Lebensdaten
1923 – 1988
Geburtsort
Leutkirch (Allgäu)
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Bischof von Rottenburg-Stuttgart
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118843958 | OGND | VIAF: 61922149
Namensvarianten
  • Moser, Georg

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Moser, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118843958.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alois (1884–1964), Schmiedemeister in L., S d. Johann Baptist (1855–1929) aus Herlazhofen b. L. u. d. Sofia Waizenegger (1853–1928) aus Herlazhofen;;
    M Marie Anna (1887–1944) aus Unterzeil b. L., T d. Matthias Miller (1846–99) aus Baniswald b. Aitrach (Württemberg) u. d. Pauline Prestel (1847–1925); 10 Geschw.

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Wangen studierte M. kath. Theologie in Tübingen. 1943 wurde er als Sanitätssoldat einberufen, wegen eines Nierenleidens aber bereits 1944 wieder entlassen. Trotz der Krankheit setzte er im Wintersemester 1944 das Studium fort, das er 1947 beendete. Im März 1948 wurde M. zum Priester geweiht. Anschließend war er in der Pfarrseelsorge tätig, zunächst in Ludwigsburg und seit Juni 1948 in Stuttgart (St. Georg). Im Mai 1950 wurde er Präfekt am Bischöflichen Knabenseminar „Josefinum“ in Ehingen/Donau. Seit Anfang 1953 wirkte er als Studentenseelsorger in Tübingen, gleichzeitig als Rundfunk- und Fernsehbeauftragter der Diözese beim Südwestfunk (bis 1970), daneben war er als Religionslehrer an Tübinger Gymnasien tätig (bis 1960) mit einem Auftrag als Fachleiter am Staatlichen Seminar für Studienreferendare (bis 1970). Als Leiter der Diözesanakademie in Stuttgart-Hohenheim 1960-70 hat M. das „Fenster der Kirche zur Welt“ geöffnet und die Akademie zu einem Ort der Begegnung von Glaube und Welt gemacht. 1963 wurde M. in Tübingen bei Franz Xaver Arnold auf Grund der Arbeit „Die Eschatologie in der katechetischen Unterweisung“ promoviert. Das Programm der Tübinger Theologie, Kirchlichkeit, Wissenschaftlichkeit und Offenheit für die Probleme der Zeit, war für M. ein tragendes Motiv seines Wirkens. So forderte er 16 Jahre später, als unter Johannes Paul II. dem Tübinger Theologen Hans Küng die „missio“ entzogen werden sollte, den direkten und offenen Dialog „bis zur Erschöpfung“.

    Mit der Ernennung zum Titularbischof von Tiges und Weihbischof von Rottenburg durch Paul VI. im Okt. 1970 wurde M. auch in das Domkapitel von Rottenburg aufgenommen und zum Bischofsvikar bestellt. In dieser Funktion war er vor allem mit der Öffentlichkeitsarbeit betraut sowie mit Aufgaben im Bereich des diözesanen Sozialwesens. Im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz wurde er zum Vorsitzenden der Kommission „Hochschule und Wissenschaft“ bestellt. 1972-81 war er Präsident der deutschen Sektion von „Pax Christi“. Nach der Resignation von Carl Joseph Leiprecht im Juni 1974 wurde M. im Februar 1975 zum Nachfolger gewählt. Durch Paul VI. bestätigt, übernahm er im März 1975 die Leitung der Diözese. Auf Initiative M.s wurde aus Anlaß des Diözesanjubiläums 1978 die Stuttgarter Hauptkirche St. Eberhard zur Konkathedrale erhoben und der Name der Diözese zu Rottenburg-Stuttgart erweitert. Eine von M. vorbereitete Diözesansynode fand im Oktober 1985 und im Februar 1986 in Rottenburg statt. Sie war die erste in der Bundesrepublik Deutschland nach Einführung des neuen Kirchenrechts. Unter den Delegierten waren erstmals neben 2 Diakonen, 12 Ordensschwestern und 166 Priestern auch 121 Laien, darunter 39 Frauen. – Eine|seit längerem sich verschlechternde Nierenerkrankung erforderte im August 1986 eine Operation, die allerdings keine Besserung herbeiführte.

    M., der in vielen überregionalen kirchlichen Gremien mitwirkte, hat auch eine Anzahl Stiftungen angeregt, die der kirchengeschichtlichen Forschung sowie sozialen Zwecken dienen sollten, u. a. die Johann-Sebastian-Drey-Stiftung“ zur Förderung der Theologischen Quartalschrift (1977) sowie die Stiftung „Lebensraum Familie“ zur Beschaffung angemessener Wohnungen für kinderreiche Familien. M. war ein Bischof im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils, der die christliche Botschaft in einer theologisch verantworteten, auf die Erfordernisse der Zeit und die Nöte der Menschen bezogenen Weise bezeugen wollte.|

  • Auszeichnungen

    Päpstl. Geheimkämmerer (1965), Großkreuz d. Verdienstordens d. Malteser-Ritter-Ordens (1983), Media-Preis d. Süddt. Rundfunks Stuttgart (1989).

  • Werke

    Die Botschaft v. d. Vollendung, Eine materialkerygmat. Unters. üb. Begründung, Gestaltwandel u. Erneuerung in d. Eschatologie-Katechese, 1963;
    Stille im Lärm, Meditationen u. Anregungen, 1972, ⁹1978;
    Ich bin geborgen, Worte d. Zuversicht, 1975, 101980;
    Was die Welt verändert, 1980. – Hrsg.: Gottes Ja – unsere Hoffnung, 150 J. Diözese Rottenburg – 1828-1978, Ansprachen u. Predigten im Jubiläumsj., 1979.

  • Literatur

    Bischof Dr. G. M. 1923-1988, Ein Lb., hrsg. v. Bischöfl. Ordinariat d. Diözese Rottenburg-Stuttgart, 1988 (P);
    H. Gläsgen u. H. Trompert (Hrsg.), Zeitgespräch, Kirche u. Medien, 1988;
    Theol. Quartalschr. 168, 1988, S. 177 f.

  • Porträts

    Bronzebüste v. H. Schorp-Pflum, 1989 (Rottenburg, Sülchen-Kirche);
    Bronzeplastik (Ganzfigur) v. G. Tagwerker, 1995 (Stuttgart, Bischof-M.-Haus, Innenhof).

  • Autor/in

    Joachim Köhler
  • Zitierweise

    Köhler, Joachim, "Moser, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 187-188 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118843958.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA