Lebensdaten
1864 – 1920
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Sanatorium Hornegg bei Gundelsheim/Neckar
Beruf/Funktion
Dichter ; Redakteur ; Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118683829 | OGND | VIAF: 62342738
Namensvarianten
  • Flaischlen, Cäsar Otto Hugo
  • Stuart, Cäsar (Pseudonym)
  • Flaischlen, Cäsar
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Zitierweise

Flaischlen, Cäsar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683829.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus schwäb. Pfarrersfam.;
    V Gottlieb Frdr., württ. Major, S d. Pfarrers Markus in Niederstotzingen u. Nellingen u. d. Joh. Frieder. Christiane Goes;
    M Antonie Clara Sonnenkalb;
    Hamburg 1910 Edith (* 1879), T d. Joh. Frdr. Wilh. Ludw. Klapp, Offz.

  • Biographie

    F. verbrachte den größten Teil seiner Kindheit im idyllischen Ellwangen. Als Jungbuchhändler kam er nach Brüssel und Bern, hörte dann germanistische und philosophische Vorlesungen in Berlin, Heidelberg und Leipzig, wo er mit einer Arbeit über den Dramatiker O. H. von Gemmingen promovierte. 1891 ließ er sich in Berlin nieder und geriet in den Bann der naturalistischen Bewegung. Seine Dramen „Toni Stürmer“ (1893) und „Martin Lehnhardt“ (1895), die sich mit den leiblichen, seelischen und religiösen Nöten der Jugend beschäftigen, sind von nahezu ausweglosem Lebens- und Kulturpessimismus. 1895 festigte sich seine bürgerliche Existenz durch den Eintritt in die Redaktion der Kunstzeitschrift „Pan“, die er bis zu ihrer Auflösung 1900 leitete. In menschlich ergreifendem Ringen kämpfte er sich zu wachsendem Lebens- und Zukunftsglauben durch, der in seinem größten Erfolgswerk „Von Alltag und Sonne“ (1898) bezeichnenden Niederschlag findet.

    Mit diesen „Gedichten in Prosa“ gelangt F. zu der seinem dichterischen Ausdruckswillen gemäßen Form, obwohl ihm diese stets nur Mittel zur Bekundung seines von vorwiegend ethischen Impulsen beseelten Innern bedeutet hat. Der autobiographische Zug tritt ebenso in „Jost Seyfried“ (1904) zutage, einem aus losen Blättern poetischer Stimmungen und kunstphilosophischer Betrachtungen zusammengesetzten Brief- und Tagebuchroman. Unter Ablehnung der naturalistischen Theoreme gelangt Jost Seyfried zur Rechtfertigung der Kunst als Trägerin sittlicher Werte im Dienste der Menschheitserziehung. Ähnliche Grundgedanken breiten die weiteren Werke, oft in Form von Spruchweisheiten geprägt, in mannigfachen Varianten aus. Nicht zu übersehen sind die Gedichtbände in schwäbischer Mundart „Vom Haselnussroi“ und „Von Derhoim und Drauße“, in denen der heimatliche Dialekt unter Verzicht auf derbkomische Wirkungen die Würde dichterischer Aussage zurückzugewinnen strebt. Gegen Ende seines Lebens zog sich F. mehr und mehr in das Kocherstädtchen Ingelfingen zurück.

  • Werke

    Weitere W u. a. Im Schloß d. Zeit, Sylvesterparaphrase, 1894. – Hrsg.: Böcklin-Tagebuch, Rudolf Schicks Aufzeichnungen üb. Arnold Böcklin, 1900.

  • Literatur

    W. Holzamer, C. F., in: Das literar. Echo 4, 1902;
    G. Muschner-Niederführ, C. F., 1903;
    F. Thiess, C. F., Essay, 1914;
    E. Geisser, C. F. z. Gedächtnis. 1920;
    A. Bödk, C. F., Diss. Wien 1921;
    M. Lang, Vorwort zu Von Derhoim u. Drauße,: 1924: G. Stecher, C. F., Kunst u. Leben, 1924 (P);
    R. Krauß, in: Württ. Nekr. f. d. J. 1920 u. 1921, 1928, S. 93-101 (L);
    Soergel;
    H. Ulbrich-Hannibal, C. F. u. Pommern, in: Ostdt. Mhh. 15, 1934/35;
    DBJ II (Tl. 1920, W, L);
    Kosch, Lit.-Lex. (W).Vertonungen:
    J. Haas, 6 Gedichte v. C. F. f. hohe Singstimme u. Klavier, op. 48.

  • Quellen

    Qu.: Nachlaß (Marbach/N., Schiller-Nat.mus.).

  • Porträts

    Lith. u. Ölgem. v. G. L. Meyn (Marbach/N., Schiller-Nat.mus.);
    Ölstudie v. H. E. Linde-Walther (Abb. ebd.).

  • Autor/in

    Wilhelm Zentner
  • Zitierweise

    Zentner, Wilhelm, "Flaischlen, Cäsar" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683829.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA