Lebensdaten
um 1395 – 1461
Geburtsort
Linz/Rhein
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
kurkölnischer Rat
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118846833 | OGND | VIAF: 57411925
Namensvarianten
  • Joel, Tilmann
  • Tilmann, Joel
  • Tilmann, von Linz
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Joel, Tilmann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118846833.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Jakob, kgl. Protonotar.

  • Biographie

    1410 begann J. das Studium in Köln und beendete es mit der Promotion im kanonischen Recht. 1420 wurde er Propst von St. Florin zu Koblenz, wo er eine wichtige Rolle in den Reformbestrebungen des 15. Jh. spielte; gleichzeitig berief ihn der Trierer Kf. Otto v. Ziegenhain in seinen Dienst als Sekretär und Kanzler. – Nach dem Tode Ottos trat J. in den Dienst des Kölner Kurfürsten Dietrich v. Moers, als dessen Gesandter er Ende 1432 zum Basler Konzil ging; er beteiligte sich an den Hussitenverhandlungen in Regensburg 1434 und ein Jahr später in Brünn, dann an der Vermittlung im Trierer Bistumsstreit, 1436 gehörte er dem Erzbischof Raban beigegebenen Rat in Trier an. Schon Ende 1434 schlichtete J. mit anderen im Auftrag des Konzils einen heftigen Streit zwischen Klerus und Bürgern der Stadt Mainz.

    Nach 1436 wurde er einer der wichtigsten persönlichen Ratgeber und Gesandten Dietrichs II. von Köln, so im Paderborner Inkorporationsstreit, bei der Wahl von Kg. Albrecht II. 1438 in Frankfurt, anschließend als Mitglied der kurfürstl. Gesandtschaft in Wien. Immer wieder versuchte er bei der Lösung der Kirchenfrage mitzuwirken (Ende 1438 in Basel, März/April 1439 Mainzer Kongreß, 1439 Mainzer Kurfürstentag, Ende 1442 Reise nach Florenz zur Kurie, Besuch vieler Reichstage). Er war einer der wichtigsten Unterhändler bei der Lösung der Soester Fehde. – 1440 war J. anwesend bei der Wahl Friedrichs III., anschließend nahm er an der kurfürstl. Gesandtschaft nach Wien teil (Ansprache an den König), und im Sommer folgte eine Reise zum engl. König. 1442 fungierte J. als Zeremonienmeister bei der Krönung Friedrichs in Aachen. – Zeitlebens stand J. in direkter Beziehung zur Kölner Universität (Erstellen von Gutachten zur Kirchenfrage, Professor des kanonischen Rechts, 1445/46 zweimal Rektor). – Bedeutsam sind seine Kunststiftungen: Vorchor in St. Florin zu Koblenz, Rathauskapelle in Linz, Marienaltar (1463) und Gnadenstuhl in Linz (Umkreis des Meisters des Marienlebens)|

  • Auszeichnungen

    Päpstl. Konservator (1429), Kaplan d. EB Jakob v. Trier (1439), Wappenbrief (1442).

  • Literatur

    Mon. Conciliorum I-III, 1895;
    Concilium Basiliense I-VI, 1896 ff.;
    Rep. Germanicum IV;
    RTA Bd. 10-17;
    P. Richter, Die kurtrier. Kanzlei im späteren MA, in: Mitt. d. kgl. preuß. Archiwerwaltung 17, 1911;
    F. Michel, Gesch. d. Stadt Koblenz im MA, 1963;
    J. Koch, Nikolaus v. Kues u. s. Umwelt IV, Briefe, in: SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 34, 1944/48;
    A. Diederich, Das Stift S. Florin zu Koblenz, in: Veröff. d. Max-Planck-Inst. f. Gesch. 16, 1967.

  • Autor/in

    Wilfried Podlech
  • Zitierweise

    Podlech, Wilfried, "Joel, Tilmann" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 458 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118846833.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA