Lebensdaten
1780 – 1849
Geburtsort
Horst
Sterbeort
Minden
Beruf/Funktion
Mechaniker ; Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118679597 | OGND | VIAF: 59878257
Namensvarianten
  • Dinnendahl, Johann

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Zitierweise

Dinnendahl, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118679597.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Franz s. (1);
    1812 Chr. Gertrud, T des Joh. Hermann Funcke, Gastwirt in Essen, u. der Maria Ther. Peres.

  • Biographie

    Wie sein Bruder Franz war D. technisch hochbegabt. Um 1815 war er Leiter der Mülheimer Kohlengruben Wiesche und Rosendelle, an denen er wie auch an anderen Bergwerken des Reviers beteiligt war. Gemeinsam mit seinem Bruder betätigte er sich als Maschinenbauer. Als 1820 die „Gebrüder Dinnendahl, Mechaniker“ in Essen und Mülheim ihre Eisenschmelzen gründeten, übernahm D. die kaufmännische und technische Leitung der Mülheimer „Dinnendahl-Hütte“, deren Weiterausbau zu einer Maschinenfabrik und einem Hochofenwerk er energisch und zielstrebig betrieb. Im „Offiziellen Adreßbuch für Rheinland-Westfalen“ 1833 heißt es: „D. J. - Mechaniker, Mühlenbesitzer, Eisengießerei, Dampfmaschinenbauer, Frucht- und Mehlhandlung“. Mit dem Ruhrorter Kaufmann Friedrich Wilhelm Liebrecht als finanziellem Partner beantragte er 1831 die Konzessionierung zweier Hochofenanlagen, des nunmehr „Friedrich Wilhelm-Hütte“ genannten Mülheimer Werks und einer Eisenhütte „Sankt Johannes“ in Ruhrort. Liebrecht trat vom Vertrag zurück, und D. erhielt daher eine Konzession 1831 nur für die Mülheimer Hütte „zur Etablierung eines Eisenhüttenwerks auf Steinkohlen-Coaks“. Mit Steinkohlenkoks ein „dem englischen Eisen gleichwertiges deutsches Eisen“ zu erschmelzen, war das Streben D.s, der in England Umschau gehalten hatte. Mit der Partnerschaft zweier angesehener finanzkräftiger rheinischer Fabrikanten, Friedrich August Deus und Heinrich Moll, erhoffte er die Verwirklichung seines Planes, den die Gutehoffnungshütte durch wiederholten Einspruch bei der preußischen Regierung bekämpfte, allerdings ohne Erfolg.

    Ehe noch der Hochofenbau begonnen hatte, schied D. aus, für den 1837 Peter Goering (Düsseldorf) als Teilhaber eintrat. 1849 starb er in Minden als Besitzer der Eisengießerei zur Grille, also in der gleichen Zeit, da die Friedrich Wilhelm-Hütte (Deus, Moll und von Eicken) auf dem inzwischen erbauten Kokshochofen mit Erfolg Eisenerz niederschmolz, eine technische Pionierleistung von umwälzender Bedeutung.

    Noch bestehen die Schöpfungen der Gebrüder D., die Friedrich Wilhelm-Hütte in Mülheim und die Essener Kunstwerker-Hütte, die in dem Essener Werk Dinnendahl der Westfalia Dinnendahl Gröppel AG fortlebt.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: W. Grevel, Anfänge d. Eisenindustrie im Stift Essen, in: Btrr. z. Gesch. v. Stadt u. Stift Essen, H. 2, 1881;
    ders., Übersicht d. Gesch. d. Landkreises Essen, ebd., H. 6, 1883;
    C. Matschoß, F. D., Lb. e. Dt. Kunstmeisters, ebd., H. 26, 1905, S. 1-52;
    ders., Kunstmeister D., der Begründer d. heim. Maschinenbaus, in: Heimatbll. f. d. Industriegebiet, 1921;
    ders., F. D., in: Rhein.-Westfäl. Wirtschaftsbiogrr. I, H. 3, 1932, S. 357-72 (L, P);
    A. v. Waldthausen, Gesch. d. Zeche Sälzer u. Neuak in Essen, 1902;
    P. Neubaur, Mathias Stinnes u. sein Haus, 1908;
    A. Ph. Vollmer, Handel, Industrie u. Gewerbe in d. ehem. Stiftsgebieten Essen u. Werden, 1806-13, in: Btrr. z. Gesch. v. Stadt u. Stift Essen, H. 31, 1909;
    Aus d. Gesch. d. Frdr. Wilh.-Hütte zu Mülheim/Ruhr, 1820-1905, bearb. v. A. Wiedenhoff u. H. Mertens, 1942.

  • Autor/in

    Karl Mews
  • Zitierweise

    Mews, Karl, "Dinnendahl, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 732-733 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118679597.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA