Lebensdaten
1733 – 1819
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Dramatiker ; österreichischer General
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118869647 | OGND | VIAF: 76351418
Namensvarianten
  • Ayrenhoff, Cornelius Hermann von
  • Ayrenhoff, Cornelius von
  • Ayrenhoff, Cornelius H. von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Ayrenhoff, Cornelius Hermann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118869647.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kriegsagent ( 1746);
    M von Schöllheim.

  • Biographie

    A. besuchte die Lateinschule der Jesuiten, wurde 1751 Fähnrich und nahm als österreichischer Offizier am 7jährigen Krieg teil, in dem er mehrmals verwundet wurde und zweimal in Gefangenschaft geriet. 1803 trat er als Feldmarschalleutnant in den Ruhestand. Seine historische Bedeutung als Dramatiker, dessen erstes Werk „Aurelius oder Wettstreit der Großmut“ 1766 aufgeführt wurde, beruht in seinem Streben, die Wiener deutsche Bühne durch „regelmäßige“ Stücke von der Stegreifkomödie zu befreien. Seine Schauspiele, deren damalige Wirksamkeit großenteils durch die schauspielerische Glanzzeit des Wiener Theaters bedingt war, sind von den Franzosen (Racine, Boileau, Molière) und der Poetik Gottscheds beeinflußt und huldigen dem josefinischen Rationalismus. Sie wenden sich gegen die „regellosen“ Stücke Shakespeares und Goethes, gegen die er die Literaturkomödie „Die gelehrte Frau“ (1775) schrieb. Neben Trauerspielen in Alexandrinern, später auch in fünffüßigen Jamben, verfaßte A. auch Lustspiele, deren bekanntestes „Der Postzug oder die noblen Passionen“ (1769) zahlreiche Aufführungen auch in Deutschland erlebte und selbst den Beifall Friedrichs des Großen fand.

  • Werke

    Dramat. Unterhaltungen eines k. k. Offiziers, Wien 1772; Sämtl. Werke, 6 Bde., Wien 1803 u. 1817;
    Kleinern Gedichte nebst metr. Übers, d. Art poetique d. Boileau-Depreaux, Wien 1816.

  • Literatur

    ADB I;
    C. E. Possier, Das dt. Lustspiel, Amsterdam 1901;
    W. Montag, K. v. A., Leben u. Schrr., 1908;
    L. Röttenbacher, Die franz. Virginiadramen mit Einschluß A.s, Diss. München 1908, S. 104-17;
    A. Schanil, Österr. Dichteroffiziere, 1913;
    Nagl-Zeidler-Castle II/1, 1914, S. 449 ff. (P);
    Goedeke IV/1, 1916, S. 143/44 (W, L);
    Frels, 1934;
    J. Nadler, Lit.gesch. Österr.s. Salzburg 1951, S. 199, 242, 316.

  • Porträts

    Kupf. v. J. E. Mansfeld nach J. Lange (Nat.bibl. Wien).

  • Autor/in

    Dieter Stolz
  • Zitierweise

    Stolz, Dieter, "Ayrenhoff, Cornelius Hermann von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 472 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118869647.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Ayrenhoff: Cornelius Hermann v. A., dramatischer Dichter, geboren 28. Mai 1733 zu Wien, trat nach vollendeten Schuljahren ins Militär, wurde 1756 Offizier und stieg bis zum Feldmarschalllieutenant, 1794; während der Kriege trat er 1814 in Ruhe und starb am 15. August 1819. Seine Trauerspiele „Aurelius" 1766, „Hermanns Tod" 1768, „Tumelicus“ 1770, „Antiope“ 1772, „Kleopatra“ und „Virginia“ 1803, folgen dem französischen Geschmack und sind meistens in Alexandrinern, nur Tumelicus in Prosa und Virginia in fünffüßigen Jamben geschrieben, und schon bei Lebzeiten des Verfassers vergessen. Größeren Beifall fanden seine Lustspiele, von denen „Der Postzug oder die noblen Passionen" 1769 überall gespielt wurde und selbst vor den Augen Friedrichs des Großen Gnade fand. Die übrigen, wie die „Große Batterie“ 1770, „Alte Liebe rostet wohl“ 1780, drangen zwar in Deutschland auch durch, doch|verschwanden sie rascher, während die mit breiter französischer Charakteristik angelegten, „Die Freundschaft der Weiber nach der Mode“, „Erklärte Fehde“ etc. kaum in Wien gefielen. Seine Werke sind dreimal gesammelt, 1772 anonym, 1789 4 Bde. und 1803 in 6 Bänden, von denen die ersten die dramatischen Stücke, der fünfte Gedichte und der letzte Briefe enthalten.

    • Literatur

      Karl Berndt, C. H. v. Ayrenhoff. Wien 1852.

  • Autor/in

    K. Goedeke.
  • Zitierweise

    Goedeke, Karl, "Ayrenhoff, Cornelius Hermann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 707-708 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118869647.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA