Lebensdaten
1900 – 1978
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
(West-)Berlin
Beruf/Funktion
Soziologe ; Politikwissenschaftler
Konfession
-
Normdaten
GND: 118752642 | OGND | VIAF: 111039
Namensvarianten
  • Stammer, Otto Albert
  • Stammer, Otto
  • Stammer, Otto Albert

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Stammer, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118752642.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert, Gastwirt;
    M Lina Wohlfahrt;
    1934 Martha Rühlemann;
    S.

  • Biographie

    S., nachhaltig beeinflußt durch seine Herkunft aus dem sozialdemokratisch geprägten Milieu der Drucker in der Verlagsstadt Leipzig (SPD-Mitglied 1919), besuchte dort die Städtische Oberrealschule (Militärdienst 1919), legte 1920 das Abitur ab und studierte anschließend Öffentliches Recht, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte und Soziologie in Leipzig und Berlin (v. a. bei Karl Bücher, Hans Driesch, Hermann Heller, Theodor Litt, Eduard Spranger). Nach seiner Leipziger Promotion zum Dr. rer. pol. 1924 (Der Staat b. Karl Marx u. Friedrich Engels), betreut von Hermann Heller und Richard Schmidt, arbeitete S. 1925–29 als Journalist bei der sozialdemokratischen Tageszeitung „Arbeiterwille“ in Graz und dort auch ehrenamtlich in der Erwachsenenpädagogik beim steir. Arbeiterbildungswesen. 1930–33 engagierte er sich an unterschiedlichen Stellen in der sozialdemokratischen Arbeiterbildung (Heimvolkshochschule Harrisleefeld b. Flensburg, Arbeiterwirtsch.schule Peterswaldau in Schlesien, Bildungsreferent b. SPD-Bezirk Mittelschlesien in Breslau). Wegen seiner politischen Betätigung 1933 inhaftiert, lebte er anschließend bis 1937 als Arbeitsloser und Aushilfskellner in der Gaststätte seines Vaters in Leipzig. 1937–48 war er als Betriebsleiter in der pharmazeutischen Industrie tätig und war 1948 /49 in Leipzig sozialwissenschaftlicher Redakteur beim Bibliographischen Institut (Meyers Lexikon) und Dozent für Volkswirtschaftslehre und Staatstheorie an der Meisterschule für das graphische Gewerbe. 1949 habilitierte sich S. für Soziologie an der FU Berlin, an der er seit 1951 als ao., seit 1955 als o. Professor für Soziologie und Politische Wissenschaft wirkte. 1954 erhielt er eine Gastprofessur an der Columbia Univ. New York (em. 1965).

    S. gehört zur ersten Generation des Wiederaufbaus sowohl der akademischen Soziologie als auch der Politischen Wissenschaft an westdt. Universitäten nach 1945, die beide primär als „Demokratiewissenschaft“ verstanden wurden. Lange Zeit galt er als Nestor der Politischen Soziologie, dessen Lehrbuch „Politische Soziologie“ (1972, mit P. Weingart, unter Mitarb. v. H.-H. Lenke) lange maßgeblich blieb. Durch seine institutionelle Positionierung an der FU Berlin, sowohl als Mitbegründer des „Forschungsinstituts für Politische Wissenschaft“ (1950), dem ersten reinen Forschungsinstitut dieser Art im Nachkriegsdeutschland, als auch als Mitbegründer des „Instituts für Soziologie“ an der FU Berlin wirkte er als einflußreicher Lehrer, ohne jedoch eine eigene ,Schule` begründet zu haben. Seinen Einfluß erweiterte|er zudem durch seine zusätzliche Lehrtätigkeit an der durch die Initiative von Otto Suhr 1948 wieder ins Leben gerufenen Dt. Hochschule für Politik (nach 1959 Otto-Suhr-Inst. f. Politikwiss.).

  • Auszeichnungen

    A Vors. d. Dt. Ges. f. Soziol. (DGS) (1959–63);
    BVK 1. Kl. (1975);
    Ernst-Reuter-Plakette (1975).

  • Werke

    Weitere W Der kleine Mann als Objekt d. manipulierten Meinungsbildung in d. Sowjetzone, 1953;
    Demokratie u. Diktatur, 1955;
    Die Freiheit des Menschen in d. industr. Ges., 1958;
    Pol. Forsch., 1960;
    Pol. Soziol. u. Demokratieforsch., 1965;
    Verbände u. Gesetzgebung, 1965.

  • Literatur

    J. Fijalkowski (Hg.), Politol. u. Soziol., FS f. O. S. z. 65. Geb.tag, 1965 (P);
    H.-H. Lenke, in: Die Neue Ges., H. 17, 1970, S. 601–04;
    K.-H. Hillmann, in: Bernsdorf-Knospe;
    Wi. 1971.

  • Autor/in

    Dirk Kaesler
  • Zitierweise

    Kaesler, Dirk, "Stammer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 48-49 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118752642.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA