Lebensdaten
1901 – 1981
Geburtsort
Duisburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Komponist ; Musikpädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118739921 | OGND | VIAF: 116416740
Namensvarianten
  • Pepping, Ernst Heinrich Franz
  • Pepping, Ernst
  • Pepping, Ernst Heinrich Franz

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Zitierweise

Pepping, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739921.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Friedrich (* 1869), Werkmeister im Bergbau;
    M Elise Emilie Amalie Hübbers (* 1874);
    1937 Marianne Paula Gesine (1900–86), T d. Paul Scheinpflug (1875–1937), Dirigent, 1920-28 Städt. Musikdir. in D., 1929-33 Leiter d. Dresdner Philharmonie (s. Riemann mit Erg.bd.; New Grove); kinderlos.

  • Biographie

    Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte P. in Duisburg, Mülheim/Ruhr und Essen. 1922 begann er an der Staatl. Hochschule für Musik in Berlin bei Walther Gmeindl (1890–1958) Komposition zu studieren und belegte zeitweilig auch geisteswissenschaftliche Fächer an der Univ. Berlin. Nach Abschluß des Kompositionsstudiums 1926 kehrte er ins Ruhrgebiet zurück. Aufführungen seiner musikalischen Werke bei diversen Musikfesten, u. a. in Donaueschingen 1926 (Kl. Serenade f. Mil.orchester) und Baden-Baden 1929 sowie den Tonkünstlerfesten des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Krefeld 1927 (Concerto f. Bratsche u. Kammermusikensemble), Duisburg 1929 (Choralsuite f. gr. u. kl. Chor) und Bremen 1931 (Dt. Choralmesse), ermutigten ihn, als freischaffender Komponist zu arbeiten. Daneben betätigte er sich 1929/30 als Filmmusikarrangeur für „Grammophon-Cinema“. Seit Ende der 20er Jahre trat P. verstärkt mit geistlichen Vokalwerken an die Öffentlichkeit, wobei er, zeitgenössische Tendenzen zur Erneuerung der ev. Kirchenmusik aufgreifend, eine Synthese von erweiterter Tonalität und stilistischer Anbindung an historische Vorbilder anstrebte. Kurzen Aufenthalten in Mülheim/Ruhr und Essen folgte 1934 die Berufung als Lehrer für Komposition und Tonsatz an die Ev. Kirchenmusikschule in Berlin-Spandau. 1935/36 unterrichtete P. zudem als Lehrbeauftragter an der Berliner Hochschule für Musik. Während des 2. Weltkriegs übernahm er die Leitung der Ev. Kirchenmusikschule, die in reduzierter Form weiterbestand. 1947 wurde P. zum Professor für Komposition und Tonsatz an der Ev. Kirchenmusikschule ernannt, wo er bis zu seiner Emeritierung 1968 lehrte. Seit 1953 wirkte er zugleich als Professor für Komposition an der Berliner Hochschule für Musik.

    In seinen Schriften „Stilwende der Musik“ (1934) und „Der polyphone Satz“ (2 Bde., 1943/57) vertritt P. ein musiktheoretisch fundiertes, linear dominiertes Konzept. Unter Bedacht auf die mittelalterlich-frühneuzeitliche Lehre von den Kirchentonarten löst sich das musikalische Werk aus dem funktionsharmonischen Rahmen, woraus neue Möglichkeiten kompositorischer Gestaltung resultieren. Das infolge der erweiterten Tonalität neuartige Spannungsverhältnis von Konsonanz und Dissonanz nützte P. vor allem in seinen zahlreichen Chorwerken a cappella, um zu neuen Dimensionen der Textvertonung vorzustoßen. Im Mittelpunkt seines Schaffens steht die geistliche Chormusik, die sich entweder am Standard des Kirchenchorund Gemeindegesangs orientiert oder aber –besonders seit dem Ende des 2. Weltkriegs –einen konzertanten Anspruch stellt. Aufgrund der beruflichen Stellung P.s wurden seine geistlichen Chorwerke und Kompositionen für Orgel vorrangig rezipiert, sein Œuvre umfaßt jedoch in bewußt breiter Streuung ebenso weltliche Vokalmusik und Instrumentalkompositionen. |

  • Auszeichnungen

    elix-Mendelssohn-Preis f. Komposition (1926);
    Kunstpreis d. Landes Berlin (1948);
    Dietrich-Buxtehude-Preis d. Hansestadt Lübeck (1955);
    Robert-Schumann-Preis d. Stadt Düsseldorf (1956);
    Musikpreis d. Philharmon. Ges. Bremen (1962);
    Musikpreis d. Bayer. Ak. d. Schönen Künste München (1964);
    o. Mitgl. d. Ak. d. Künste Berlin (1955) u. d. Bayer. Ak. d. Schönen Künste München (1965);
    Dr. phil. h. c. (FU Berlin 1961), Dr. theol. h. c. (Theol. Hochschule Berlin 1971). – Ernst-Pepping-Ges. Berlin (gegr. 1989).

  • Werke

    Filmmusik zu La marche des machines, 1928 (Wien, Österr. Filmmus.);
    geistl. Vokalmusik:
    Choralbuch, 1931;
    Spandauer Chorbuch, 1934-38;
    Dt. Messe „Kyrie Gott Vater in Ewigkeit“, 1938;
    Missa „Dona nobis pacem“, 1948;
    Passionsber. d. Matthäus, 1950;
    Neues Choralbuch, 1959;
    Motetten u. a.: „Liedmotetten nach Weisen d. Böhm. Brüder“, 1951-53;
    „Deines Lichtes Glanz“, 1967;
    –Die Weihnachtsgesch. d. Lukas, 1959;
    weltl. Vokalmusik: mehrere Liederzyklen f. Solostimme bzw. Chor (u. a. „Heut u. ewig. Liederkreis nach Gedichten v. Goethe“, 1948/49) u. Instrumentalkomp. (u. a. Streichquartett;
    Serenade f. Orch.;
    3 Sinfonien);
    weitere Schr.:
    Der polyphone Satz, 2 Bde., I: Der cantus-firmus-Satz, 1943, ²1950, II: Übungen im doppelten Kontrapunkt u. im Kanon, 1957. – Musikal. Nachlaß: Staatsbibl. Berlin, Preuß. Kulturbes., Musikabt. u. Hzg.-August-Bibl., Wolfenbüttel; Mss. d. musiktheoret. W, biogr Unterlagen, Korr., Fotomaterial, Konzertprogramme:
    Stiftung Archiv d. Ak. d. Künste Berlin (SAdK).

  • Literatur

    A. Dürr, Gedanken z. Kirchenmusik-Schaffen E. P.s, in: Musik u. Kirche 31, 1961, S. 145-72;
    H. Poos, E. P.s Liederkreis f. Chor nach Gedichten v. Goethe „Heut u. ewig“, Stud. z. Personalstil d. Komp., 1965;
    FS E. P. zu seinem 70. Geb.tag am 12. Sept. 1971, hg. v. dems., 1971 (W-Verz., L, P);
    ders., Die Abendmahls-Motette aus d. „Passionsber. d. Matthäus“ v. E. P., in: Chormusik u. Analyse, Btrr. z. Formanalyse u. Interpretation mehrstimmiger Vokalmusik, hg. v. dems., 1983, Bd. 1, S. 267-75 (Notenteil: Bd. 2, S. 117-52);
    ders., E. P.s Chorlied „Anakreons Grab“, ebd., 2. Teil, hg. v. dems., 1997, Bd. 1, S. 233-46 (Notenteil: Bd. 2, S. 85-88);
    K. D. Hüschen, Stud. z. Motettenschaffen E. P.s, 1987;
    M. Heinemann, H. Poos (Hg.), P.-Stud. I, Analysen z. Schaffen d. J. 1926–49, 1996;
    MGG;
    New Grove;
    LThK²;
    LThK³.

  • Porträts

    zahlr. Fotos im Nachlaß (SAdK).

  • Autor/in

    Thomas Hochradner
  • Zitierweise

    Hochradner, Thomas, "Pepping, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 176-177 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739921.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA