Lebensdaten
1924 – 2006
Geburtsort
Braunsberg (Ostpreußen, heute Braniewo, Polen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Politiker ; Bundesminister ; Präsident des Deutschen Bundestags ; Abgeordneter ; Jurist ; Minister
Konfession
römisch-katholisch
Normdaten
GND: 118652990 | OGND | VIAF: 32157025
Namensvarianten
  • Barzel, Rainer Candidus
  • Barzel, Rainer
  • Barzel, Rainer Candidus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Barzel, Rainer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118652990.html [19.04.2024].

CC0

  • Rainer Barzel war einer der maßgeblichen CDU-Bundespolitiker in der Zeit zwischen den Kanzlerschaften Konrad Adenauers (1876–1967) und Helmut Kohls (1930–2017). Er prägte als erster Oppositionsführer der Unionsparteien auf Bundesebene deren Profil v. a. in der Ostpolitik. Jedoch galt er nach seinen Misserfolgen bei dem Konstruktiven Misstrauensvotum und der anschließenden Bundestagswahl 1972 sowie nach seinem Rücktritt als Bundestagspräsident im Zusammenhang mit der Flick-Parteispendenaffäre 1984 überwiegend als gescheiterter Politiker.

    Lebensdaten

    Geboren am 20. Juni 1924 in Braunsberg (Ostpreußen, heute Braniewo, Polen)
    Gestorben am 26. August 2006 in München
    Grabstätte Zentralfriedhof Bad Godesberg in Bonn
    Konfession römisch-katholisch
    Rainer Barzel, Imago Images (InC)
    Rainer Barzel, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    20. Juni 1924 - Braunsberg (Ostpreußen, heute Braniewo, Polen)

    1930 - 1934 - Braunsberg (Ostpreußen, heute Braniewo, Polen); Berlin-Steglitz

    Schulbesuch

    Volksschule

    1934 - 1941 - Berlin-Charlottenburg; Berlin-Moabit

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Gymnasium am Lietzensee (heute Canisius-Kolleg); Luisen-Gymnasium

    1941 - 1945 - Norwegen; Rumänien; Deutschland

    Kriegsdienst (zuletzt Leutnant der Luftwaffe)

    Wehrmacht

    1945 - 1949 - Köln

    Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft (Abschluss Erstes Staatsexamen)

    Universität

    1949 - Köln

    Promotion (Dr. iur.)

    Universität

    1949 - 1951 - Düsseldorf

    Persönlicher Referent des Landesministers für Bundesangelegenheiten Carl Spiecker (1888–1953)

    Landesregierung Nordrhein-Westfalen

    1951 - 1957 - Düsseldorf; Luxemburg; Bonn

    Ministerialbeamter (1954 Ministerialrat); 1953 und 1955 Verbindungsbeamter zwischen Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl; Bevollmächtigter des Landes Nordrhein-Westfalen im Sicherheitsausschuss des Deutschen Bundestags

    Landesregierung Nordrhein-Westfalen

    1954

    Mitglied

    CDU

    1956 - 1957 - Düsseldorf

    geschäftsführendes Mitglied

    gemeinsames Landespräsidium der CDU-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe

    1957 - 1987 - Bonn

    Abgeordneter der CDU

    Bundestag

    1960 - 1984 - Bonn

    Mitglied

    CDU-Bundesvorstand

    1962 - 1963 - Bonn

    Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen

    Bundesregierung

    1963 - 1964 - Bonn

    stellvertretender Vorsitzender (geschäftsführend) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

    Bundestag

    1964 - 1973 - Bonn

    Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion

    Bundestag

    1964 - 1973 - Bonn

    Präsidiumsmitglied

    CDU

    1966 - 1967 - Bonn

    erster stellvertretender Vorsitzender

    CDU

    1971 - 1973 - Bonn

    Bundesvorsitzender

    CDU

    1972

    Kanzlerkandidat

    CDU/CSU

    1973 - 1982 - Frankfurt am Main

    jur. Mitarbeiter

    Kanzlei Dr. Dr. Paul

    1975 - 1984 - Bonn

    Präsidiumsmitglied

    CDU

    1976 - 1979 - Bonn

    Vorsitzender des Wirtschaftsausschussses

    Bundestag

    1980 - 1980 - Bonn

    Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen

    Bundesregierung

    1980 - 1982 - Bonn

    Vorsitzender des Auswärtigen Auschusses

    Bundestag

    1980 - 1986? - Düsseldorf

    kooptiertes Mitglied

    Landesvorstand CDU Rheinland

    1982 - 1983 - Bonn

    Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen

    Bundesregierung

    1983 - 1984 - Bonn

    Präsident

    Bundestag

    1984 - 2006

    Buchautor, politischer Experte und Filmemacher

    1986 - 1990 - Bonn

    Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen

    Bundesregierung

    26. August 2006 - München
  • Genealogie

    Vater Candidus Barzel 29.12.1887–1970 aus Lötzen (Giżycko) Lehrer, 1931 Studienrat in Berlin
    Großvater väterlicherseits Candidus Barzel geb. 9.4.1859 Kunstgärtner in Lötzen (Giżycko)
    Großmutter väterlicherseits Wilhelmine Barzel, geb. Somnitz geb. 6.6.1862 Hausfrau; evangelisch
    Mutter Maria Barzel, geb. Skibowski 1894– nach 1977 Hausfrau
    Großvater mütterlicherseits Joachim Skibowski geb. 1866 Färber
    Großmutter mütterlicherseits Maria Skibowski, geb. Schaffrinski geb. 1868 Hausfrau
    Bruder Werner Barzel 1917–1972 Jesuit
    Bruder Klaus Barzel geb. 1918
    Schwester Annemarie Barzel geb. 1920
    Schwester Gisela Barzel geb. 1922
    Bruder Winfried Barzel 1927–1952
    Bruder Meinhard Barzel 1929–2018 Diplom-Kaufmann
    1. Heirat 22.5.1948 in Köln
    Ehefrau Kriemhild Barzel, geb. Schumacher 1924–1980
    Schwiegervater Wilhelm Schumacher geb. 1893 Drogist
    Schwiegermutter Eva Schumacher geb. 1899
    Tochter Claudia Barzel 1949–1977 Studentin der Psychologie; Werbeassistentin
    2. Heirat 24.5.1982 in Grainau
    Ehefrau Helga Henselder-Barzel , geb. Henselder 1940–1995 Politologin, Präsidentin der Welthungerhilfe, Enkelin von August Horch (1868–1951), Automobilkonstrukteur, Gründer der Audi Automobilwerke GmbH
    3. Heirat 24.5.1997 in München
    Ehefrau Ute Cremer geb. 1952 Schauspielerin
    Schwiegervater Peter Hillen gest. 1990
    Schwiegermutter Rie Hillen gest. 1994
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Barzel, Rainer (1924 – 2006)

    • Vater

      Candidus Barzel

      29.12.1887–1970

      aus Lötzen (Giżycko) Lehrer, 1931 Studienrat in Berlin

      • Großvater väterlicherseits

        Candidus Barzel

        geb. 9.4.1859

        Kunstgärtner in Lötzen (Giżycko)

      • Großmutter väterlicherseits

        Wilhelmine Barzel

        geb. 6.6.1862

        Hausfrau; evangelisch

    • Mutter

      Maria Barzel

      1894– nach 1977

      Hausfrau

      • Großvater mütterlicherseits

        Joachim Skibowski

        geb. 1866

        Färber

      • Großmutter mütterlicherseits

        Maria Skibowski

        geb. 1868

        Hausfrau

    • Bruder

      Werner Barzel

      1917–1972

      Jesuit

    • Bruder

      Klaus Barzel

      geb. 1918

    • Schwester

      Annemarie Barzel

      geb. 1920

    • Schwester

      Gisela Barzel

      geb. 1922

    • Bruder

      Winfried Barzel

      1927–1952

    • Bruder

      Meinhard Barzel

      1929–2018

      Diplom-Kaufmann

    • 1.·Heirat

      in

      Köln

      • Ehefrau

        Kriemhild Barzel,

        1924–1980

    • 2.·Heirat

      in

      Grainau

      • Ehefrau

        Kriemhild Barzel,

        1924–1980

    • 3.·Heirat

      in

      München

      • Ehefrau

        Kriemhild Barzel,

        1924–1980

  • Biografie

    alternativer text
    Rainer Barzel (ganz links), BArch / Bildarchiv (InC)

    Nach der Volksschule in Braunsberg und Berlin besuchte Barzel zunächst das von Jesuiten geführte Gymnasium am Lietzensee in Berlin-Charlottenburg, das von den Nationalsozialisten 1940 geschlossen wurde. Nach dem Abitur 1941 am Luisen-Gymnasium meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe und wurde, als Seeaufklärer eingesetzt, Kommandant eines Flugbootes. Nach Kriegsende ging Barzel mit seiner Verlobten zu deren Familie nach Köln, wo er ab Herbst 1945 Jura und Volkswirtschaft studierte. Während des Studiums, das er 1949 mit dem ersten juristischen Staatsexamen und der Promotion zum Dr. iur. bei Ernst von Hippel (1895–1984) abschloss, sammelte er Erfahrungen im journalistischen Bereich und lernte den Zentrumspolitiker Carl Spiecker (1888–1953) kennen, der ihn 1949 zu seinem persönlichen Referenten machte und Barzels erste Schritte in die Politik stark beeinflusste.

    Mit Unterstützung seiner politischen Ziehväter Spiecker, Karl Arnold (1901–1958) und später Heinrich Krone (1895–1989) machte Barzel als Beamter Karriere im Landesdienst Nordrhein-Westfalens und leitete seit 1954 als Stellvertreter von Landesminister Artur Sträter (1902–1977) die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalens beim Bund. Nach dem erfolgreichen Konstruktiven Misstrauensvotum gegen Arnold 1956 ließ er sich beurlauben und war als Geschäftsführer des neu gegründeten gemeinsamen Landespräsidiums der CDU-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe eigenständig politisch tätig. Bei der Bundestagswahl 1957 kandidierte er im Wahlkreis Paderborn, den er durchgängig gewann, bis er seit 1980 über die Landesliste Nordrhein-Westfalens ins Parlament einzog.

    Als Abgeordneter in der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und bekannt als politisches Nachwuchstalent wurde Barzel unterstützt durch den Fraktionsvorsitzenden Krone. Barzel beteiligte sich an verschiedenen Initiativen, u. a. an dem antikommunistischen Komitee „Rettet die Freiheit“. Er galt in dieser Phase innerhalb der CDU als besonders konservativ, wenngleich seine Grundüberzeugungen, ausgerichtet an seinen Vorbildern Spiecker und Arnold, überwiegend im sozialpolitisch orientierten Spektrum der Union lagen. 1961 wurde er von Konrad Adenauer (1876–1967) mit einer Studie über die Zukunft der CDU beauftragt, die von Adenauer, der um das liberale Wählerpotenzial seiner Partei fürchtete, aber als „zu katholisch“ abgelehnt wurde.

    Ende 1962 im letzten Kabinett Adenauer zum Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen ernannt, wurden unter Barzels Verantwortung erstmals politische Gefangene aus der DDR freigekauft. Unter Adenauers Nachfolger Ludwig Erhard (1897–1977) verlor Barzel 1963 sein Ministeramt und wurde als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Unionsfraktion faktischer Fraktionschef, da der Vorsitzende Heinrich von Brentano (1904–1964) schwer erkrankt war. Aufgrund seiner strategischen, taktischen und rhetorischen Fähigkeiten und seines Ehrgeizes wurde Barzel schon ab Mitte der 1960er Jahre als möglicher Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender gehandelt. Das erzeugte innerhalb der CDU auch spürbaren Widerstand und lang anhaltende negative Eindrücke, u. a. durch Barzels Rolle in der Endphase von Erhards Kanzlerschaft, als er offen seine eigenen Ambitionen auf das Amt zeigte, einer Kampfkandidatur gegen Erhard im März 1966 letztlich jedoch auswich. Bei der Benennung eines CDU-Kanzlerkandidaten 1966 fehlte ihm deshalb der Rückhalt in den eigenen Reihen.

    Als CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender seit 1964 schmiedete Barzel trotz divergierender Interessenlagen politisch tragfähige Kompromisse innerhalb der Fraktion und mit den jeweiligen Koalitionspartnern, z. B. bei der Finanzverfassungsreform und den Sozialpaketen Mitte und Ende der 1960er Jahre. Im Zusammenspiel mit seinem SPD-Pendant Helmut Schmidt (1918–2015) war Barzel trotz stetig wachsender politischer Gegensätze in der ersten Großen Koalition 1966 bis 1969 erfolgreich bei der Durchsetzung der politischen Ziele seiner Fraktion, z. B. bei den Notstandsgesetzen 1968.

    Nach dem Regierungswechsel 1969 avancierte Barzel als Führer der CDU/CSU-Opposition zum Gegenspieler Willy Brandts (1913–1992) und dessen Deutschland- und Ostpolitik, wobei innerhalb von CDU und CSU kein einheitlicher Kurs hergestellt werden konnte: Während Barzel eine abwartend-kompetitive und konstruktive Oppositionsrolle gegenüber den Verhandlungen von Egon Bahr (1922–2015), Brandt und Walter Scheel (1919–2016) mit Moskau und Warschau einzunehmen suchte, neigten v. a. Teile der CSU mit Franz-Josef Strauß (1915–1988) zu einer Fundamentalopposition. Im April 1972 initiierte Barzel, der 1971 den CDU-Bundesvorsitz gegen Helmut Kohl (1930–2017) gewonnen hatte, das durch mehrere Überläufer aus der Regierungsfraktion, die den deutschlandpolitischen Kurs der SPD/FDP-Koalition ablehnten, ermöglichte konstruktive Misstrauensvotum gegen Brandt, um diesen als Kanzler abzulösen. Er scheiterte jedoch überraschend an zwei fehlenden Stimmen aus der CDU/CSU-Fraktion: 1973 bekannte sich der CDU-Abgeordnete Julius Steiner (1924–1997) zu seiner Stimmenthaltung, 2000 fiel zudem der Verdacht auf den langjährigen Geschäftsführer der Unionsfraktion, den CSU-Abgeordneten Leo Wagner (1919–2006). Bei beiden deuteten die Indizien, u. a. in Stasi-Unterlagen, darauf hin, dass sie vom Staatssicherheitsdienst der DDR bestochen worden waren. Steiner behauptete den Erhalt einer Geldsumme von sozialdemokratischer Seite, wofür ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags keine Belege feststellen konnte.

    Trotz dieser Niederlage und der Zerstrittenheit der CDU/CSU-Fraktion konnte Barzel anschließend aus der Opposition heraus die Politik der auf die Mitwirkung der Union angewiesenen Regierung mitbestimmen und erreichte eine gemeinsame Entschließung des Bundestags, die die Ostverträge bei einem ausdrücklichem Offenhalten der Möglichkeit einer Deutschen Einheit als zustimmungsfähig bezeichnete.

    Nach der Auflösung des Bundestags im September 1972 unterlag Barzel als Kanzlerkandidat von CDU/CSU bei der Bundestagswahl im November 1972 gegen Brandt. Hierdurch politisch schwer angeschlagen, verlor er parteiintern weiter an Rückhalt. Im Mai 1973 trat er vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurück und kandidierte auf dem folgenden Parteitag nicht mehr für diese Ämter; sein Nachfolger wurde Kohl.

    Barzel war in den folgenden Jahren im Bundestag u. a. Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses (1976–1979) und des Auswärtigen Ausschusses (1980–1982), wurde im Oktober 1982 Bundesminister für innerdeutsche Beziehungen im Kabinett Kohl I und im März 1983 zum Präsidenten des Deutschen Bundestags gewählt. In dieser Position setzte er sich für Stärkung und Eigenständigkeit des Parlaments gegenüber der Regierung ein. Im Oktober 1984 wurde er vom Untersuchungsausschuss des Bundestags unter dem Verdacht seiner Verwicklung in die Flick-Parteispendenaffäre vernommen. Der Verdacht beruhte darauf, dass er von 1973 bis 1979 über eine Frankfurter Anwaltskanzlei, bei der er bis 1982 als Berater tätig gewesen war, insgesamt ca. 1,8 Millionen D-Mark von Flick erhalten hatte. Eine damit verbundene politische Einflussnahme oder Steuerhinterziehung konnte von der Staatsanwaltschaft nicht nachgewiesen werden, Barzel trat jedoch politisch diskreditiert auf Druck seiner Partei und der Öffentlichkeit am 25. Oktober 1984 als Bundestagspräsident zurück. Bis zu seinem Tod lebte er als politischer Kommentator und Autor in München.

  • Auszeichnungen

    1944 Frontflugspange in Gold
    1944 Eisernes Kreuz II. Klasse
    1968 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1970 Bayerischer Verdienstorden
    1973 Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1974 Komturkreuz mit Stern des Ordens des heiligen Gregor des Großen
    1984 Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
    1984 Ehrenbürger der Stadt Paderborn
    1992 Großoffizier der Ehrenlegion
    1992 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Quellen

    Nachlass:

    Bundesarchiv, Koblenz, N 1371.

    Weitere Archivmaterialien:

    Bundesarchiv-Militärarchiv, Freiburg im Breisgau, PERS 6/138 057. (Personalakte Wehrmacht)

  • Werke

    Monografien:

    Die geistigen Grundlagen der politischen Parteien, 1947.

    Souveränität und Freiheit, 1950.

    Die deutschen Parteien, 1951.

    Karl Arnold. Grundlegung christlich-demokratischer Politik in Deutschland. Eine Dokumentation, 1960.

    Mater et Magistra und praktische Politik, 1962.

    Gesichtspunkte eines Deutschen, 1968.

    Es ist noch nicht zu spät, 1976.

    Auf dem Drahtseil, 1978.

    Das Formular, 1979.

    Unterwegs. Woher und wohin?, 1982.

    Im Streit und umstritten, 1986.

    Geschichten aus der Politik, 1987.

    Plädoyer für Deutschland, 1989.

    So nicht! Für eine bessere Politik in Deutschland, 1993.

    Deutschland – was nun?, 1996.

    Von Bonn nach Berlin, 1997.

    Die Tür blieb offen, 1998.

    Ein gewagtes Leben, 2001.

    Fibel für Wahlkämpfer und Wähler beiderlei Geschlechts, 2002.

    Was war, wirkt nach, 2005.

    Mitwirkung an Filmen:

    Zu Besuch, aber nicht als Fremder, 6.1.1988, ZDF.

    Jerusalem – eine Stadt, die uns angeht, 22.11.1989, ZDF.

  • Literatur

    Monografien:

    Kai Wambach, Rainer Barzel. Eine Biographie, 2019.

    Aufsätze:

    Carsten Penzlin, Rainer Barzel als Kanzlerkandidat im Bundestagswahlkampf 1972, in: Historisch-Politische Mitteilungen 14 (2007), S. 121–136.

    Daniela Forkmann, Rainer Barzel. Der tragische Held, in: dies./SaskiaRichter (Hg.), Gescheiterte Kanzlerkandidaten. Von Kurt Schumacher bis Edmund Stoiber, 2007, S. 141–174. (P)

    Andreas Grau, Auf der Suche nach den fehlenden Stimmen 1972. Zu den Nachwirkungen des gescheiterten Misstrauensvotums Barzel/Brandt, in: Historisch-Politische Mitteilungen 16 (2009), S. 1–17.

    Michael Schlieben, Politische Karrieren in der Bundesrepublik. Studien über Aufstieg und Scheitern, 2013, S. 111–159. (P)

    Kai Wambach, Streben nach Konsens. Rainer Barzels Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, in: Historisch-Politische Mitteilungen 20 (2013), S. 199–228.

    Kai Wambach, Vergessene Reformbemühungen, Rainer Barzels Vorsitz der CDU 1971–1973, in: Historisch-Politische Mitteilungen 25 (2018), S. 159–182.

    Kai Wambach, „Barzel den Kopf waschen“. Barzels Moskaureise und die Bedingungen der Ost- und Deutschlandpolitik von CDU und CSU in Zeiten „konspirativer Koexistenz“, in: Michael Borchard/Stefan Karner/Hanns Jürgen Küsters/Peter Ruggenthaler (Hg.), Entspannung im Kalten Krieg. Der Weg zum Moskauer Vertrag und zur KSZE, 2020, S. 133–154.

    Lexikonartikel:

    Manfred Agethen, Art. „Rainer Barzel (*1924)“, in: TorstenOppelland (Hg.), Deutsche Politiker, Bd. 1, 1999, S. 174–185. (P)

    Jürgen Hartmann, Art. „Rainer Barzel“, in: Udo Kempf/Hans-Georg Merz, (Hg.), Kanzler und Minister 1949–1998, 2001, S. 121–124. (P)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, 1963–1983, Bildarchiv des Bundesarchivs. (Onlineressource)

    Porträt (Öl/Leinwand) v. Janet Brooks Gerloff (1947–2008), Deutscher Bundestag, Artothek.

  • Autor/in

    Kai Wambach (Windhagen)

  • Zitierweise

    Wambach, Kai, „Barzel, Rainer“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.04.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118652990.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA