Lebensdaten
1897 – 1969
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Neurologe ; Psychiater
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118705806 | OGND | VIAF: 47556608
Namensvarianten
  • Hoff, Hans

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Zitierweise

Hoff, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118705806.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf (1868–1929), Dr. med., prakt. Arzt in W.;
    M Magdalena Spitzer (1874–1967);
    B Herbert ( 1970), Psychiater in New York;
    - 1) 1931 ( 1932) Olga (* 1905), T d. Oberrechnungsrats Josef Božič u. d. Agnes Črnelič, 2) 1935 Herma (1904–63), Dr. med., T d. Grundbuchsdir. Josef Hauptfleisch u. d. Hermine Vonek, 3) 1968 Mascha (* 1933), T d. Philipp Medilanski u. d. Elsa Rübner;
    1 S aus 2).

  • Biographie

    H. schloß das Medizinstudium in Wien nach Militärdienst 1922 ab und trat in die psychiatrisch-neurologische Klinik unter J. Wagner-Jauregg ein. Dessen Nachfolger E. Pötzl bestellte ihn 1928 zum Assistenten, 1932 erreichte er die Venia legendi, 1936 wurde er Vorstand der Neurologischen Abteilung der Wiener Poliklinik. 1938 folgte er einer Berufung als Professor für Neurologie und Psychiatrie an die Royal Medical School in Bagdad, 1942 wurde er Assistant Professor im Neurologischen Institut und später im Presbyterian Hospital der Columbia University in New York. 1949 kehrte H. nach Wien zurück und übernahm den Lehrstuhl für Neurologie im Neurologischen Institut und gleichzeitig ein Primariat in der Neurologischen Heilanstalt Rosenhügel. 1950 wurde er zum|Vorstand der Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik ernannt.

    Vor 1938 beschäftigten H. vorwiegend neurologische Themen. Er bemühte sich um den Ausbau der Hirntumordiagnostik, arbeitete über Metalues und progressive Paralyse, über die Encephalitiden, über die Störungen der höheren Hirnleistungen (Aphasie, Agnosie, Apraxie). Themen über Epilepsie und multiple Sklerose leiteten über zu psychiatrischen und soziatrischen Fragestellungen. Bevorzugt beschäftigte er sich mit Fragen der Pharmakopsychiatrie, der Psychohygiene, der forensischen Psychiatrie, der psychiatrischen Rehabilitation und der Organisation des modernen psychiatrischen Krankenhauses. Er füllte seine Klinik mit neuem Geist und richtete Sonderstationen für Kinderpsychiatrie, für psychosomatische Störungen, für multiple Sklerose, für Rehabilitation von Schädel- und Hirnverletzten, zahlreiche Spezialambulanzen und Forschungslaboratorien ein. Arbeitstherapie wurde bei allen Formen von geistigen und neurologischen Störungen gepflegt. Auf H.s Initiative ging die Gründung des Genesungsheimes Kalksburg für Alkoholkranke und des Rehabilitationszentrums Lanzendorf für Schizophrene zurück. Er bemühte sich um die Resozialisierung jugendlicher Krimineller in der Bundeserziehungsanstalt Kaiser-Ebersdorf. Seine Bestrebungen um einen menschlichen Strafvollzug bei geisteskranken Kriminellen führten zur Gründung der Sonderanstalt Mittersteig.

    H. war als wissenschaftlicher Schriftsteller ungemein produktiv.|

  • Auszeichnungen

    Preis d. Stadt Wien f. Naturwiss. (1958), Mitgl. d. Obersten Sanitätsrates, Präs. d. Landessanitätsrates, Ständiger Ehrenpräs. d. Weltkongresse f. Neurol.

  • Werke

    u. a. (fast 600 Publ.) Experimentelle Unterss. üb. d. Eindringen d. Salvarsans in d. Zentralnervensystem, in: Jbb. f. Psychiatrie u. Neurol. 42, 1923;
    Lagebeharrung u. Körperschema, in: Mschr. f. Psychiatrie u. Neurol. 61, 1926 (mit P. Schilder);
    Die Lagereflexe d. Menschen, 1927 (mit P. Schilder);
    Die zentrale Abstimmung d. Sehsphäre, 1930 (Habil.schr.);
    Körpergefühl u. Körperbewußtsein, in: Wiener klin. Wschr. 45, 1932, H. 49;
    Die Physiolog. Aera d. Neurol., ebd. 62, 1950, H. 17;
    Die organ. Grundlagen d. Psychosen, ebd. 63, 1951, H. 1-5;
    Die Bedeutung d. zentral-vegetativen Steuerung beim Menschen, ebd., H. 10;
    Hirnchirurgie, 1933 (mit L. Schönbauer);
    Lehrb. d. Psychiatrie in arab. Sprache (Staatsedition Bagdad), 1939;
    Neue Wege d. Hirnpathol. u. Physiol. u. ihre Bedeutung f. d. Neurol. u. Psychiatrie, 1948 (mit Herma Hoff);
    Psychochirurgie, in: Wiener Med. Wschr. 100, 1950;
    Der Thalamus, s. Anatomie, Physiol. u. Pathol., in: Wiener Zs. f. Nervenheilkde. 3, 1950, H. 1;
    Lehrbuch f. Psychiatrie, 1956;
    Lehrb. d. Neurol., 1957;
    Bedeutung u. Grenzen d. Psych. Hygiene f. Psychiatrie u. Psychotherapie, 1958 (mit W. Spiel);
    Versuch e. Rehabilitation d. Schwerstkriminellen, Sonderanstalt Mittersteig, in: Österr. Juristen-Ztg. 21, 1966, H. 13 (mit W. Doleisch u. W. Sluga);
    Der Fortschritt u. d. Begrenzung d. psyohopharmakolog. Therapie, in: Psychiatr. Neurol. u. med. Psychol. 19, 1967, H. 12 (mit G. Hofmann).

  • Literatur

    Festschr. z. 60. Geb.tag, in: Wiener Zs. f. Nervenheilkde. u. deren Grenzgebiete 15, 1958 (mit Widmung v. O. Pötzl, S. 5-14, P);
    O. H. Arnold u. H. Tschabitscher, in: Wiener Med. Wschr. 117, 1967 (P);
    dieselben, Die Wiener Neurolog.-Psychiatr. Schule unter H. H, ebd.;
    F. Seitelberger, in: Wiener klin. Wschr. 79, 1967 (P) u. 81, 1969 (P);
    ders., in: Wiener Med. Wschr. 119, 1969 (P);
    E. Ringel, in: Wiss. u. Weltbild 22, 1969, H. 4;
    H. Reisner, in: Wiener Zs. f. Nervenheilkde. 27, 1989;
    A. K. Bernath, in: Amer. Journal of Psychiatry 126, 1969, S. 1178;
    Die Klinik Hoff, hrsg. v. d. Wiener Med. Ak., 1971 (W-Verz.).

  • Porträts

    Ölgem. v. A. Gerstenbrand (Wien, Neurolog.-Psychiatr. Univ.klinik);
    Ölgem. v. dems. u. Radierung v. V. Slama (im Bes. v. Frau Mascha Hoff).

  • Autor/in

    Marlene Jantsch
  • Zitierweise

    Jantsch, Marlene, "Hoff, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 383-384 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118705806.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA