Lebensdaten
gestorben Mitte 13. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Minnesänger
Konfession
-
Normdaten
GND: 118701800 | OGND | VIAF: 62343138
Namensvarianten
  • Hartmann von Starkenberg
  • Starkenberg, Hartmann von
  • Hartmann von Starkenberg
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Orte

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Zitierweise

Starkenberg, Hartmann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701800.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Identifizierung des Autors der drei auf Bl. 256v –257 r der Manessischen Liederhandschrift (C) überlieferten Minnelieder muß spekulativ bleiben. Aufgrund sprachlicher Kriterien und der kontextualen Tradierung in C zwischen den österr. Sängern von Trostberg (Tirol?) und von Stadegge (Steiermark) ist seine Zugehörigkeit zu den auf Burg Imst im Pitztal ansässigen v. Starkenberg am wahrscheinlichsten, zumal zwischen 1260 und 1276 ein Hartmann als Angehöriger dieses Tiroler Ministerialengeschlechts urkundlich bezeugt ist. Das Wappen in der Miniatur der Manesse-Handschrift, die, wohl als Namensanspielung, einen Ritter beim Schmieden eines Helms zeigt, stimmt nicht mit dem der Starkenberger überein.

    Die Kanzonenform der drei Lieder wie auch die Natureingänge der Lieder II und III sind traditionell, wobei die Töne der beiden Lieder Variationen des gleichen Modells bieten (Aufspaltung der letzten bzw. der vorletzten Zeile durch Binnenreim); Ton III ist zudem identisch mit Ton I des einem Odenwälder Dienstmannengeschlecht entstammenden Minnesängers von Buchein. In den Botenliedern I und II wendet sich der Sänger aus der Ferne, wohl Italien, an die Minnedame: Während in Lied II ein Bote von „tiutschen landen“ zur Geliebten geschickt werden soll, will der Sänger in Lied I der Dame seine „swaere“ durch einen möglicherweise auf einer Wallfahrt ausgesuchten Heiligen mündlich mitteilen lassen, entscheidet sich dann jedoch, das Lied selbst als Boten zu schicken. In Lied III verspricht der Sänger, seine Dame durch ritterliche Taten zu feiern.

  • Werke

    C.v. Kraus (Hg.), Dt. Liederdichter d. 13. Jh., ²1978, S. 141 f.

  • Literatur

    ADB 35;
    J. Schatz, in: Zs. d. Ferdinandeums f. Tirol, 3. F., 45, 1901, S. 177–81;
    E. Jammers, Das kgl. Liederbuch d. dt. Minnesangs, 1965, S. 75 f., 131 f. u. 290 f.;
    L. Rettig, H. v. S., 1973;
    J. Bumke, Ministerialität u. Ritterdichtung, 1976;
    Kosch, Lit.Lex.³ VII, Sp. 401 f.;
    Vf.-Lex. MA ² III, Sp. 526 f. (L).

  • Porträts

    P Miniatur, 14. Jh. (Univ.bibl. Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Gr. Heidelberger Liederhs., Codex Manesse, fol. 256v).

  • Autor/in

    Norbert H. Ott
  • Zitierweise

    Ott, Norbert H., "Starkenberg, Hartmann von" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 73-74 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701800.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Starkenberg: Hartmann v. St., Minnesänger. Man wird ihn nicht mit der österreichischen Familie in Zusammenhang bringen dürfen, aus der jener Gundaker von Starkenperc stammte, welcher 1224 zu Frisach mit Ulrich von Liechtenstein turnierte (Frauendienst Lachmann 67,13): deren Name lautet meist Starhenberg und ein Hartmann läßt sich unter ihnen nicht nachweisen. Das ist der Fall bei der mächtigen tirolischen Ministerialenfamilie von Starkenberg, in der 1260 ein Hartmann urkundlich erscheint. Dies wird wol der Dichter sein. Seine drei von der großen Heidelberger Liederhandschrift bewahrten Gedichte zeigen in einfachen Formen rein höfischen Charakter, wie es seiner Heimath, wo sich am längsten ritterliches Leben und ritterliche Dichtung erhalten hat, gemäß ist. Das dritte ruft zu sommerlicher Freude und Frauendienst auf, feiert die Geliebte, in deren Dienst Schild und Speer erkrachen müsse. Das zweite ist in der Fremde verfaßt: Heide und Plan mischen sich mancherlei Farbe, sein Herz sehnt sich nach der fernen Liebsten; er sucht einen Boten an sie und wollte, wenn er einen Deutschen dazu fände, ihn auf Händen tragen. Offenbar befindet er sich in Italien. Und hier scheint auch das erste Gedicht entstanden zu sein, das originellste: im Jahr vorher hat er sein Land verlassen, aber das hat ihm nichts genützt; vergeblich hat er dort ein Heiligenbild, das sonst jedem einen Wunsch gewährt, gebeten, der Geliebten seinen Liebeskummer mitzutheilen. Sie weiß immer noch nicht, was ihn drückt. Nun schwankt er, wie er sie der Ehre gemäß|aufklären soll, und da. er keinen Boten hat, entschließt er sich, ihr dieses Lied selbst als Boten zu senden, aus dem sie selber alles merken werde.

    • Literatur

      von der Hagen, Minnesinger II, 73 f.; III, 662; IV, 413 ff.

  • Autor/in

    Burdach.
  • Zitierweise

    Burdach, Konrad, "Starkenberg, Hartmann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 495-496 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701800.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA