Lebensdaten
erwähnt 1524, gestorben 1540
Geburtsort
Ochsenfurt
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118681249 | OGND | VIAF: 41887098
Namensvarianten
  • Dungersheim, Hieronymus
  • Dungerschym, Hieronymus
  • Dungersheym, Hieronymus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dungersheim, Hieronymus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681249.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Dungersheim: Dr. Hieronymus D. von Ochsenfurt ist laut seiner eigenhändigen Niederschrift (auf den inneren Holzdeckeln des Einbandes eines|Exemplars einiger seiner Druckschriften in 4., das er 1524 der Bibliothek des großen Fürstencollegiums in Leipzig schenkte, Leipziger Universitätsbibliothek, Pontificiorum Scripta Antilutherana Vol. XLIV. Kirchengesch. 991) geboren und getauft Montags 22. April 1465 zu Ochsenfurt a. M.; er besuchte 7 Jahre alt die Schule daselbst und seit 1479 auswärtige Lehranstalten; 1484 nach Ostern bezog er die Universität Leipzig, wurde 1485 Baccalaur unter M. Andreas von Wunsiedel, 1489 Magister unter M. Johann de Spira, 1493 cursor in theologia, empfing 1495 in Würzburg die Priesterweihe, hielt am Tage seines Patrons Bartholomäus Ap., Montag 24. August, seine erste Messe und wurde Prediger in Chemnitz; 1496 war er in Köln, um Lic. theol. zu werden, kehrte 1497 nach Leipzig zurück und las hier wiederholt über die Sententias Lombardi und seine Vorlesungen darüber, „Epithomata“, sind dreimal gedruckt worden. 1501 ward er zum Prediger der Hauptkirche St. Mariä zu Zwickau angenommen, wo er um der Redlichkeit der Leute willen 4 Jahre blieb. 1503 wurde er mit Zweien des Zwickauer Rathes in Geschäften, die sie zu glücklichem Ende brachten, zum Legaten Cardinal Raimund Peraudi von Gurk geschickt, den sie in Wittenberg antrafen, wo er die Universität einwies und die Stiftskirche einweihte. 1504 nach Ostern zog er, von den Zwickauern beschenkt und von der Leipziger Theologenfaculät empfohlen, nach Italien, wurde in Siena am 24. August Doctor theologiae, kehrte am 29. Juni 1505 nach Leipzig zurück, las wieder, wurde 1506 Collegiat des großen Fürstencollegiums und war im Sommer 1510 Rector. 1513 war er mit dem Ordinarius Johann Eisleben als Abgeordneter Herzog Georgs beim Bischofe Johann III. v. Schönberg in Zeitz, 1518 von Seiten der Universität bei der Krönung des Meißner Bischofs Johann VII. v. Schleinitz und überreichte in Gemeinschaft mit dem Rector und dem Decan der facultas artium einen Ehrenbecher, der 30 Gulden und einige Groschen gekostet hatte. Seit dem 20. März 1518 etwa bis September 1519 führte er streitvollen Briefwechsel mit Luther, den dieser, wie es scheint, eröffnete. 1522 war er Gehülfe des Meißner Bischofs Johann VII. bei der unglücklichen Visitation in Herzberg 2. April, Lochau, Torgau, Schmiedeberg, Wurzen und Colditz. 1525 ging er als Prediger, nicht als Pfarrer nach Mühlhausen (vgl. Chrosner). Er starb Dienstag oder Mittwoch, 2. oder 3. März 1540 in seiner Wohnung im großen Fürstencollegium zu Leipzig, die er gänzlich hatte verschmutzen und verfallen lassen, hinterließ aber über 1000 Gulden Vermögen, die er, ohne die Universität irgendwie zu bedenken, durch Testament anderswohin vermacht hatte. Er genoß lange großen Ruhm als Gelehrter und hatte sehr viel Bücher geschrieben, mußte aber die gänzliche Entwerthung derselben durch den Geist der neuen Zeit erleben. Von seinem großen Geiz wußte noch 1558 Wilhelm Lindner in den Katzipori Ergötzliches zu berichten.

    • Literatur

      Vgl. Stigelii Poëmata, ed. 3. Ienae 1600. 8. pag. 457 s. Conr. Wimpinae Centuria ed. Merzdorf. Lips. 1839. p. 91—94 no. XCIV.

  • Autor/in

    Seidemann.
  • Zitierweise

    Seidemann, "Dungersheim, Hieronymus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 473-474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681249.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA