Lebensdaten
1908 – 1968
Geburtsort
Karlsruhe
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Dirigent
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118721526 | OGND | VIAF: 2656560
Namensvarianten
  • Keilberth, Joseph
  • Keilberth, J.
  • Keilberth, Josef
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Zitierweise

Keilberth, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721526.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1882–1933), Kammermusiker (Solocellist) am bad. Staatstheater, S d. Friedrich (1844–1919), Militärmusikmeister in M., u. d. Elisabeth Heumann;
    M Anna (1888–1942), T d. Kaufm. Joseph Kögl in M. u. d. Anna Fischer;
    Karlsruhe 1936 Ingeborg (* 1912), Tänzerin am bad. Staatstheater, T d. Friedrich Schultze, Beamter der kaiserl. Werft in Kiel, dann Finanzbeamter in K., u. d. Maria Klein;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Durch den Beruf des Vaters wurde K. schon in jungen Jahren die Musik zum beherrschenden Lebenselement. 17jährig kam er als Korrepetitor an die Karlsruher Oper und diente sich hier, buchstäblich von der Pike auf, 1935 zum damals jüngsten Generalmusikdirektor (GMD) in Deutschland empor. 1940 trat er an die Spitze der Deutschen Philharmonie in Prag, und übernahm nach dem Zusammenbruch und einer abenteuerlichen Flucht die Leitung der Dresdner Oper. Seit 1950 erschien er außerdem als ständiger Gastdirigent in der Staatsoper Berlin. 1951 berief ihn das Philharmonische Staatsorchester Hamburg als seinen Chef, 1952 sicherte sich Wieland Wagner seine Mitwirkung als Bayreuther Festspieldirigent. Mit unentwegter Treue hing er an seinem ehemaligen Prager Orchester, den nunmehrigen Bamberger Symphonikern, die ihn zu ihrem Chefdirigenten erkoren. Dieses Amt behielt er auch bei, als er 1959 zum Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München ernannt wurde. 9 Jahre künstlerischen Wirkens waren ihm hier beschieden, bis er während einer Festspielaufführung von Wagners „Tristan und Isolde“ am Dirigentenpult tot zusammenbrach. – Ein Orchesterleiter von vorbildlicher Klarheit und Knappheit der gestischen Diktion, abhold jeder pultvirtuosen Schaustellung, von hohem künstlerischen Verantwortungsbewußtsein beseelt, verfügte K. über die Fähigkeit großräumig souveränen Aufbaus eines Symphoniesatzes oder Opernaktes, wobei es ihm weniger auf das bloße „Dirigieren“, mehr auf ein echtes „Musizieren“ ankam. Auf Orchester, Sänger und Publikum vermochte er, eine ausgesprochene Persönlichkeit, gleich suggestiv zu wirken. Seine besondere Liebe galt Mozart, Beethoven, Schumann, Wagner, Brahms und Bruckner. Unter den neueren Komponisten standen ihm Mahler, Reger, Richard Strauss, insbesondere aber Pfitzner, für dessen Schaffen er sich mit unermüdlicher Überzeugungstreue einsetzte, am nächsten.

  • Auszeichnungen

    Bayerischer Verdienstorden (1961).

  • Literatur

    W. E. v. Lewinski, J. K., 1968;
    G. Haußwald, in: Musica. H. 5, 1968, S. 366 f.;
    H. Grohe u. G. Rennert, in: Mitt. d. H. Pfitznerges. München, Sept. 1968, 23. F.;
    MGG VII (L) u. Suppl. (L): Riemann.

  • Porträts

    Lith. v. O. Dix. 1949. Abb. in: O. Dix, Das graph. Werk, 1970.

  • Autor/in

    Wilhelm Zentner
  • Zitierweise

    Zentner, Wilhelm, "Keilberth, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 408 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721526.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA