Dates of Life
1900 – 1961
Place of birth
Sollstedt (Eichsfeld)
Place of death
Antweiler (Eifel)
Occupation
Industriechemiker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118699822 | OGND | VIAF: 8182004
Alternate Names
  • Haberland, Ulrich Klaus Walther Werner
  • Haberland, Ulrich
  • Haberland, Ulrich Klaus Walther Werner
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Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Haberland, Ulrich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118699822.html [03.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Hermann (1860–1911), Pfarrer in S., S d. Ackerbürgers Joachim Frdr. in Seehausen/Altmark u. d. Marie Griep;
    M Martha (1865–1943), T d. Färbereibes. Karl Ferd. Könnecke in Egeln u. d. Wilhelmine Rohde;
    Halle/S. 1926 Ilse (* 1905), T d. Fabrikbes. Lothar Könnecke u. d. Henriette Freese;
    4 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    H. zog nach dem frühen Tode des Vaters mit der Mutter nach Halle, wo er die lateinische Hauptschule der Franckeschen Stiftungen besuchte. 1919-24 studierte er an der Universität Halle Naturwissenschaften mit dem Hauptfach Chemie und wurde 1924 bei Daniel Vorländer zum Dr. phil. promoviert. Seit 1923 war er Assistent am dortigen Chemischen Institut. Danach arbeitete er in Hannover bei einer Schwefelsäure-Superphosphat- und Mineralfarbenfabrik. 1928 begann er seine Tätigkeit im Werk Uerdingen der damaligen IG-Farbenindustrie AG. Ihm wurde zunächst die Aufgabe gestellt, aus dem bei der Anilinfabrikation anfallenden Eisenoxyd brauchbare Verkaufsprodukte zu schaffen. Die Arbeiten führten zur Entwicklung der Eisenoxydpigmente, die heute noch interessante Verkaufsprodukte auf dem Chemie-Markt sind. Für seine in Uerdingen gemachten Erfindungen erhielt H. in den Jahren 1930-38 mehrere Patente.

    Die Unternehmensleitung erkannte bald, daß H. nicht nur über ausgezeichnete chemische und betriebstechnische Kenntnisse verfügte, sondern auch über Tatkraft und Organisationstalent. 1931 wurde er Abteilungsleiter, 1935 Prokurist und 1937 Direktor des Werkes Uerdingen. 1943 wurde er an die Spitze des Werkes Leverkusen berufen, und noch im gleichen Jahre wurde ihm die Gesamtleitung der „Betriebsgemeinschaft Niederrhein“ mit den 4 Werken Leverkusen, Dormagen, Uerdingen und Elberfeld übertragen. In den|schwierigen letzten Kriegsjahren mußte er als deren Leiter mit Rohstoff- und Transportschwierigkeiten, Arbeitskräftemangel und Bombenschäden fertig werden.

    1945 sollte die IG-Farbenindustrie nach dem Willen der Alliierten in mehrere voneinander unabhängige Firmen aufgelöst werden. Produktionsanlagen wurden demontiert, Patente und Warenzeichen beschlagnahmt. Mit Zielstrebigkeit, persönlichem Mut und Verhandlungsgeschick nahm H. den fast aussichtslos erscheinenden Kampf um den Wiederaufbau der Werke auf. Er hatte vor allem mit Versorgungsschwierigkeiten, Produktionsbehinderungen und Forschungsverboten fertig zu werden. Es galt, trotz aller politischen, wirtschaftlichen und juristischen Einengungen zu einer sinnvollen, international konkurrenzfähigen Unternehmenseinheit zu kommen und den nach 1933 aufgegebenen Anschluß an die wissenschaftliche und technische Entwicklung der Welt zu finden. Nach jahrelangem Ringen gelang es H., ein existenzfähiges Unternehmen zu schaffen, die 1951 gegründete „Farbenfabriken Bayer AG“, die aus dem Zusammenschluß der 4 „niederrheinischen Werke“ unter Einbeziehung der AGORG entstand. Bei seinem Tode hatte das Bayerkreuz wieder Weltgeltung, 60 000 Menschen stellten Produkte im Werte von 2,8 Milliarden DM her. In dieser Zeit mußte H. mit großem Unternehmermut risikoreiche Investitionen im In- und Ausland verantworten. – Auch die Verbindung der Wissenschaft mit der Praxis lag H. am Herzen. Er ließ neue Laboratorien schaffen, die dem Weltniveau entsprachen, und nahm starken Anteil an der Entwicklung neuer Produkte für fast alle Lebensbereiche. Er schuf Kontakte zwischen den industriellen Forschungsstätten und den Universitäten.

    H. trat für die Schaffung eines europäischen Wirtschaftsraums ein. Im Rahmen des Ausbaus des Bayer-Sozial-Programms förderte er die Eigentumsbildung der Arbeitnehmer, denen er den Bau von Eigenheimen und den Aktienerwerb zu Vorzugspreisen ermöglichte.|

  • Awards

    Dr. rer. pol. h. c. (Bonn), Dr. rer. nat. h. c. (TH Aachen), Dr. rer. nat. h. c. (Köln) (alle 1960), Senator d. Max-Planck-Ges., Vors. d. Außenhandelsbeirats beim Bundeswirtsch.-min., Mitgl. d. Dt. Atomkomm., Carl-Duisberg-Plakette.

  • Works

    Mikrobestimmungen v. Schmelz- u. Übergangspunkten flüssig-kristalliner Substanzen, Diss. Halle 1924;
    Sonderdruck Ehrung U. H. mit Vortrag anläßlich d. Ehrenpromotion in Bonn am 14.12.1960, 1961. Zahlr. Artikel in in- u. ausländ. Zss. u. Ztgg. - vollst. Verz. im Dt. Industrie-Inst., Köln.

  • Literature

    K. H. Herchenröder, Neue Männer an d. Ruhr, 1958, S. 71-77 (P vor S. 65);
    Angewandte Chemie 72, Nr. 24 v. 21.12.1960;
    Bayer-Berr. 6, 1960, 8, 1961;
    Unser Werk 12, 1960 u. Sonderausg. 1961. - Würdigungen
    in zahlr. Ztgg. u. Fachzss. 1960 u. 1961.

  • Portraits

    v. P. M. Padua, 1957 u. 1961, u. v. S. Stoitzner, 1962 (2 b. d. Farbenfabriken Bayer, 1 in Bes. v. Frau Ilse Haberland, Köln).

  • Author

    Ingrid Bauert-Keetman
  • Citation

    Bauert-Keetman, Ingrid, "Haberland, Ulrich" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 392-393 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118699822.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA