Lebensdaten
erwähnt 1434 oder 1459
Beruf/Funktion
Baumeister ; Steinmetz in Landshut ; Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118753649 | OGND | VIAF: 62344328
Namensvarianten
  • Stethaimer, der
  • Stetthamer, Hans (der Jüngere)
  • Stethamer, Hans
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Zitierweise

Stethaimer, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118753649.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Der Fam.name wird hergeleitet v. d. Ort Stötham b. Traunstein; Eltern unbekannt;
    Anna N. N.; keine K bekannt; Verwandter Hanns v. Burghausen ( 1432), Baumeister v. St. Martin u. Heiliggeist in L., St. Jakob in Straubing, St. Nikolaus in Neuötting, St. Jakob in Wasserburg/Inn u. d. Stadtpfarrkirche, seit 1592 Franziskanerkirche in Salzburg (s. L).

  • Biographie

    Bis in die Mitte des 20. Jh. wurde S. fälschlicherweise als Sohn des Hanns von Burghausen gesehen (korrigiert durch Herzog 1958). 1434 ist er als Vormund („Pfleger“) des Stephan von Burghausen, dem Sohn des Hanns von Burghausen, und wohl Baumeister der Heiliggeistkirche in Meran, bezeugt. 1435 wurde S. vertraglich dazu bestimmt, im Falle einer Kostenüberschreitung bei dem geplanten Kirchenbau in Schnaitsee (b. Traunstein) zwischen den Zechpröpsten und dem ausführenden Baumeister Oswald von Burghausen zu vermitteln. Zu dieser Zeit wohnte S. (vorübergehend?) in Wasserburg/Inn. 1437 ist er als Bürger in Landshut erwähnt, 1447 als „steinmezz der gottesheuß und der stat czu Landshut“. Hier übernahm er als Nachfolger des Hanns von Burghausen die Weiterführung der Bauten von St. Martin sowie der Heiliggeistkirche. Ob S. bei St. Martin verändernd in die Vorgängerplanung eingriff, ist bislang nicht untersucht; stilistische Differenzen zwischen Chor und Langhaus wurden jüngst mit der Tätigkeit zweier Baumeister erklärt. Für den Chor käme auch Hanns der Krumenauer in Frage, der Ende des 14. Jh. als Steinmetz in Landshut bezeugt ist – dann wäre das Langhaus das Werk des Hanns von Burghausen. Eindeutig in die Zeit S.s fällt der Weiterbau der Kirche mit den beiden Westjochen des Langhauses und dem Turm seit 1445; der Ausbau mit der Langhauswölbung um 1477/ 1478 und der Turmfertigstellung um 1500 erfolgte erst in der Zeit nach S.

    Eigenständige Kirchenbauten S.s sind nicht bekannt. Der Ausbau der 1403 durch Brand zerstörten und bald erneuerten Kirche St. Jodok in Landshut durch Anfügen der Seitenkapellen um 1435/60 an das Langhaus wird ihm zugeschrieben, ebenso der Chorbau der zur Dreifaltigkeitskirche umgestalteten Landshuter Synagoge (1452, nicht erhalten). Zugeschrieben wird S. auch das Oberndorferhaus (Altstadt 300 in Landshut) von 1453 (Liedke). Im selben Jahr erhielt S. die Auftragsbestätigung für das Hochaltarretabel in|St. Nikolaus in Hall in Tirol nach von ihm vorgelegter „Visier“; festgeschrieben ist das Aussehen mit Skulpturen („gannz geschnidtne Pilder“) und deren Fassung sowie der Gestaltung durch Malerei (nicht erhalten).

    1454 ist „maister Hanns stainmecz purger zu Landshut“ in der Beurkundung eines Richtspruchs in Ebersberg als Gerichtsbeisitzer genannt. 1459 ist S. als „Hans von Landshut“ in der in Regensburg abgefaßten Bruderschaftsordnung der Steinmetzen als anwesend verzeichnet, aufgeführt an dritter Stelle nach den Werkmeistern der Hauptorte Straßburg und Wien (Neuwirth). In der Thanner Handschrift 1515 ist auch Passau vorangestellt (Wissell). In Landshut ist S. im Sept. desselben Jahres letztmalig genannt. Ob er mit dem 1460 am Renthaus in Landshut tätigen „Hans Steinmayss“ gleichgesetzt werden kann (Liedke), ist offen. Das Todesjahr von S. ist nicht überliefert.

    S.s Bedeutung liegt in erster Linie in der Weiterführung der Bauten des Hanns von Burghausen. Darüber hinaus wird für S. auch eine Tätigkeit als Steinmetz für die Martinskirche vor 1434 angenommen. Ihm zugewiesen wird die Mitarbeit an der Kanzel von 1422, am Hochaltarretabel, das eine Stifterinschrift von 1424 trägt (Ausführung nach Liedke erst nach 1432), ferner das nordwestliche Seitenportal von 1429 und das Epitaph für Hanns von Burghausen.

    Weitere Zuschreibungen: Bezahlung an S. v. „glaswerk“ 1447 f. d. Benediktinerkloster Reichenbach (Lkr. Cham, Oberpfalz), u. 1453 f. „gleser und arbait“ an d. Dreifaltigkeitskirche in Landshut (nicht erhalten; ob es sich um Glasgem., gar v. S., handelte, ist nicht bekannt); zwei Glasgem. im Chor d. Kirche v. Jenkofen (Lkr. Landshut), deren eines 1444 datiert ist (Liedke, unter Vorbehalt).

  • Literatur

    ADB 36 (irrig);
    J. Neuwirth, Die Satzungen d. Regensburger Steinmetzentages im J. 1450 auf Grund d. Klagenfurter Steinmetzen- u. Maurerordnung v. 1628, 1808;
    R. Wissell, Die älteste Ordnung d. gr. Bruderbundes v. 1459 (Nach d. Thanner Hs.), in: ZGORh NF 55, 1942, S. 51–133;
    Th. Herzog, Meister Hanns v. Burghausen gen. S., Sein Leben u. Wirken, in: Verhh. d. Hist. Ver. f. Niederbayern 84, 1958, S. 5–83;
    ders., Zur Person d. Meisters Hanns v. Burghausen, ebd. 95, 1968, S. 54–87;
    Rolf Schmidt, Neues über d. Landshuter Baumeisterfam. „S.“, ebd., S. 181–87;
    V. Liedke, Hans Purghauser, gen. Hanns v. Burghausen, sein Neffe H. S. u. sein Sohn Stephan Purghauser, die drei Baumeister an St. Martin in Landshut, in: Ars Bavarica 35/36, 1984, S. 1–70, auch in: Burghauser Gesch.bll. 39, 1984, S. 1–70;
    B. Schliewen, Überlegungen z. ma. Baugesch. d. Ebersberger Klosterkirche, in: Kloster Ebersberg, 2002, S. 87;
    G. Knesch, St. Martin zu Landshut, Bauwerk u. Architektur, 2009;
    Ch. N. Opitz, Drei Retabel in e. Beschreibung d. 15. Jh.: Bozen – Hall – Sterzing, in: Zs. d. Dt. Ver. f. Kunstwiss. 63, 2009, S. 122–37;
    ThB (Stethaimer, Hans d. J., überholt);
    F. Kobler, in: Lex. d. Kunst VII, 1994.

  • Autor/in

    Friedrich Kobler
  • Zitierweise

    Kobler, Friedrich, "Stethaimer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 305-306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118753649.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA