Lebensdaten
1882 – 1940
Geburtsort
Grenchen (Kanton Solothurn)
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 118589245 | OGND | VIAF: 50017907
Namensvarianten
  • Obrecht, Hermann

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Zitierweise

Obrecht, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118589245.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Mathäus Joseph, Uhrmacher;
    M Anna Maria Lutiger;
    1907 Lina Emch;
    1 S Karl (1910–79), 1947-59 Nat.rat, 1959-67 Ständerat; Verwandte Peter (1834–1916), Uhrenfabr. in G., u. dessen Söhne Emil (* 1860), Oberst, Adolf (1866–1925), Uhrenfabr., Oberst (alle s. HBLS).

  • Biographie

    O. besuchte das Lehrerseminar in Solothurn und wurde 1901 Volksschullehrer. Als eifriges Mitglied der im Kanton Solothurn herrschenden Freisinnigen Partei wurde er im folgenden Jahr in die kantonale Finanzverwaltung berufen und 1909 zum Regierungsrat des Militär- und Finanzdepartements ernannt. 1907-09 wirkte er daneben als politischer Redakteur der „Solothurner Zeitung“. 1917-28 Mitglied des Nationalrats, profilierte sich O. als Interessen Vertreter der Privatwirtschaft und – vor allem nach dem Generalstreik 1918 – als schroffer Gegner der Sozialdemokratie. Als ausgewiesener Finanz- und Wirtschaftsexperte saß er außerdem in zahlreichen Verwaltungsräten, wobei seine Rolle als Verwaltungsratspräsident der Waffenfabrik Solothurn AG, einer von deutschem Kapital getragenen und vorwiegend für Deutschland arbeitenden Rüstungsfirma, besonders umstritten war. 1935 wurde O. in den Bundesrat gewählt, in welchem er das Volkswirtschaftsdepartement leitete. Er unterstützte die Abwertung des Schweizerfrankens, um über den dadurch erleichterten Export die Wirtschaft anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu vermindern. Frühzeitig begann er, das überkommene System der Kriegswirtschaft zu erneuern. Großes Aufsehen erregte eine Rede O.s vom 16.3.1939 in Basel, welche angesichts des Anschlusses Österreichs als eine Aufforderung zur Wachsamkeit gegen das nationalsozialistische|Deutschland empfunden wurde. Die von O. ausgearbeitete Vorlage „zum Ausbau der Landesverteidigung und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ wurde am 4.6.1939 von den Schweizer Stimmbürgern mit großer Mehrheit angenommen. O. gilt daher als Schöpfer der kriegswirtschaftlichen Organisation der Schweiz im 2. Weltkrieg.

  • Literatur

    H. Lätt, in: Die Schweiz, Ein Nat. Jb. 11/12, 1940/41;
    E. Teuchert, Unsere Bundesräte seit 1848, 1944 (P);
    H. Böschenstein, H. O. 1882-1940, 1981 (W, L, P);
    U. Altermatt (Hg.), Die Schweizer Bundesräte, ²1992 (W, L, P).

  • Autor/in

    Jean-M. Lätt
  • Zitierweise

    Lätt, Jean-M., "Obrecht, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 405-406 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118589245.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA