Lebensdaten
1906 – 1969
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin (Ost)
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
konfessionslos
Normdaten
GND: 118762796 | OGND | VIAF: 102459716
Namensvarianten
  • Schwalm, Hans (eigentlich)
  • Schwalm, Hans Otto Alfred (eigentlich)
  • Klaus (Pseudonym)
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Zitierweise

Petersen, Jan, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118762796.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Maurer in B.;
    M Alma N. N. ( 1944 od. 1945), Hausangest. u. Plätterin in B.;
    1) N. N., 2) 1967 Ingrid Paul (* 1939), aus B., Ärztin;
    1 T aus 1).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volkschule arbeitete P. in Berlin als Dreher und Werkzeugmacher, schloß sich 1921 der Arbeiterjugend und 1930 der KPD an. Seine Arbeit in proletarischen Kultur- und Sprechchorgruppen brachte ihn in Kontakt mit dem „Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ (BPRS) in Berlin, dessen organisatorischer Leiter er 1931-35 war und für dessen Arbeitsmöglichkeiten in der Illegalität 1933-35 er u. a. durch Herausgabe der Zeitschrift „Stich und Hieb“ sorgte. 1935 erregte er auf dem „Internationalen Schriftstellerkongreß zur Verteidigung der Kultur“ in Paris Aufsehen, weil er als illegaler Delegierter maskiert auftrat. P. lebte seither als Emigrant in Frankreich, 1936 in der Schweiz und seit 1937 in England; 1938 wurde er ausgebürgert. 1938-46 leitete er in London die Schriftstellersektion des „Freien deutschen Kulturbundes“, war 1940/41 allerdings in Kanada interniert. 1946 kehrte P. nach Berlin (Ost) zurück, wo er 1951-53 Vorsitzender der „Volksbühne“ war und 1953-55 dem Berliner „Deutschen Schriftstellerverband“ vorstand.

    P. war vor 1933 in Arbeiterspieltrupps tätig, größere Prosaarbeiten entstanden seit der Illegalität. Seinen Ruhm begründete die aus Deutschland herausgeschmuggelte Chronik „Unsere Straße“ (zuerst u. d. T. „Meine Straße, Aufzeichnungen e. dt. Illegalen“, 1936 in d. „Berner Tagwacht“; russ. 1936, engl. 1938; dt. 1947). Dieser autobiographische, tagebuchartige Bericht bilanziert den frühen proletarischen Widerstand in Berlin. Der Widerstand ist Thema auch seiner späteren Erzählungen, so „Germany beneath the surface“ (1940, dt. u. d. T. „Und ringsum Schweigen“, 1949) und des Romans „Gestapo Trial“ (1939, dt. u. d. T. „Sache Baumann und andere“, 1948). Seine Autobiographie „Die Bewährung“ (postum 1970) rekapituliert Weg und Leistung des illegalen BPRS, mit dem P.s Name untrennbar verknüpft ist.|

  • Auszeichnungen

    Goethe-Preis, Berlin (1950);
    Vaterland. Verdienstorden in Silber (1958);
    Nat.preis II. Kl. (1959);
    P.-Straße in Berlin-Marzahn.

  • Werke

    Weitere W u. a. Weg durch d. Nacht, Erzz., 1944;
    Yvonne, 1958;
    Er schrieb es in d. Sand, 1960. – Btrr. u. a. in: Die Rote Fahne (Berlin), Neue Dt. Bll. (Prag), Internat. Lit. (Moskau), Das Wort (Moskau).

  • Literatur

    F. Vaßen, „Das illegale Wort“, Lit. u. Lit.verhältnisse d. Bundes proletar.-revolutionärer Schriftst. nach 1933, in: Kunst u. Kultur im dt. Faschismus, hg. v. R. Schnell, 1978, S. 285-327;
    ders., „Lit. unter d. Schafott“, Die antifaschist. Widerstandslit. in Dtld., in: Europ. Lit. gegen d. Faschismus 1922-1945, hg. v. Th. Brenner, 1986, S. 33-52;
    W. Brekle, Schriftst. im antifaschist. Widerstand 1933-1945, 1985;
    S. Bock, Arbeiterkorrespondenten u. -
    schriftst. bewähren sich, J. P.: „Unsere Straße“, in: Erfahrung Nazidtld., Romane in Dtld. 1933-1945, hg. v. S. Bock u. M. Hahn, 1987, S. 44-98;
    Lex. sozialist. Lit.;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Killy;
    BHdE I;
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR.

  • Porträts

    Foto in: F. Albrecht, K. Kändler, Bund proletar. -
    revolutionärer Schriftst. 1928-1935, 1978, S. 105.

  • Autor/in

    Walter Fähnders
  • Zitierweise

    Fähnders, Walter, "Petersen, Jan" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 255-256 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118762796.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA