Lebensdaten
erwähnt 1082, gestorben 2. Hälfte 11. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Geschichtsschreiber
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118674854 | OGND | VIAF: 264531277
Namensvarianten
  • Bruno von Magdeburg
  • Brun von Magdeburg
  • Bruno von Magdeburg
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Brun von Magdeburg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674854.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Brun lebte in der näheren Umgebung des Erzbischofs Werner von Magdeburg (1063–78) und nach dessen Tod als Familiar bei Bischof Werner von Merseburg (1059–93), dem er sein 1082 geschriebenes Buch über den Sachsenkrieg widmete. B. ist wohl nicht der Kanzler Hermanns von Salm gewesen; er war Magdeburger Kleriker und ist vielleicht identisch mit dem 1100 urkundlich genannten Magdeburger Domscholaster Brun - Die 131 Kapitel seines Werkes geben nach einer negativ entstellenden Schilderung der Jünglingsjahre Heinrichs IV. die anschauliche, z. T. auf Augenzeugenberichten beruhende Geschichte eines Ausschnitts der zeitgenössischen Kämpfe bis zur Krönung des Gegenkönigs Hermann (26. 12.1081). Die Erzählung ist flüssig und gewandt, in literarisch gehobenem und durch Klassikerzitate bereichertem Stil. Trotz der antikaiserlichen Tendenz, trotz des starken sächsischen Stammespatriotismus kann B. „subjektive Wahrheitsliebe“ (Schmeidler) zugebilligt werden. - Das Buch hat besonderen Wert durch die, wenn auch oft chronologisch falsch eingeordneten, 21 bzw. 23 Briefe Gregors VII. u. a., von denen die 10 von Erzbischof Werner von Magdeburg und den Sachsen ausgegangenen sonst nicht überliefert sind.

  • Werke

    De bello Saxonico liber: B. s Buch v. Sachsenkrieg, neu bearb. v. H.-E. Lohmann, Dt. MA, Krit. Studientexte d. Reichsinst. f. ältere dt. Gesch. kde. II, 1937.

  • Literatur

    ADB III;
    J. May, Üb. B.s Schr. v. Sachsenkrieg, in: F z. dt. Gesch. 24, 1884, S. 341 ff.;
    K. Heidrich, Die Datierung d. Briefe in B.s Sachsenkrieg, in: NA 30, 1905, S. 113 ff.;
    W. Stanjek, Die Latinität in B.s Liber de bello Saxonico, Diss. Greifwald 1907;
    K. Nowatzki, B.s Liber de bello Saxonico im Lichte ma. Zeitanschauungen, Diss. Greifswald 1917;
    E. Kessel, Die Magdeburger Gesch.schreibung im MA, in: Sachsen u. Anhalt 7, 1931, S. 143 f.;
    C. Erdmann, Die Anfänge d. staatl. Propaganda im Investiturstreit, in: HZ 154, 1936, bes. S. 507 mit Anm. 3;
    Wattenbach-Holtzmann I, S. 592-94 (Schmeidler);
    LThK;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques X, Sp. 966 f. (L).

  • Autor/in

    Joachim Leuschner
  • Zitierweise

    Leuschner, Joachim, "Brun von Magdeburg" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 674 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674854.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bruno von Magdeburg, Geschichtsschreiber, 1082. Er gehörte der Magdeburger Domgeistlichkeit an, unter jenem Erzbischof Werner (1063—1078), der ein Bruder Anno's von Köln war, und den Aufstand der Sachsen gegen Heinrich IV. vorzüglich betrieben und geschürt hatte. Als dieser nach der Schlacht bei Melrichstadt auf der Flucht erschlagen war, begab sich B. zu dessen Freund und Gesinnungsgenossen Werner von Merseburg, und diesem widmete er 1082 fein Buch über den Sachsenkrieg. Als Darstellung eines Zeitgenossen ist dieses Buch werthvoll, allein es ist nicht nur eine leidenschaftliche Parteischrift, von Verläumdungen gegen Heinrich IV. erfüllt, sondern auch eine sehr ungeordnete und oberflächliche Erzählung, welche in den inneren Zusammenhang der Dinge nirgends eindringt. Doch gewährt uns B., unzuverlässig wie er ist, manche schätzbare Nachricht, und er hat uns in seinem Werke sehr wichtige Schriftstücke aus der Correspondenz der Rebellen aufbewahrt. Wahrscheinlich haben die beiden|Werner ihn in ihrer Kanzlei beschäftigt, und zur Belohnung für sein Werk ist er, wie es scheint, Kanzler des Gegenkönigs Hermann geworden, mit dessen Wahl seine Geschichte abschließt. Ausgabe derselben von G. H. Pertz, Mon. Germ. SS. V. 327—384 und Separat-Abdruck 1843. Uebers. von W. Wattenbach, 1853. Vgl. dessen Geschichtsquellen, 3. Ausg. II. 63—65.

  • Autor/in

    Wattenbach.
  • Zitierweise

    Wattenbach, Wilhelm, "Brun von Magdeburg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 437-438 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674854.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA