Lebensdaten
1886 – 1955
Geburtsort
Jägerndorf (Österreichisch-Schlesien)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Bibliothekar
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118854976 | OGND | VIAF: 19723788
Namensvarianten
  • Hohlbaum, Robert
  • Hohlbaum, Fritz

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Zitierweise

Hohlbaum, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118854976.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alois (1854–1906), Fabr., errichtete d. 1. Webstuhlfabrik in Österreich (s. ÖBL), S d. Johann in Freiwaldau u. d. Magdalena Schweidler;
    M Clotilde (1865–1904), T d. Julius Micklitz u. d. Clotilde Hofmann;
    Om Theodor Micklitz, Prof. d. Forstwirtsch. in Wien;
    - Wien 1920 Leona (1887–1971, ev.), Gesangspädagogin, T d. k. u. k. Majors Gustav Gall u. d. Emma Stépán Edle v. Nagyvárad.

  • Biographie

    H. studierte in Graz und Wien Germanistik. Nach der Promotion (1910) trat er in den Dienst der Universitätsbibliothek Wien. Als begeisterter Burschenschaftler großdeutscher Gesinnung schrieb er sein Buch „Der ewige Lenzkampf“ (1912, veränderte Auflage unter dem Titel „Die Prager“ 1936), der Form nach eine gerahmte Reihe historischer Skizzen, inhaltlich ein Bekenntnis zum deutschen Studententum. Nach 3 Jahren Frontdienst behandelte er die Probleme seiner nun von Wien abgeschnittenen Heimat, die um so stärker ihre Zugehörigkeit zum mitteldeutschen Siedlungsraum erlebte, in dem Roman „Grenzland“ (1921), den er Rudolf Lodgman, dem Führer der Sudetendeutschen, zueignete. Daneben trat als Frucht des Studiums und der Begegnung mit seiner Gattin die Form der zur Novelle ausgeweiteten Dichter- und Musikeranekdote: „Unsterbliche“ (1919), „Himmlisches Orchester“ (1923), „Sänger und Könige“ (1929). In der Romantrilogie „Volk und Mann“ (1938; die Teile schon 1931-35) stellte H. der als innerlich ziellos empfundenen Französischen Revolution und dem Aufstieg des Ich-Menschen Napoleon den Sieg Preußens als das Werk Steins, des selbstlosen Staatsmannes jenseits von Anarchie und Diktatur, gegenüber. Diese idealisierende Schau übertrug H. irrigerweise auf Hitler-Deutschland. 1937 übernahm der in Wien nie ganz heimisch gewordene Schlesier die Leitung der Stadtbibliothek Duisburg, 1942 die der Landesbibliothek Weimar; nach einer Kontroverse mit dem Gauleiter schied er 1944 aus dem Amt. Seit 1950 wieder in Österreich lebend, begann H. – wie vorher mit Novellen – nun mit Romanen dem Lebensproblem des genialen Menschen, aber auch des kulturbildenden genius loci (besonders Wiens) nachzuspüren. Ähnlich wie in den politisch-historischen Romanen beschäftigt den Dichter, der sich selbst als „sentimentalisch“ in Schillers Sinn bekannte, auch hier im Grunde die Spannung zwischen dem Einzelnen und seiner menschlichen Umwelt und die Frage, wie der Schaffende der widerstrebenden Epoche das ethische Gepräge zu geben vermöge. Gerade dies wollte H. auch mit seinem eigenen Werk: ein Ziel, das zu erreichen ihm versagt war.|

  • Auszeichnungen

    Bauernfeldpreis, 1921;
    Adalbert-Stifter-Preis Oberösterreichs, 1951.

  • Werke

    Weitere W u. a. Österreicher, 1914, umgearb. Aufl. 1930;
    Das Vorspiel, 1918;
    Fallbeil u. Reifrock, 1921, ²1927 u. d. T. Zepter u. Ziegenhainer (Novellen);
    Der wilde Christian, 1921 (J.-Chr.-Günther-Roman);
    Die dt. Passion, 1924;
    Der Weg nach Emmaus, 1925;
    Die Pfingsten v. Weimar, 1926;
    Frühlingssturm, 1941 (Romantrilogie a. d. zuletzt gen., Titel verändert);
    Die Herrgotts-Symphonie, 1925;
    Der Frühlingswalzer, 1925;
    Die Raben d. Kyffhäuser, 1927;
    König Volk, 1931;
    Der Mann a. d. Chaos, 1933, u. d. T. Finale in Moskau, 1952;
    Stein, 1935 (d. 3 letzigen. auch als Trilogie, s. Text);
    Getrennt marschieren, 1935;
    Mein Leben, 1936;
    Zweikampf um Dtld., 1936;
    Die stumme Schlacht, 1940;
    Heroische Rheinreise, 1941;
    Das letzte Gefecht, 1943;
    Tedeum, 1950 (Bruckner-Roman);
    Sonnenspektrum, 1951 (Goethe-Roman);
    Hellas, Ahnen d. Abendlandes, 1951;
    Der Zauberstab, 1954 (Roman d. Wiener Musiklebens);
    Der Kg. v. Österreich, 1956 (Roman d. Fam. Strauß);
    Des reifsten Weines später Segen, 1967 (Gedichte, P);
    Nachlaß im Bes. d. T Johanna Hohlbaum, Graz.

  • Literatur

    W. Kosch, R. H., ein Dichter d. Deutschtums, in: Bausteine, Festschr. f. M. Koch, 1926;
    F. Domes, in: Dt. Arb. 35, 1935;
    O. Lukas, in: Der Ackermann aus Böhmen IV, 1936;
    E. Lemke, in: Ostdt. Mhh. 1936;
    E. Alker, in: Zs. f. Deutschkde. 54, 1940;
    E. Schreivogl, R. H.s Künstlerdichtungen, Diss. Wien 1943.

  • Porträts

    Ölgem. v. K. F. Gsur, 1919 (Stadtmus. Graz);
    Totenmaske v. H. Mauracher (im Bes. d. Tochter).

  • Autor/in

    Hellmuth Himmel
  • Zitierweise

    Himmel, Hellmuth, "Hohlbaum, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 504-505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118854976.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA