Lebensdaten
1902 – 1975
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
(Ost-)Berlin
Beruf/Funktion
KPD- und SED-Funktionär ; Vorsitzender des Bundesvorstands des FDGB
Konfession
konfessionslos
Namensvarianten
  • Warnke, Herbert Werner Kurt
  • Warnke, Herbert
  • Warnke, Herbert Werner Kurt
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Zitierweise

Warnke, Herbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz139101.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joachim Friedrich (1849–1931), Maurer;
    M Ina Dorothea Christine Dube (1855–1931);
    1) Hamburg 1932 1951 Helene (1912–89), T d. Adolf Dannat (1885–1922), Former, Lagerhalter, 1914 Mitgl. d. SPD, 1919 Volksbeauftragter d. Bremer Räterep., 1920 / 21 Mitgl. d. Bremer Bürgerschaft (s. Dt. Kommunisten), 2) Berlin n. 1951 Elisabeth Senske (1927–98);
    1 S aus 1) Peter (* 1937), 2 S aus 2) Stefan (* 1956), Robert (* 1958), 1 T aus 2 Janina (* 1954).

  • Biographie

    W. absolvierte 1908–16 die Volksschule in Hamburg, war 1916–19 Bankbote und 1919 / 20 Buchhandlungsbote, machte 1920–24 eine Lehre als Nieter und arbeitete anschließend auf der Hamburger Werft „Blohm & Voss“. 1923 trat er in die KPD ein, seit 1924 war er Mitglied im Dt. Metallarbeiterverband (ausgeschlossen 1929). 1927 Mitglied der KPD-Bezirksleitung Wasserkante und Referent an der Marxistischen Arbeiterschule, gehörte er im Herbst 1928 kurzzeitig zur sog. Versöhnlergruppe. 1929 war er Betriebsratsvorsitzender bei „Blohm & Voss“, wo er im Dez. 1930 entlassen wurde. 1931–33 hauptamtlicher Sekretär der „Revolutionären Gewerkschaftsopposition“ (RGO) im Bezirk Bremen, wurde er im Nov. 1932 und im März 1933 im Wahlkreis Ost-Hannover als Abgeordneter in den Reichstag gewählt. Bis Juni 1933 in der illegalen Arbeit als RGO-Leiter im Bezirk Weser-Ems, war er anschließend Sekretär der „Roten Gewerkschafts-Internationale“ in Saarbrücken und Paris. 1936 emigrierte W. nach Dänemark, wo er zur Abschnittsleitung Nord der KPD gehörte, im Febr. 1938 nach Schweden. Im Nov. 1938 aus Deutschland ausgebürgert, war W. 1939–43 in Schweden wegen seiner politischen Aktivitäten interniert. 1943 wurde er Mitglied in der Landesgruppe der Dt. Gewerkschaften und Landesvorstand des Freien Dt. Kulturbunds in Schweden. Im Dez. 1945 kehrte W. nach Deutschland zurück, übernahm im Jan. 1946 für einige Monate den Vorsitz des FDGB-Landesverbandes Mecklenburg, danach in Berlin die Hauptabteilung Organisation im FDGB-Bundesvorstand und gehörte dessen Sekretariat für die SBZ an.

    Seit 1946 SED-Mitglied, war er 1948–75 Vorsitzender des FDGB und trug maßgeblich dazu bei, daß die Gewerkschaften den Führungsanspruch der SED bedingungslos anerkannten. Unter seiner Führung übernahm der FDGB eine „Transmissions“-Funktion für die Politik der SED und machte die Gewerkschaften zu „Schulen der Demokratie und des Sozialismus“. 1949–75 war W. Mitglied des Parteivorstands bzw. des ZK der SED. Nach dem 17. 6. 1953 zunächst Kandidat, stieg W. 1958 zum Vollmitglied des Politbüros auf. Er war 1949–75 Abgeordneter der Volkskammer und 1971–75 Mitglied des Staatsrats der DDR. In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des FDGB gehörte W. dem Exekutivkomitee des Weltgewerkschaftsbundes (WGB) an und war 1953–|69 einer der Vizepräsidenten des WGB, anschließend Mitglied des Büros des Generalrats des WGB.

  • Auszeichnungen

    |VVO in Gold (1955), Ehrenspange z. VVO in Gold (1967);
    Medaille Kämpfer gegen d. Faschismus (1958);
    Karl-Marx-Orden (1962);
    Held d. Arbeit (1965, 1972);
    Stern d. Völkerfreundschaft in Gold (1969);
    VEB Kombinat Umformtechnik „H. W.“ (1970);
    VEB Chemiefaserwerk „H. W.“ (1970);
    Lenin-Orden (1972).

  • Werke

    |Freiheitskämpfe in d. dt. Gesch., 1945, Neudr. 1948, ³1954;
    Das Betriebsrätegesetz u. seine Anwendung, 1947;
    Wohin steuert d. DGB?, 1951;
    Die Aufgaben d. Gewerkschaften b. umfassenden Aufbau d. Sozialismus, 1963;
    Er wußte, was d. Arb. dachten u. fühlten, in: Dtld.s unsterbl. Sohn, Erinnerungen an Ernst Thälmann, 1963, S. 210 f.;
    Gewerkschaften, Sachverwalter d. Arb.interessen, Ausgew. Reden u. Aufss. 1971–1975, 1977.

  • Literatur

    |H. Deutschland u. a., Vertrauensmann seiner Kl., H. W., Eine biogr. Skizze, 1983;
    P. Hübner, Im Parteiauftrag, H. W. an d. Spitze d. FDGB, in: Mitt.bl. d. Inst. f. soz. Bewegungen d. Ruhr-Univ. Bochum, 2006, H. 35, S. 101–20;
    Schumacher, M. d. R.;
    Dt. Kommunisten;
    Wer war wer DDR;
    Qu BA Berlin, Nachlaß H. W., Kaderakte H. W.

  • Porträts

    |Photogrr. (BA Berlin, Bilddatenbank).

  • Autor/in

    Andreas Herbst
  • Zitierweise

    Herbst, Andreas, "Warnke, Herbert" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 434-435 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz139101.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA