Lebensdaten
1838 – 1918
Geburtsort
Lennep bei Düsseldorf
Sterbeort
Honnef bei Bonn
Beruf/Funktion
Zeitungsverleger ; Druckereibesitzer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118717626 | OGND | VIAF: 57409557
Namensvarianten
  • Girardet, Wilhelm

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Zitierweise

Girardet, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118717626.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren wanderten als Réfugiés aus Mizoën/Dauphiné nach Burg b. Magdeburg ein;
    V Wilhelm (1804–82), Buchbindermeister in L., S d. Schuhmachermeisters Daniel in Stettin u. d. Anna Sophia Krause;
    M Anna Cath. (1808–81), T d. Joh. Matthias Schürmann u. d. Anna Maria Hilger;
    1) Lennep 1866 Elise (1843–88), T d. Wilh. Mönnigfeld, 2) 1894 Gertrud Hetzer (* 1867);
    6 K aus 1), 3 K aus 2), 3 der 4 Söhne traten in d. väterl. Verlagsunternehmen ein, u. a. Wilhelm (1874–1953), zunächst Leiter d. Züricher Filiale d. Verlags- u. Druckereibetriebe W. Girardet, seit 1906 d. Gesamtunternehmens, er erweiterte den Verlag durch Herausgabe weiterer Fachzss., übernahm 1912 d. „Essener Allg. Ztg.“, begründete d. ill. Zs. „Wochenschau“ u. errichtete e. Verlag f. wirtsch. u. techn. Lehrbücher, Paul (1878-1970), seit 1903 Leiter d. Düsseldorfer Verlagshauses, seit 1936 Alleininhaber, Hellmut (1902–73), Dr. rer. pol.; E Wilhelm (1902–96), Dr. iur., beide Ztg.verl. (beide s. Munzinger).

  • Biographie

    G. erkannte als junger Buchbindermeister die Bedeutung der Industrialisierung für das Zeitungswesen. Nach einer Buchbinderlehre im väterlichen Handwerksbetrieb zu Lennep verbrachte er 5 Gesellenjahre auf der Wanderschaft in England, Frankreich und der|Schweiz. 1865 wandte er sich der aufstrebenden Industriestadt Essen zu, um dort eine Buchbinderei zu gründen. Hieraus entwickelte sich bald darauf die „Buchdruckerei Wilhelm Girardet“. Zur Vermittlung von Angebot und Nachfrage an Arbeitskräften und Material und zur Verbreitung technischer und ökonomischer Kenntnisse gründete G. 1879 die Fachzeitschrift „Anzeiger für das Berg-, Hütten- und Maschinenwesen“. Der Erfolg ermöglichte 1881 die Errichtung eines großen graphischen Betriebes. 1882 folgte die Herausgabe der landwirtschaftlichen Zeitschrift „Feld und Wald“. Bis 1906 begründete G. die Tageszeitungen „Leipziger Generalanzeiger“, „Generalanzeiger für Elberfeld und Barmen“, „Generalanzeiger für Hamburg und Altona“, „Neue Hamburger Zeitung“, „Chemnitzer neueste Nachrichten“, „Tagesanzeiger für Stadt und Kanton Zürich“ und „Düsseldorfer Nachrichten“. Er gab ferner die Verbandszeitschrift des Sauerländischen Gebirgsvereins und die illustrierte Zeitschrift „Deutschland“, eine Monatsschrift zur Förderung der Heimatliebe und Heimatkunde, heraus. G.s nationale und liberale Einstellung kam in der unparteiisch-objektiven Berichterstattung seiner gesamten Zeitungen zum Ausdruck. Für alle Verlage wurden moderne Druckereibetriebe geschaffen, die in der Lage waren, größte Auflagen herauszubringen. Seine Gründerinitiative hat G. damit weit über das Essener Stammhaus hinausgeführt. Aus vorbildlicher sozialer Einstellung heraus gründete er unter anderem eine der ersten Pensionskassen Deutschlands. In der Stadt Essen übte er seinen Einfluß als langjähriger Stadtverordneter und Mitglied verschiedener Verwaltungsdeputationen aus. Seiner Freude an der bildenden Kunst diente er durch Förderung von Künstlern und Errichtung einer eigenen Kunsthalle; später wurde er Mitbegründer des Essener Museums. 1906 trat er von der Unternehmensleitung zurück und verbrachte seinen Lebensabend in Honnef.|

  • Auszeichnungen

    KR 1906;
    Ehrenbürger v. Honnef.

  • Literatur

    Industrielle, Vertreter Dt. Arb. in Wort u. Bild, o. J. (um 1920);
    F. Sielemann, Konzentrationsbewegungen im Ztg.gewerbe, Diss. Köln 1927;
    Gesch. d. Fam. G., in: 50 J. Hamburger Anz., Jubiläumsausg., 1938, Nr. 204;
    E. G. Krüger, Die Fam. G. im 18. Jh., o. J.;
    Sechs J.zehnte Zeitgeschehen im Spiegel d. Heimatztg., 1887-1945 Gen.anz. d. Stadt Wuppertal, 1954 (P);
    F. Pudor, Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Industriegebiet, Jg. 1952–54, 1957, S. 53 f.;
    H. Schröter, W. G., Essener Kommerzienräte, in: Die Heimatstadt Essen, Jb. 1959/60, 1960, S. 75 ff. - Zu S Wilhelm: G. Wilden, Gründer u. Gestalter d. Rhein-Ruhr-Industrie, 1951, S. 210. |

  • Quellen

    Qu.: Staatsarchiv Koblenz, Oberpräsidium.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Girardet, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 408-409 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118717626.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA