Lebensdaten
1869 – 1936
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118701282 | OGND | VIAF: 27169993
Namensvarianten
  • Hampe, Karl Ludwig
  • Hampe, Karl
  • Hampe, Karl Ludwig
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Zitierweise

Hampe, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701282.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Eduard (1817–1903), Buch- u. Musikalienhändler in B., S d. Ludwig (1779–1818), Dr. med., Arzt in B. (s. BLÄ);
    M Betty Frieder. (1834–98), T d. Gg. Hütterott in B. u. d. Marie Carol. Klake;
    B Theodor (s. 2);
    1903 Lotte, T d. Carl Frdr. Herm. Rauff u. d. Martha Hildebrand;
    4 S, 3 T.

  • Biographie

    Maßgebend für H.s wissenschaftlichen Werdegang war neben frühen durch Elternhaus und Schule vermittelten Eindrücken vor allem der Einfluß seines Lehrers Paul Scheffer-Boichorst, in dessen berühmten Seminar an der Berliner Universität er in die aufs äußerste verfeinerten Methoden der kritischen Erforschung mittelalterlicher Geschichtsquellen eingeführt wurde und auch für die inhaltliche Ausrichtung seiner künftigen Arbeit nachhaltige Anregungen empfing. Bei ihm promovierte er 1893 mit einer umfangreichen „Geschichte Konradins von Hohenstaufen“ (1894, Neudruck mit Anhang von H. Kämpf 1940) und trat dann als Mitarbeiter bei den Monumenta Germaniae ein. Hier konnte er seine methodologische Schulung durch unmittelbaren Umgang mit der handschriftlichen Überlieferung noch weiter vervollkommnen, besonders auch auf zwei ausgedehnten Studienreisen nach England und Frankreich, wo seine systematische Suche in Archiven und Bibliotheken einen ungewöhnlich reichen Ertrag bis dahin unbekannter Materialien zur mittelalterlichen Reichsgeschichte erbrachte. Zugleich lenkte die ihm bei den Monumenta übertragene Aufgabe, die Bearbeitung von Briefen der Karolingerzeit, sein dauerndes Interesse auf diese neben Urkunden und Chroniken damals noch weniger beachtete Quellengattung. Durch zahlreiche, ihren Stoff aus neu gefundenen Einzelstücken oder bislang noch nicht voll ausgewerteten Briefsammlungen schöpfende Untersuchungen und Bücher hat er diesem in der Folge rasch aufblühenden Sondergebiet mittelalterlicher Quellenforschung starke Antriebe vermittelt. Inzwischen hatte er sich 1898 in Bonn habilitiert, um 1903 als ordentlicher Professor nach Heidelberg zu gehen, wo er trotz späterer ehrenvoller Rufe nach Frankfurt und Berlin bis zu seinem Lebensende blieb. Und hier in Heidelberg entstanden nun neben vielen weiteren Einzelstudien, entsprechend seinem stärker als bei Scheffer-Boichorst ausgebildeten Drang zur eigentlichen Geschichtsschreibung, eine Anzahl von größeren Darstellungen, die seinen Namen vor allem bekannt gemacht haben. So zuerst seine „Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer“ (1908, 111963, ab 7. Auflage bearbeitet von F. Baethgen), sodann die Essay-Sammlung „Herrschergestalten des deutschen Mittelalters“ (1927, ²1933) und endlich sein umfassendstes Werk „Das Hochmittelalter. Geschichte des Abendlandes von 900-1250“ (1932, ⁴1953 mit Nachwort von G. Tellenbach), das im Unterschied zu der erstgenannten „Kaisergeschichte“ das Zeitalter der Ottonen und die Geschichte der übrigen, nicht zum Reich gehörigen Völker miteinbezieht und auch die gesamte kulturelle Entwicklung der Epoche in großen Zügen zur Darstellung bringt. Was alle diese Bücher auszeichnet, ist die überall spürbare Verbindung einer auf gründlichster Einzelforschung beruhenden, nie versagenden Beherrschung des gesamten wissenschaftlichen Rohstoffes mit einem hohen Maß von künstlerischer Gestaltungskraft, die ihnen auch über die engeren Fachkreise hinaus in weiten Schichten der Bildungswelt ein starkes und nachhaltiges Interesse sicherte. Insofern darf man H. bei allen Unterschieden der geschichtlichen Auffassung und des Stils der Darstellung, wie sie durch den Wandel der Zeiten bedingt sind, dem ersten großen Geschichtsschreiber dieser bedeutenden Epoche des Mittelalters, Wilhelm von Giesebrecht, mit voller Berechtigung an die Seite stellen.

  • Literatur

    F. Baethgen, in: Archiv f. Kulturgesch. 27, 1937, S. 1 ff. (vollst. W-Verz.), wieder in: ders., Mediaevalia 2, 1960, S. 480 ff. (ohne W-Verz.);
    P. E. Schramm, in: HZ 154, 1936, S. 438 f.;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Friedrich Baethgen
  • Zitierweise

    Baethgen, Friedrich, "Hampe, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 599 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118701282.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA