Rupprecht
- Lebensdaten
- 1869 – 1955
- Geburtsort
- München
- Sterbeort
- Leutstetten bei Starnberg
- Beruf/Funktion
- Kronprinz von Bayern ; Generalfeldmarschall
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118791605 | OGND | VIAF: 57410872
- Namensvarianten
-
- Rupprecht von Bayern
- Rupprecht
- Rupprecht von Bayern
- Bayern, Rupprecht von
- Bayern, Rupprecht von, Kronprinz
- Bayern, Rupprecht, Kronprinz von
- Bayern, Rupprecht, Prinz von
- Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand, Bayern, Kronprinz
- Rupprecht, Bayern, Kronprinz
- Rupprecht, Kronprinz von Bayern
- Ruprecht, Kronprinz von Bayern
- Wittelsbach, Rupprecht von
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Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
- Adelgunde (1870 –1958
- Albrecht Herzog von Bayern (1905 –96 )
- Antonia (1899 –1954 )
- Arnulf (1852 –1907
- Auguste von Österreich -Toskana (1825 –64 )
- Carl Herzog von Croy, geboren 1914
- Ferdinand Karl Viktor von Österreich -Este, Prinz von Modena (1821 –49 )
- Ferdinand Prinz von Bourbon-Sizilien, Herzog von Calabrien, 1869 –1960
- Franz (1875 –1957
- Franz Herzog von B. ( geboren 1933 )
- Georg Fürst von Waldburg zu Zeil u. Trauchburg, geboren 1928
- Gundelinde (1891 –1983
- Gustav Schimert, 1910 –90
- Jean-Engelbert Prinz u. Herzog von Arenberg, geboren 1921
- Johann Georg Graf von Preysing, auf Moos, 1887 –1924
- Juan Lockett de Loayza, 1912 –87
- Karl (1874 –1927 )
- Karl Theodor in Bayern (1839 –1909 )
- Leopold (1846 –1930
- Ludwig III. von Bayern (1845 –1921
- Ludwig Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha, 1870 –1942
- Luitpold von Bayern (1821 –1912
- Maria (1872 –1954
- Maria Anna von Braganza, Infantin von Portugal, Regentin von Luxemburg (1861 –1942 )
- Maria Josepha von Braganza, Infantin von Portugal (1857 –1943 )
- Marie Gabriele (1878 –1912 )
- Marie Therese von Bayern (1849 –1919 )
- Mathilde (1877 –1906
- Max Emanuel Herzog in Bayern ( geboren 1937
- Paul Fürst von Quadt zu Wykradt u. Isny, geboren 1930
- Therese (1850 –1925 )
- Theresia Prinzessin von u. zu Liechtenstein, 1850 –1938
- Tito Brunetti, 1905 –54
- Wilhelm Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, 1864 –1927
- Wilhelm von Luxemburg (1852 –1912 )
- Wilhelm, Herzog von Urach, Graf von Württemberg , 1864 –1928
- Wiltrud (1884 –1975
Orte
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-
Rupprecht
Kronprinz von Bayern (seit 1913), * 18.5.1869 München, † 2.8.1955 Leutstetten bei Starnberg, ⚰ München, Theatinerkirche Sankt Kajetan. (katholisch)
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Genealogie
Aus d. Geschl. d. Wittelsbacher;
V Kg. →Ludwig III. v. B. (1845–1921, s. NDB 15), S d. Prinzregenten →Luitpold v. B. (1821–1912, s. NDB 15) u. d. Ehzgn. →Auguste v. Österr.-Toskana (1825–64);
M Kgn. →Marie Therese v. B. (1849–1919), T d. Ehzg. →Ferdinand Karl Viktor v. Österr.-Este, Prinz v. Modena (1821–49), u. d. Ehzgn. Elisabeth v. Österr. (1831-1903);
Ov →Leopold (1846–1930, s. NDB 14), GFM, →Arnulf (1852–1907, ⚭ →Theresia Prn. v. u. zu Liechtenstein, 1850–1938), Gen.oberst;
Tante-v →Therese (1850–1925), Dr. phil. h. c., Ehrenmitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss.;
B →Karl (1874–1927), Gen.major, →Franz (1875–1957, ⚭ Isabella Prn. v. Croy, 1890–1982), Gen.major, Wolfgang (1879–95);
Schw →Adelgunde (1870–1958, ⚭ →Wilhelm Fürst v. Hohenzollern-Sigmaringen, 1864–1927), →Maria (1872–1954, ⚭ →Ferdinand Prinz v. Bourbon-Sizilien, Hzg. v. Calabrien, 1869–1960), →Mathilde (1877–1906, ⚭ →Ludwig Prinz v. Sachsen-Coburg-Gotha, 1870–1942), Hildegard (1881–1948), →Wiltrud (1884–1975, ⚭ →Wilhelm, Hzg. v. Urach, Gf. v. Württ., 1864–1928), Helmtrud (1886–1977), →Gundelinde (1891–1983, ⚭ →Johann Georg Gf. v. Preysing, auf Moos, 1887–1924; – ⚭ 1) München 1900 →Marie Gabriele (1878–1912), T d. Hzg. →Karl Theodor in B. (1839–1909), Dr. med., Augenarzt, u. d. →Maria Josepha v. Braganza, Infantin v. Portugal (1857–1943), 2) Lenggries 1921 →Antonia (1899–1954), T d. Ghzg. →Wilhelm v. Luxemburg (1852–1912) u. d. →Maria Anna v. Braganza, Infantin v. Portugal, Regentin v. Luxemburg (1861–1942);
3 S (2 früh †), 1 T (früh †) aus 1), u. a. →Albrecht Hzg. v. B. (1905–96), 1 S, 5 T aus 2), Heinrich (1922–58, ⚭ Anne de Lustrac, 1927–99), Irmingard (* 1923, ⚭ Ludwig Prinz v. B., * 1913), Editha (* 1924, ⚭ 1] Dipl. Ing. →Tito Brunetti, 1905–54, 2] →Gustav Schimert, 1910–90, Dr. med., Prof.), Hilda (* 1926, ⚭ →Juan Lockett de Loayza, 1912–87, Großgrundbes.), Gabriele (* 1927, ⚭ →Carl Hzg. v. Croy, * 1914, Lic. iur.), Sophie (* 1935, ⚭ →Jean-Engelbert Prinz u. Hzg. v. Arenberg, * 1921, Dr. iur., Bankier);
E Gabriele (* 1931, ⚭ →Georg Fürst v. Waldburg zu Zeil u. Trauchburg, * 1928), Charlotte (* 1931, ⚭ →Paul Fürst v. Quadt zu Wykradt u. Isny, * 1930), →Franz Hzg. v. B. (* 1933), →Max Emanuel Hzg. in B. (* 1937, ⚭ Elizabeth Gfn. Douglas, * 1940). -
Biographie
Aufgewachsen im Kreis von zwölf Geschwistern, erfuhr R. eine als hart empfundene Erziehung. Seit 1882 besuchte er als erster Wittelsbacher ein öffentliches Gymnasium in München (Max-Gymnasium), wo er 1886 das Abitur ablegte. Seine militärische Laufbahn in verschiedenen Waffengattungen wurde durch Studien (Philos., Gesch., Rechts- u. Wirtsch.wiss.) in München und Berlin (1889–91) unterbrochen und durch den Besuch der bayer. Kriegsakademie ergänzt. 1913 wurde er Generaloberst und Generalinspekteur der IV. Armeeinspektion. R.s Vorliebe für die Kunst wurde durch Fernreisen und die Freundschaft mit Künstlern wie Adolf v. Hildebrand genährt und zeigte sich in der Förderung von Kunstausstellungen und im Engagement im Reichsrat für den Denkmalschutz.
Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs führte R. als Oberbefehlshaber der 6. Armee die bayer. Truppen an die Westfront. Nach der siegreichen Schlacht von Lothringen wurde seine Armee im Herbst nach Flandern verlegt, wo sie im Stellungskrieg verharrte. Über die weitere Kriegsführung geriet R. in scharfe Auseinandersetzungen mit der Obersten Heeresleitung, zumal er sich seit Herbst 1915 vom Anhänger eines Siegfriedens zum Verfechter eines Verständigungsfriedens wandelte. 1916 bayer. und preuß. Generalfeldmarschall, befehligte er die nach ihm benannte Heeresgruppe. Dem drohenden Verlust der bayer. Souveränität versuchte R. u. a. durch eine Gebietserweiterung Bayerns im Elsaß, den Erhalt der bayer. Armee sowie Reformpolitik im Innern entgegenzuwirken.
1918 protestierte R. gegen die Ausrufung der Republik. Nach zeitweiligem Exil in Österreich ließ er sich zum Jahresende 1919 in Berchtesgaden nieder. Nach dem Tod seines Vaters hielt er an seinen Thronansprüchen fest, lehnte jedoch einen Staatsstreich ab. Die Bildung des Wittelsbacher Ausgleichsfonds|1923 sicherte den Unterhalt der Angehörigen der vormals regierenden Dynastie. Im Gegenzug stellte R. der Öffentlichkeit reiche Kunstsammlungen zur Verfügung. Er hielt sich von politischen Alltagsgeschäften fern, repräsentierte aber in der Zwischenkriegszeit dank seines großen Ansehens und dank starker monarchistischer Strömungen das Land wie ein Souverän. Nachdem im Febr. 1933 der Versuch, die NS-Machtergreifung in München durch Ausrufung R.s zum König oder Generalstaatskommissar zu verhindern, gescheitert war, protestierte er bei Reichspräsident Hindenburg gegen die „Gleichschaltung“ Bayerns. Obwohl er sich danach aus dem öffentlichen Leben zurückzog, verdächtigten ihn die Nationalsozialisten der Nähe zu Widerstandsgruppen. Zum Jahresende 1939 ging R. nach Italien ins Exil. Während er sich 1944 in Florenz einer Verhaftung durch die Gestapo entziehen konnte, wurden seine Angehörigen (Frau u. Kinder. außer Heinrich, sowie die Enkel) in Konzentrationslager verschleppt.
R. entwarf in Denkschriften (1941–43) Pläne für eine föderalistische Neugestaltung Deutschlands. Als nach Kriegsende die erhoffte Restauration nicht zustandekam, beschränkte er sich auf die Unterstützung eigenstaatlicher Kräfte in Bayern und die Pflege von Traditionen.|
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Auszeichnungen
Dr. iur. utr. h. c. (Berlin 1910);
Dr. phil. h. c. (Erlangen 1925);
Ehrenmitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1911) u. d. GNM Nürnberg (1952);
Ehrenbürger d. Univ. München (1949);
Rr. d. Schwarzen Adler-Ordens (1890), d. Ordens v. Goldenen Vlies (1900), d. Ordens Pour le mérite mit Eichenlaub (1915/16) u. d. Seraph-Ordens;
Gr.kreuz d. Mil.-St. Heinrichs-Ordens (1918);
Gr.meister d. St. Hubertus-Ordens (1921), d. St. Georgs-Ordens (1921) u. d. Mil.-Max Joseph-Ordens (1933);
Ehrenbailli u. Gr.kreuz d. Malteser-Rr.ordens (1923). -
Werke
Reiseerinnerungen aus Ostasien, 1906, ²1923;
Reiseerinnerungen aus Indien, 1922;
Reiseerinnerungen aus d. Südosten Europas u. d. Orient, 1923;
Mein Kriegstagebuch, hg. v. E. v. Frauenholz, 3 Bde., 1928-29. -
Literatur
O. Kolshorn, Kronprinz R. v. B., Ein Lebens- u. Charakterbild, 1918 (P);
K. Sendtner. R. v. Wittelsbach Kronprinz v. B., Auf Anregung u. unter Förderung u. Mitarbeit v. Dr. O. Kolshorn, Mit Auszügen aus persönl. Aufzeichnungen u. e. Schlußkap. v. Kronprinz R. v. B., 1954 (P);
M. Spindler, Ungekrönt – u. doch e. König, Kronprinz R. v. B., in: ders., Erbe u. Verpflichtung. Aufss. u. Vorträge z. bayer. Gesch., hg. v. A. Kraus, 1966, S. 352-61;
G. Mann, Gedanken z. Ende d. Monarchie in Bayern, in: Krone u. Vfg., Kg. Max I. Joseph u. d. neue Staat (Wittelsbach u. Bayern III/1), hg. v. H. Glaser, 1980, S. 473-78;
D. J. Weiß, Die Staatsauffassung Kronprinz R.s v. B., Ein Vfg.entwurf aus d. dt. Widerstand, in: Bayern, Vom Stamm zum Staat, FS f. Andreas Kraus z. 80. Geb.tag, hg. v. Alois Schmid u. a., II, 2002, S. 547-60;
ders, Kronprinz R. v. B., Thronprätendent in e. Republik, in: Dt. Adel im 19. u. 20. Jh., hg. v. G. Schulz u. M. A. Denzel, 2004, S. 444-60;
Geneal. Hdb. Bayern I, 1950 (P), ebd. XXIII, 2000;
H. u. M. Rall. Die Wittelsbacher in Lb., 1986 (P);
Munzinger; | -
Nachlass
Nachlaß: Bayer. HStA München (Abt. III Geh. Hausarchiv).
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Porträts
Ölgem. v. F. v. Lenbach, 1881 (Wittelsbacher Ausgleichsfonds, München), Ölgem. v. dems., um 1895 (München, Städt. Gal. im Lenbachhaus);
Bronzerelief u. Bronzebüste v. A. v. Hildebrand, 1908 bzw. 1914 (Berchtesgaden, Schloß;
München, Wittelsbacher Ausgleichsfonds), Abb. in: A. Haas, A. v. Hildebrand, Das plast. Portrait, 1984, S. 168, 206;
Portraitmedaille v. Th. Georgii, 1925 (München, Wittelsbacher Ausgleichsfonds);
Ölgem. v. M. Rimboeck, 1933, 1950 (ebd.);
Bronzerelief v. F. Mikorey, 1949 (München, Glyptothek);
Foto in: Geist u. Gestalt III, S. 9. -
Autor/in
Dieter J. Weiß -
Zitierweise
Weiß, Dieter J., "Rupprecht" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 285-286 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118791605.html#ndbcontent