Lebensdaten
um 1460 – 1538
Geburtsort
wahrscheinlich Marburg/Lahn
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Bildschnitzer
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118714228 | OGND | VIAF: 3836159477872327990009
Namensvarianten
  • Jupan, Ludwig
  • Juppe, Ludwig
  • Jupan, Ludwig
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Zitierweise

Juppe, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118714228.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich ( 1483/84), Bürger u. Ratsherr in M., dort seit 1458 nachweisbar, S d. Ludwig, Bürger in Kassel, dann in M. u. d. Margarethe Wissener;
    M Ilud ( 1502/03), T d. Johannes Nedernhober, Bürger in Homberg/Efze, dann in M.;
    B Johannes, Dt.ordensherr u. Pfarrer v. Kirchhain, Georg ( 1521), Goldschmied, Siegelstecher in M., 1515-21 Amtsschultheiß, Rentmeister u. Ratsherr zu Blankenstein;
    - ⚭ Eilichen (Adelgunde) (tot 1546), T d. Ratsherrn Nederhofer in M.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Marburger Lateinschule verbrachte J. seine Lehrzeit vermutlich in Mainz und Frankfurt (etwa 1475-85); auch Nürnberger Einflüsse – namentlich von Adam Kraft – sind nicht auszuschließen. 1485 ließ sich J. als Meister in seiner Heimatstadt nieder. Vom Sommer 1493 bis zum Herbst 1495 verlegte er seine Werkstatt wahrscheinlich nach Frankenberg; 1498-1508 arbeitete er in Kalkar und kehrte dann nach Marburg zurück.

    Unter den zahlreichen Werken dieses äußerst produktiven, technisch versierten Meisters sind es vor allem jene in St. Nicolai zu Kalkar, die J.s Ruhm begründet haben. Er erhielt im Herbst 1498 durch Vermittlung des Goldschmieds Peter van Rijseren den Auftrag, den durch den Tod von Meister Arnt unvollendet gebliebenen Hochaltar von St. Nicolai fertigzustellen (1500); weitere Aufträge in Kalkar schlossen sich an. Verfolgte Arnt mit Sinn für die Architektur des Schreines eine rundplastische Konzeption, so begnügte sich J. mit der Herstellung thematisch geschlossener Relieftafeln. Das Umgehen von Schwierigkeiten, indem J. z. B. Hände im Gewand verbirgt, das geringe Formenrepertoire und die gleichförmige Charakterisierung der Gesichter zeigen die Grenzen von J.s schöpferischer Kraft auf. Dennoch kommt ihm unter den Bildhauern Hessens und des Niederrheins – hier nach dem Tode Arnts und vor dem Aufstieg Douwermanns und des Annenaltar-Meisters – besonderer Rang zu, zumal er durch sein reiches Werk die Themen- und Formenwelt des 15. Jh. seiner luth. Gegenwart in der Sprache seiner bürgerlichen Auftraggeber vermittelte.

  • Werke

    Marburg, bes. in: Elisabethkirche, Univ.-Mus., Schloß, Rathaus, Deutschordensmühle;
    Kalkar, St. Nicolai;
    Frankenberg, Liebfrauenkirche;
    Goch, Liebfrauenkirche;
    Xanten, Dom;
    Flechtdorf, Klosterkirche;
    Grünberg, Antoniterpräzeptorei;
    in d. Pfarrkirchen v. Appeldorn, Lüttingen, Grieth u. Üdem;
    im Dommus. Fulda, Kreisheimatmus. Kevelaer, Mus. f. Kunst u. Gewerbe Hamburg, Germ. Nat. Mus. Nürnberg; Vollst. W-Verz.
    b. F. Gerissen, 1969, s. L.

  • Literatur

    C. Justi, Johan v. d. Leyten u. L. J., in: Zs. f. Bildende Kunst 20, 1885, s. 259 ff.;
    W. Bücking,|Mitt. aus Marburgs Vorzeit, 1886;
    H. Neuber, L. J. v. Marburg, Ein Btr. z. Gesch. d. dt. Plastik am Ausgange d. MA, 1915;
    F. Küch, L. J., Eine Nachlese, in: Hessenkunst, 1920, S. 26 ff.;
    F. J. Nüß, Der Passionsaltar d. Meisters Loedewich in d. St. Nikolaikirche zu Kalkar, 1956;
    F. Gorissen, L. Jupan v. Marburg, Die Kunstdenkmäler d. Rheinlandes, Beih. 13, 1969 (W, L);
    ThB;
    M. Scholten-Neess, Die Madonna u. d. Könige, Eine Arb. d. L. J. im Kreisheimatmus. zu Kevelaer, in: Niederrhein. Bll. 1, 1965, S. 13 f.

  • Autor/in

    Friedrich Gorissen
  • Zitierweise

    Gorissen, Friedrich, "Juppe, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 699-700 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118714228.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA