Lebensdaten
1874 – 1949
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Berchtesgaden
Beruf/Funktion
Maler ; Graphiker ; Architekt ; Gebrauchsgraphiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118746812 | OGND | VIAF: 3266216
Namensvarianten
  • Hohlwein, Ludwig
  • Hohlwein, Ludwig Fritz Karl Emil Heinrich
  • Hohlwein, Ludwig Fritz Carl Emil Heinrich

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Zitierweise

Hohlwein, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746812.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob Karl (1832–1917), Schlossermeister, S d. Weißbindermeisters Karl;
    M Hermine Plank (1836–87);
    1901 Léonie Dörr;
    2 T.

  • Biographie

    H. studierte zuerst an der TH München bei Friedrich von Thiersch Architektur und setzte sein Studium an der Dresdner Akademie bei Paul Wallot fort, dessen Assistent er wurde. Nach Studien- und Bildungsreisen, die ihn nach Paris und London führten, wählte er Anfang des Jahrhunderts München als seinen Wohnsitz und begann als freischaffender|Architekt, vor allem innenarchitektonische Aufträge auszuführen. Neben den Inneneinrichtungen von Wohnhäusern übernahm er Aufträge zur Ausstattung des Hotels Continental, des Kaufhauses Hermann Tietz (heute Hertie), für Ozeandampfer und Ausstellungspavillons. Darüber hinaus bildete er sein zeichnerisches und malerisches Talent weiter und stellte seit 1904 häufig im Münchner Glaspalast aus. 1905 beteiligte er sich an der Berliner Großen Kunstausstellung mit Tierbildern, von denen mehrere für die Berliner Nationalgalerie angekauft wurden. Als früheste illustrative Arbeiten sind Zeichnungen für Kneipzeitungen des Akademischen Architektenvereins München von 1895 erhalten. Seit dieser Zeit widmete sich H. dem damals sehr beliebten Exlibris und entwarf außerdem Buchschmuck, Geschäftsanzeigen, Einladungskarten und Programmhefte. Seine großflächig angelegten Jagdbilder empfahlen ihn frühzeitig für Plakate von Jagdausstellungen (erstmals datiert 1906). Einige nicht datierte Plakate „Jungbrunnen“ und „Palast-Cafe“ sind vermutlich schon 1905 entstanden. 1906-14 erreichte das Plakatschaffen H.s seinen ersten Höhepunkt, der mit einem beruflichen Erfolg verbunden war, den kein zweiter deutscher Plakatgrafiker bisher errang. Bereits 1909 wird er in der Zeitschrift „Kunst und Dekoration“ (Darmstadt) „zu den Führern und Lehrern“ gezählt und als Meister genannt. Sein Erfolg wurde sehr bald auch im Ausland bekannt (Luzerner Tagblatt: „Münchner Plakatkönig“). Während sich zur selben Zeit in Berlin, der zweiten Plakatmetropole Deutschlands, das sogenannte Sachplakat entwickelte (Lucian Bernhard, Julius Gipkens, Julius Klinger, Lucian Zabel), wurde im In- und Ausland der „Hohlweinstil“ zu einem festen Begriff, und H.s zahlreiche Nachahmer versuchten, ihn bis zu seinem Signum zu kopieren. Den charakteristischen kräftigen Pinselstrich konnten manche handwerklich geschickt nachahmen, keiner entdeckte jedoch das Geheimnis seines werblichen Zaubers. Außerordentliche Anerkennung fand sein Schaffen schon frühzeitig in England und Amerika, deren Presse ihn als Fürsten im Reiche der Werbegrafik feierte. Auch nach dem 1. Weltkrieg wurde H. mit Aufträgen überhäuft. 1924 umfaßte sein Gesamtschaffen über 3000 Blatt. Nach 1930 ließ die Qualität seiner Arbeiten nach, doch entwarf er noch außerordentlich werbewirksame Plakate, wobei einige Fremdenverkehrsplakate besonders hervorstechen. H. ist als Werbegrafiker Autodidakt gewesen und hat trotz seiner vielen Nachahmer nie einen Schüler besessen. Seine Plakate sind stilistisch 1970 in vielem überholt, und trotzdem werden einige davon, zum Beispiel „Tierpark Hellabrunn“, „Deutsches Museum“, „Paulaner Brauerei“ und „Doornkaat AG“ noch immer nachgedruckt.

  • Werke

    Größte Slg. v. Plakaten (München, Stadtmus.).

  • Literatur

    H. K. Frenzel, L. H. u. s. Werk, mit Einf. v. W. F. Schubert, 1926;
    Kat. L. H., Münchner Stadtmuseum, 1970 (25 Abb.);
    Gebrauchsgraphik 5, 1970, S. 22-29 (20 Abb.);
    V. Duvigneau, Hohlwein-Plakate v. 1906–14, 1970;
    H. Rademacher, Dt. Plakatkunst u. ihre Meister, 1965 (Abb.);
    ThB.

  • Autor/in

    Hans Kuh
  • Zitierweise

    Kuh, Hans, "Hohlwein, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 506-507 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118746812.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA