Zustand gerathen war, indem namentlich in Jütland der Adel sich immer mehr und mehr unter den Schutz des Herzogs Adolf von Schleswig stellte. Der dänische Reichsrath suchte auch zugleich den vieljährigen Streit über das Herzogthum zu Schleswig zu enden und verbürgte dem Herzoge, daß der zunächst zu erwählende König — denn den König Erich hatte man abgesetzt — ihm und seinen Erben die Belehnung verleihen sollte. Und diese Zusage erfüllte Ch. schon 1440, als er zum König von Dänemark erwählt worden war, und ertheilte dem Herzog Adolf zu Koldingen die Belehnung mit dem Herzogthume zu Schleswig als einem rechten Erblehen, und wurde auf diese Weise, da auch eine kaiserliche Bestätigung wegen der Gerechtsame des Herzogthums Schleswig vom 15. Aug. 1439 vorlag, der langwierige Streit in aller Form Rechtens entschieden und Hadersleben und Arröe dem Herzogthume Schleswig einverleibt. So auch knüpfte sich das Band zwischen Schleswig und Holstein enger und ward der Grund zu dem unter Christian I. erlangten Privilegium der auf ewige Zeiten ungetheilten Zusammengehörigkeit gelegt. Auf die weitere Geschichte Schleswig-Holsteins ist die Regierung des Königs Ch. von keinem Einflusse; zu bemerken ist nur, daß er der erste dänische König war, welcher die Stadt Kopenhagen zur Residenzstadt erhob, und daß er, wie es scheint, darauf ausging, die Städte, wie namentlich Lübeck, ihrer Freiheit zu berauben, doch hinderte ihn an der Ausführung sein plötzlicher Tod (6. Jan. 1448), welcher den oldenburgischen Stamm auf den dänischen Thron rief. König von Schweden war Ch. seit 1440, von Norwegen seit 1441.

    • Literatur

      Dahlmann, Geschichte von Dänemark III. S. 167—177. Waitz, Schleswig-Holsteins Geschichte, Bd. I. S. 340 ff.

  • Autor/in

    Merzdorf.
  • Zitierweise

    Merzdorf, "Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 235 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118871099.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA