Lebensdaten
1529 – 1597
Geburtsort
Augsburg
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Kaufherr ; Humanist ; Schriftsteller ; Übersetzer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118639110 | OGND | VIAF: 100900284
Namensvarianten
  • Fugger, Markus Graf
  • Fugger, Marcus Graf
  • Fugger, Markus
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Zitierweise

Fugger, Markus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118639110.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton s. (2);
    B Johannes s. (5);
    Augsburg 1.3.1557 Sybilla (1531–89), T d. Wilhelm Gf. v. Eberstein u. d. Johanna Gfn. v. Hanau-Lichtenberg;
    5 S, 9 T, u. a. Georg (1560–1634), kaiserl. Hofratsvizepräs. u. Gesandter in Venedig, Maria Magd. (1566-1646, Nikolaus Baron Palffy ab Erdöd, 1552–1600, kaiserl. Feldherr, s. ADB 25);
    E Franz (1612–64), nahm in bayer. Diensten am 30j. Krieg teil, Statthalter v. Ingolstadt, fiel als GFZM im Kampf gegen d. Türken unter Montecuculi b. Gotthardt a. d. Raab (s. ADB VIII), Marquart (1595–1655), kaiserl. Rat, Oberhofmeister d. Kaiserin.

  • Biographie

    F. trieb vermutlich Universitätsstudien in Löwen und beschäftigte sich lebhaft mit antiker und mit moderner romanischer Literatur. Seit 1560 war er mit Johann Jakob F., seit 1564 allein Chef der Fuggerschen Handlung, die damals ernstlich bedroht war und 1572 durch das Ausscheiden seines Vetters Christoph in der Kapitalgrundlage sehr geschwächt wurde.|Es gelang F. jedoch, bis 1577 die innere Solidität der Firma wieder herzustellen, indem er die Familie zum Einschießen hoher Einlagen gegen Zins veranlaßte. Er unterstützte den Feldzug Albas in den Niederlanden; seine weitergehende Rolle als Financier der spanischen Politik bedarf noch der Klärung. Für die Firma blieb so auch unter ihm die ungeheure, unbeglichene spanische Schuld (1577: 5,8 Millionen Gulden) die eigentliche Schicksalsfrage. 1591 trat er die Firmenleitung an seinen Bruder Johannes ab. Kaufmännisch begabter als sein Vetter Johann Jakob, zeigte doch auch dieser Vertreter der „gefährlichen“ 3. Generation ein Überwiegen wissenschaftlicher Neigungen. Neben der byzantinischen Geschichtsschreibung galten sie vor allem der Pferdekunde. Sein zuerst 1578 erschienenes Standardwerk über die Pferdezucht vereinigte hippologische Erfahrungen aus ganz Europa mit den besonderen Beobachtungen seiner eigenen Gestüte in Ungarn, dann im Allgäu (Sonthofen und Hindelang). Auch er erwarb eine beachtliche Bibliothek (berühmte bibliophile Einbände). 1576-82 war er Augsburger Stadtpfleger, dann auch Rat am Reichskammergericht in Speyer. Der Fuggerei in Augsburg ließ er 1581 eine eigene Kirche Sankt Marx erbauen.

  • Werke

    Wie u. wo man e. Gestüt v. gutten edlen Kriegsrossen aufrichten u. erhalten, d. jungen usw. erziehen soll usw., 1578, ²1584 u. d. T. Von d. Gestüterey das ist wie u. wo usw., ³1611, Neudr. v. J. G. Wolstein 1788;
    Dt. Übers. d. KG d. Nicephorus Callistus („Kirchenhistori“, 1588) sowie mehrerer geistl. Werke.

  • Literatur

    P. Lehmann, Eine Gesch. d. alten F.bibliotheken, 2 T., 1956/60 (P in I);
    H. Haushofer, Von edler Roßzucht im Allgew, in: Das schöne Allgäu 23, 1960, S. 61-65.

  • Autor/in

    Wolfgang Zorn
  • Zitierweise

    Zorn, Wolfgang, "Fugger, Markus" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 721-722 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118639110.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA