Lebensdaten
1872 – 1930
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Berlin-Lichterfelde
Beruf/Funktion
General der Infanterie ; preußischer Kriegsminister ; Chef der Heeresleitung
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118744291 | OGND | VIAF: 62344154
Namensvarianten
  • Reinhardt, Walther
  • Reinhardt
  • Reinhardt, Walter Gustav
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Reinhardt, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118744291.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August v. R. (1827-1907, württ. Personaladel), aus Schöneberg (Württ.), württ. Gen.major, Kdt. d. 120. Inf.-Rgt. (s. BJ XII, Tl.);
    M Emilie, T d. Wilhelm v. Wiedenmann (1798–1844), Dr. oec. publ., 1829 o. Prof. f. Staats- u. Forstwirtsch. in Tübingen (s. ADB 42);
    B Ernst (1870–1939), Gen.lt. (s. W);
    Berlin 1900 Luise Fürbringer, 3 T;
    N Hellmuth (1900–89), Gen.major (s. Munzinger).

  • Biographie

    Nach seiner Kadettenzeit trat R. 1891 als Fähnrich in das Grenadier-Rgt.Kgn. Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 ein. Seiner Ausbildung zum Truppen- und Generalstabsoffizier folgte 1901 die Kommandierung zum Großen Generalstab, dem er mit kurzen Unterbrechungen bis 1918 angehörte. Den 1. Weltkrieg erlebte er zunächst im Stab des XIII. Armeekorps (1914–16) an der Westfront, dann als Chef des Stabes bei der 11. Armee in Mazedonien (1916/17) bzw. bei der 7. Armee in Frankreich (1917/18). Für seine Leistungen bei den Frühjahrsoffensiven und in den Abwehrkämpfen im Sommer 1918 erhielt er die höchsten preuß. und württ. Tapferkeitsauszeichnungen.

    Anfang Nov. 1918 zum Leiter der Demobilmachung ins Preuß. Kriegsministerium berufen, organisierte R. in den ersten Revolutionstagen die Sicherung der Reichskanzlei und erwarb sich dabei das besondere Vertrauen Friedrich Eberts. Seine Ernennung zum letzten preuß. Kriegsminister am 2.1.1919 machte er davon abhängig, daß ihm der Rat der Volksbeauftragten in der Frage der Kommandogewalt der Offiziere folgte. Dafür war er zum Entgegenkommen in Äußerlichkeiten (wie dem Ersatz der Schulterstücke durch schmucklose Ärmelstreifen) bereit. Seiner harten Linie eines militärischen Widerstandes gegen die Unterzeichnung des Versailler Vertrags folgte das Kabinett Scheidemann im Sommer 1919 nach anfänglicher Bereitschaft nicht.

    Am 1.10.1919 zum Chef der Heeresleitung ernannt, übernahm R. die Verantwortung für die Reduzierung der Streitkräfte auf ein einheitliches Reichsheer von 100 000 Mann und die Neuorganisation der Wehrmacht. Da das Kabinett seinem Plädoyer für einen bewaffneten Widerstand gegen den Kapp-Putsch nicht folgte, trat er im März 1920 gemeinsam mit Reichswehrminister Noske zurück, ließ sich aber für eine weitere Truppenverwendung gewinnen. 1920-24 führte er als Befehlshaber den Wehrkreis V (Stuttgart), zum Jahresbeginn 1925 trat er als General d. Inf. an die Spitze des Gruppenkommandos 2 in Kassel. Auf eigenen Wunsch Ende 1927 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden, setzte R. seine Initiativen für eine Verbesserung der Generalstabsausbildung fort, indem er für einen kleinen Kreis ausgewählter Offiziere in den sog. „Reinhardt-Kursen“ Vorlesungen an der Universität und der Hochschule für Politik in Berlin arrangierte. Bei aller persönlichen Loyalität zur Republik lehnte er die Versailler Entwaffnungsbestimmungen weiterhin strikt ab und arbeitete publizistisch an einer Stärkung der „Wehrhaftigkeit“ der dt. Jugend.|

  • Auszeichnungen

    Eichenlaub z. Pour le mérite (1918).

  • Werke

    Wehrkraft u. Wehrwille, Aus d. Nachlaß mit e. Lebensbeschreibung hg. v. Ernst Reinhardt, 1932.

  • Literatur

    H. Möller, Gesch. d. Rr. d. Ordens „Pour le mérite“ im Weltkrieg, II, 1935, S. 182-84;
    F. Ernst, in: ZWLG 16, 1957, S. 331-64;
    ders., Aus d. Nachlaß d. Gen. W. R., in: Die Welt als Gesch., 1958, S. 39-65;
    W. Kohlhaas, in: Lb. Schwaben 17, S. 306-16 (Qu, L, P);
    Munzinger. |

  • Nachlass

    Nachlaß: HStA Stuttgart.

  • Autor/in

    Bruno Thoß
  • Zitierweise

    Thoß, Bruno, "Reinhardt, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 363 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118744291.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA