Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Artisten ; Zirkusunternehmer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118723758 | OGND | VIAF: 3265761
Namensvarianten
  • Knie

Verknüpfungen

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Zitierweise

Knie, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118723758.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie stammt aus Österreich. Friedrich (1783–1850) studierte in Innsbruck Medizin, verliebte sich in eine Kunstreiterin, gab das|Studium auf und schloß sich um 1803 einer reisenden Künstlertruppe an. Er bildete sich zum Kunstreiter und Seiltänzer aus und begründete um 1806 eine eigene Künstlertruppe. Französische Soldaten, vor denen er auftrat, nahmen ihm seine dressierten Pferde weg. Bei einem Gastspiel in Innsbruck 1807 entführte er die schöne Baderstochter Antonia Stauffer (1786–1833) aus einem Kloster, wo ihr Vater sie vor ihm versteckt hatte, floh mit ihr nach Böhmen und heiratete sie. Friedrich und seine Kinder bildeten den Kern der Knieschen Truppe, die fortan mit großem Erfolg durch Deutschland, Österreich und die Schweiz zog. Der älteste Sohn Rudolf (1808–58) gründete später ein eigenes Unternehmen.

    Nach Friedrichs Tod übernahm der Sohn Karl (1813–60) die Leitung, während ein weiterer Sohn, Franz (1816–96), bis ins hohe Alter als Hochseilartist tätig war. Karls Nachfolger wurde sein Sohn Ludwig (1842–1909). Dieser und sein Bruder Charles (1845–91) bewarben sich 1866 – zunächst ohne Erfolg – um die Schweizer Staatsbürgerschaft. Der Krieg von 1870/71 führte zur zeitweiligen Auflösung des inzwischen aus etwa 20 Personen bestehenden Zirkusunternehmens, doch nach einigen Jahren konnten die Vorstellungen wieder aufgenommen werden; seit den 1880er Jahren gab es auch Abendvorstellungen bei künstlicher Beleuchtung. 1900 erwarb Ludwig mit seiner Familie in Gerlikon, Kanton Thurgau, das Schweizer Bürgerrecht. Sein ältester Sohn Louis (1880–1949) begründete einen eigenen Zirkus. Die übrigen 4 Söhne, Friedrich (1884–1941), Rudolf (1885–1933), Carl (1888–1940) und Eugen (1890–1955), bildeten ein berühmtes Artisten-Quartett. 1919 wandelten sie die „Arena Wwe. Ludwig Knie & Söhne“ in den „Schweizer National-Circus Knie“ um. Seit 1934 wurde dieser als AG geführt. Die Vorstellungen fanden nun in großen zwei- und später viermastigen Zelten statt, die Tausende von Zuschauern faßten. Zu den traditionell vorherrschenden artistischen Nummern kamen nun zunehmend Tierdressuren. Friedrichs Söhne Fredy (* 1920) und Rolf (* 1921), die seit 1941 gemeinsam mit dem Onkel Eugen den Zirkus leiteten, wurden durch ihre Pferde- beziehungsweise Elefantendressuren weltberühmt. Ihre Söhne Fredy (* 1946), Rolf (* 1949), Louis (* 1951) und Franco (* 1954) sind ebenfalls im Unternehmen tätig.

  • Literatur

    J. Wiedmer, Zirkus K., 1950;
    A. A. Häsler, K. -
    Gesch. e. Zirkus-Dynastie, 1968, ²1974 (viele P);
    M. Huber, Zirkus, Pferde u. d. K., 1969;
    K. Zeeb, Pferde, dressiert v. Fredy Knie, Eine Verhaltensstudie, 1974;
    I. Hensel, Zirkuskinder haben viele Freunde, 1974;
    H. P. Platz, Cirque - Zirkus - Circo, 1975;
    M. Baettig, Le Cirque en Suisse, in: Journal de Genève, 1975. - Ein Kap. aus d. Gesch d. Fam. K. behandelt C. Zuckmayers Stück
    „Katharina Knie“, 1929.

  • Autor/in

    Alfred A. Häsler
  • Zitierweise

    Häsler, Alfred A., "Knie" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 179-180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118723758.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA