Dathenus, Petrus

Lebensdaten
um 1531 – 1588
Geburtsort
Cassel bei Hazebrouck in Flandern
Sterbeort
Elbing
Beruf/Funktion
Karmelitermönch ; reformierter Theologe ; Theologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118853805 | OGND | VIAF: 4940716
Namensvarianten

  • Daten, Petrus
  • Daten, Pieter
  • Dathenus, Petrus
  • Daten, Petrus
  • Daten, Pieter
  • Datheen, Petrus
  • Daeten, Pieter van
  • Daten, Pieter van
  • Dathenus, Pierre
  • Daeten, Pierre
  • Daets, Pierre
  • Daten, Peter
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  • Daeten, Piether van
  • Daten, Piether van
  • Daten, Pether
  • Daets, Piether
  • Dathen, Pether

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Zitierweise

Dathenus, Petrus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118853805.html [10.12.2025].

CC0

  • Dathenus, Petrus

    reformierter Theologe, * circa 1531 Cassel (nördlich Hazebrouck, Flandern), 17.3.1588 Elbing.

  • Biographie

    Als Karmelitermönch in Ypern schloß D. sich in jungen Jahren der Reformation an und nahm die evangelische Predigt in Westflandern (Courtrai, Poveringhe) mit solchem Eifer auf, daß er sich bald zur Flucht nach England genötigt sah. Durch die katholische Reaktion unter Königin Maria wieder vertrieben, wurde er von Johann Laski zum Pfarrer an der niederländischen Flüchtlingsgemeinde in Frankfurt/Main berufen (1555). Im Zusammenhang mit den Lehrstreitigkeiten verbot der Magistrat der lutherischen Stadt den französischen und niederländischen Reformierten die (zunächst) öffentliche Ausübung ihrer Religion (1561). D. fand nun mit einem Teil der Gemeinde Zuflucht bei Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz in Frankenthal. Als dessen Hofprediger konnte er sich erfolgreich für die Einigung und Organisation der niederländisch-reformierten Kirche einsetzen. Er übersetzte den Heidelberger Katechismus (1563), ferner - in Anlehnung an Clemens Marot - die Psalmen zum kultischen Gebrauch für seine Landsleute (1566). Wir finden ihn als Leiter des Konvents von Wesel (1568), wo die niederländischen Theologen sich eine Kirchenordnung entwarfen, und der Dordrechter Synode von 1578. Beim Frankenthaler Religionsgespräch mit den Täufern (1571) trat er als Wortführer der Reformierten in Erscheinung. Die Pazifikation von Gent (1576) ermöglichte ihm 1578 die Rückkehr in die Niederlande, gab als Kompromißlösung aber den Anlaß zum Streit mit Wilhelm I. von Oranien und zwang D. zu erneuter Flucht. Bei seiner voreiligen Rückkehr wurde er 1585 für einige Wochen gefangen gesetzt und ging nach seiner Freilassung außer Landes (Husum, Stade, Danzig). Die letzten Lebensjahre verbrachte er als Arzt in Elbing. Kompromißlose Feindschaft gegen die römische Kirche und die Täufer wie Mäßigung gegenüber den Lutheranern charakterisieren seine Haltung in gleicher Weise.

  • Literatur

    ADB IV (unter Daten);
    PRE;
    Biogr. Nat. Belge;
    RGG;
    NNBW (L);
    Schottenloher I;
    Bauer, in: Altpreuß. Biogr. I, 1941.

  • Autor/in

    Heinz Kraft
  • Zitierweise

    Kraft, Heinz, "Dathenus, Petrus" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 521 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118853805.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA